SFT10: Mehr Filme für weniger Journalisten

WoZ 100121 Filmjournalismus

Heute beginnen in Solothurn die 45. Filmtage. Aber während die meisten Medien pflichtgemäss die Anzahl eingereichter Filme, der ausgewählten Minuten, den Zustand der Schweizer Filmlandschaft und allenfalls die Bilanz der Bundesfilmförderung rapportieren, greift die WoZ schon mal eine Woche vor und nimmt das vom Verband der Filmjournalistinnen und Filmjournalisten am kommenden Mittwoch veranstaltete Panel zum Anlass für einen Blick in die erodierende Landschaft des Filmjournalismus in der Schweiz:

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Pinkelpausen-Scout für Kinogänger

runpee_SCRunPee.com von Dan Florio ist ein Service für Kinogänger mit schwacher Blase. Dass man immer dann rennen müsste, wenn der Film am spannendsten ist, gehört zu den Naturgesetzen des Kinos. Florio hat auf seiner Website eine Datenbank eingerichtet, welche für alte und neue Filme eine Timeline mit den idealen Pinkelpausen anbietet, also mit den langweiligen oder überflüssigen Szenen. Natürlich könnte man den Dienst nun auch als Spannungsmesser für Filme nutzen: Je mehr potentielle Pinkelpausen, desto schlaffer das Kino-Erlebnis. Und damit das auch wirklich kundenfreundlich funktioniert, gibt es RunPee auch als iPhone App. Und auf Twitter.  Bloss mit den Lokalisierungen hapert es noch ein wenig, aber vielleicht bildet sich ja mit der Zeit eine globale RunPee-Community, eventuell gesponsert von einem der nahmhaften Anbieter von Mitteln gegen Prostata-Beschwerden? (Danke für den Hinweis Brigitte!)

Strukturwandel im Kinogewerbe

arthousepathekultkino

Während im Konsumgütersektor die Kauflust mit der globalen Finanzkrise abgenommen hat, verzeichnen Kinobetriebe, vor allem in den USA, steigende Zuschauerzahlen. Das bedeutet allerdings keineswegs, dass das Kinogewerbe krisenresistent wäre, im Gegenteil: Die Kinokrise ist seit vielen Jahren Dauerzustand. Michael Sennhauser unterhält sich mit Schweizer Kinobetreibern über steigende Zuschauerzahlen, sinkende Werbeschaltungen, die Verflachung des Filmangebots, die Digitalisierung, ihre Möglichkeiten und Gefahren. Gesprächspartner sind: Beat Käslin, Arthouse Kinos Zürich, Romy Gysin, Kultkino Basel, Brian Jones, General Manager Pathé Schweiz, sowie Laurent Steiert, BAK.

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Hören: [audio: http://pod.drs.ch/mp3/reflexe/reflexe_200904221335_10077699.mp3]

Filmpodcast Nr. 124: Last Chance Harvey, Maman est chez le coiffeur, Francis Ford Coppola.

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'Maman est chez le coiffeur' von Léa Pool © filmcoopi

Herzlich Willkommen zur Osterausgabe von Kino im Kopf mit Michael Sennhauser. Wir haben keine Eier und keine Hasen zu bieten. Dafür die romantische Komödie Last Chance Harvey mit Emma Thompson und Dustin Hoffman, und das wunderbar ausbalancierte Sommerdrama Maman est chez le coiffeur von Lea Pool. Und eine kleine Hommage an Francis Ford Coppola, der diese Woche 70 Jahre alt geworden ist. Dazu, wie immer, die Tonspur und die Filmtipps.

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Hören:


filmpodcastDen Filmpodcast können Sie via iTunes oder direkt abonnieren; die entsprechenden Links finden Sie auch oben rechts im Blog.

Das FIFF und die Rache der Frauen

Festival International de Films de Fribourg 2009
Festival International de Films de Fribourg 2009

Heute bat das Festival de Fribourg (14.- 21. März 2009) zur Pressekonferenz in der ancienne gare, und man darf sagen: Das line up im zweiten Jahr der künstlerischen Leitung von Edouard Waintrop kann sich sehen lassen. Waintrop setzt den Kurs der Öffnung vom letzten Jahr fort. Das einstige „3. Welt-Film-Festival“ ist nun in aller Bescheidenheit ein Weltfilmfestival, ein Ort, wo man Filme zu sehen bekommt, die uns das kommerzielle Kino kaum mehr bieten kann. Kein einziger der 14 Filme im Wettbewerb ist eine Weltpremiere, dafür sind sie samt und sonders ausgesuchte Perlen von anderen Festivals. Das kann durchaus eine Wohltat sein, denkt man etwa an den Wettbewerb des Festivals von Locarno, wo hin und wieder auch zweifelhafte Filme zu sehen sind, um dem Erstaufführungsanspruch eines A-Festivals zu genügen.

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Kevin Spacey und die mobilen Filmfestivals

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Am World Mobile Congress in Barcelona hat Schauspieler, Regisseur und Theaterbetreiber Kevin Spacey letzte Woche die Preiszeremonie des MOFILM mobile short film festival moderiert. Filme auf Mobiltelefon seien mehr als eine blosse Spielerei, hat Spacey gemässt BBC erklärt, „hier geht es darum, Leuten in anderen Ländern eine Plattform zu geben, und die Möglichkeit, ihre Arbeiten zu zeigen; ich bin hier, um eine Idee zu unterstützen, bei der es um andere Leute geht“ („This is about giving people in other countries a platform, and an ability to show their work, I’m here to support an idea that’s about other people“). Film auf mobilen Geräten hat Zukunft, vielleicht sogar mehr, als der traditionelle im Kino.

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San Franciscos Castro freut sich über ‚Milk‘-Oscars

joy in the castro

SFGate, die online-Ausgabe des ‚San Francisco Chronicle‘, berichtet, wie sich im prächtigen historischen Castro-Kino in SF die Besucher der Oscar-Live-Übertragung gefreut haben über die Academy Awards für ‚ihren‘ Film. Denn im Castro spielt nicht nur Gus van Sants Film über Harvey Milk, im Castro-Kino lief auch der Film seit seinem Start vor regelmässig ausverkauftem Haus. Ich habe Milk im Dezember im Castro gesehen und die einmalige Stimmung in diesem Kino hat mich berührt.

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