HOW TO SAVE A DEAD FRIEND von Marusya Syroechkovskaya

Die 16jährige Marusya in Moskau ist überzeugt, sie werde das Ende des Jahres 2005 nicht mehr erleben. So viele ihrer Freundinnen und Freunde sind bereits tot – Suizid wirkt unter diesen Teenagern in Putins neuem Russland wie der letzte verbliebene Akt des Widerstands.

Aber dann lernt Marusya Kimi kennen, der so deprimiert, überdreht und überraschend ist, wie sie selbst. Und süchtig nach Kicks, nach Substanzen, nach Ideen. Kimi studiert Geschichte, wenn er dazu kommt; Marusya will Filme machen. „HOW TO SAVE A DEAD FRIEND von Marusya Syroechkovskaya“ weiterlesen

Berlinale 18: LA PRIÈRE von Cédric Kahn (Wettbewerb)

Anthony Bajon © Les films du Worso / Carole Bethuel

Kann der Glaube einen Junkie von der Nadel wegbringen? Oder ersetzt er da nicht einfach die eine Droge durch eine andere?

Die meisten der jungen Männer, die sich in diesem katholischen Berghof gegenseitig beim Entzug unterstützen, kommen kaum dazu, sich diese Frage zu stellen. Und die Herausforderung, welche Cédric Kahn hier an sein Publikum richtet, ist eine andere. „Berlinale 18: LA PRIÈRE von Cédric Kahn (Wettbewerb)“ weiterlesen

Diagonale 10: MEINE TOCHTER NICHT! von Wolfgang Murnberger

'Meine Tochter nicht!' von Wolfgang Murnberger ©Petro Domenigg

Ein Fernsehfilm von Murnberger. Silentium! Der Knochenmann! Ein Könner am Werk, hier für den ORF und das grosse Familienpublikum. Was bringt uns das an der Diagonale? Zunächst einmal ein Lehrstück über die Unterschiede zwischen Fernseh- und Kinofilm. Das fängt an mit allen TV-Klischees, als ob Murnberger die erst mal aus dem Weg räumen oder doch wenigstens abhaken möchte. Etablierung des Vaters als Manager einer Firma, Etablierung der Mutter als Teilhaberin einer Massagepraxis, Etablierung der beiden als liebende Eltern einer geliebten Tochter beim Feiern ihres 16. Geburtstages. Dazu Einstellungen auf Gebäude in Wien zur klaren Verortung, alles unterlegt mit Fahrstuhlmusik. Auch die Einstellungsgrössen und Schnittfolgen sind streng fernsehgerecht, close-up für Dialoge, Totalen zur Situierung, möglichst wenige Schwenks, und Zooms schon gar nicht und ein unauffälliger Schnittrhythmus. Aber dann setzt das Drama ein, und die Qualität des Drehbuches eröffnet Murnberger mehr und mehr die Möglichkeit einer filmischen Öffnung.

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