EL CUCO – The Cuckoo’s Curse von Mar Targarona

Belén Cuesta und Jorge Suquet als Anna und Sebas im Kuckucksuhrenmuseum © Rodar y Rodar

Wohnungstausch – das Ferienmodell, das lange vor AirB’nB Urlaub zu vertretbaren Kosten ermöglichte, erscheint der schwangeren Geburtshelferin Anna (Belén Cuesta) ideal für ein paar schöne Tage mit ihrem Mann, bevor das Kind dann den Bewegungsradius einschränken wird.

Und das ältere deutsche Paar mit dem prächtigen modernen Haus im Schwarzwald wirkt sehr nett über Internet. Sie würden sich freuen, die Wohnung des jungen Paars in Barcelona für zwei Wochen zu übernehmen. „EL CUCO – The Cuckoo’s Curse von Mar Targarona“ weiterlesen

HATCHING von Hanna Bergholm

Siiri Solalinna in ‚Hatching‘ (Pahanhautoja) von Hanna Bergholm © Präsens Film

Mehr Regisseurinnen, das bedeutet auch mehr weibliche Perspektiven im Kino. Und dies nicht nur im progressiven Autorenfilm, sondern auch bei den grossen Disney-Kisten und im Genre-Kino. Jetzt läuft mit Hatching von der Finnin Hanna Bergholm ein augenzwinkernder Horrorfilm an, der Influencer-Satire mit aufblühender Weiblichkeit kombiniert. „HATCHING von Hanna Bergholm“ weiterlesen

MOTHER! von Darren Aronofsky

Jennifer Lawrence in ‚Mother!‘ © Disney Schweiz

Mother! ist Horror in einer Endlosschleife. Das verbrannte Gesicht einer Frau, ein verbranntes Haus, ein Mann mit einem Kristall, ein Lächeln. Die Asche hebt sich, der Morgen ist da, die Frau erwacht im Bett. Damit fängt es an.

Die Figuren haben keine Namen. Sie heisst im Abspann einfach «mother». Jennifer Lawrence (geboren 1990) spielt die junge Frau des von Javier Bardem (geboren 1969) verkörperten wesentlich älteren Dichters. Sie renoviert liebevoll das einsam in einer grossen Lichtung gelegene ausgebrannte Haus des Mannes. Er, im Abspann nur als «Him» geführt, quält sich (und sie) mit seiner Schreibblockade. „MOTHER! von Darren Aronofsky“ weiterlesen

Gespiegelter Horror

Das Schöne am klassischen Horrorfilm ist ja, dass man immer dann am meisten erschrickt, wenn genau das eintrifft, was zu erwarten war. Und mit dem Fremden im Spiegel ist das ja auch so. Allerdings wird es mir heute Abend ein wenig schwerer fallen, unbeschwert in den Badezimmerspiegel zu gucken. Auch recht. Normalerweise ist der erste Blick am Morgen ja erschreckender. Tatsächlich liesse sich mit dem Spiegel im Horrorfilm aber etliches mehr anstellen, als diese Serie glauben macht. Allein der mit dem Spiegel verbundene Aberglaube liefert Ideen für eine ganze Horrorserie.

Cannes 09: Drag Me to Hell

Drag Me to Hell Sam Raimi

Die bösen Toten, die Evil Dead, sind Sam Raimis Hauptdomäne, auch wenn ich persönlich seine Ausflüge ins Comic-Genre interessanter finde, angefangen bei Darkman bis hin zu seiner Spiderman-Serie. Mit Drag Me to Hell, der hier in Cannes ausser Konkurrenz gezeigt wurde, zerreisst Raimi nun allerdings keine Stricke. Das ist eine kompetent und effizient gemachte Variation bekannter Vorbilder. Die von Alison Lohman gespielte junge und ehrgeizige Bankfrau verweigert einer alten Zigeunerfrau die Schuldenverlängerung, worauf sie von dieser sehr unappetitlich verflucht wird. Eine Lamia hat sie ihr auf den Hals gehetzt, einen Höllengeist, der sie drei Tage plagen und dann in die Hölle zerren wird.

„Cannes 09: Drag Me to Hell“ weiterlesen

Cannes 09: Antichrist angekündigt

Martin

Heute Abend wird Lars von Triers Antichrist hier in Cannes gezeigt. Am Sonntag! Und im Vorfeld tun sich seltsame Dinge im Palais du Festival. Da habe ich zum Beispiel versucht, den Kollegen Martin Walder (NZZ am Sonntag) zu porträtieren. Was dabei herausgekommen ist, ist hier zu sehen. Wir wissen nicht, ob es sich bei den Erscheinungen um leidende Seelen, spektrale Dämonen oder ganz einfach teuflisches Sperma handelt. Von blossem Auge sind sie nicht wahrnehmbar. Martin Walder geht es gut.