Herr Strässle wird ausfällig, zumindest für Schweizer Verhältnisse. Mit seinem Ausbruch erschreckt er die anderen Sitzungsteilnehmer. „Ich chumme grad widdr obenaabe“ schiebt er nach, aber die Verstörung bleibt hängen im Raum.
Herr Strässle war Typograph, aber die werden schon lange nicht mehr gebraucht. Er hat darum auch den Beruf gewechselt. Das ging ein paar Jahre gut, bis er mit dem Motorrad in eine Wand gefahren ist. Herr Strässle ist einer von den fünf Menschen, die in Mischa Hedingers Dokumentarfilm einem inter-institutionellen Assessment unterzogen werden: Vertreter der Invalidenversicherung, des regionalen Arbeitsvermittlungszentrums und des Sozialdienstes tauschen sich unter geschulter Führung zunächst unter sich und dann gemeinsam mit dem Klienten aus. „Duisburg 13: ASSESSMENT von Mischa Hedinger“ weiterlesen