Berlinale 19: GRÂCE À DIEU von François Ozon

Melvil Poupaud (Rechts) © filmcoopi

Am 7. Januar stand der Erzbischof von Lyon, Kardinal Philippe Barbarin vor Gericht. Er habe trotz Kenntnis der Pädophilie eines Priesters diesen nicht der Justiz gemeldet. Fast genau einen Monat später gelangt François Ozons fiktionalisierte Aufarbeitung des Falles um den Priester Bernard Preynat – als Geschichte eines langen Kampfes der Opfer.

Grâce à dieu ist ein Spielfilm, aber Fiktion ist wenig daran. Die Personen der Kirche tragen ihre Klarnamen, die ehemaligen Opfer zumindest die echten Vornamen. In einer Art filmischer Stafette zeichnet Ozon den Kampf dreier Männer nach, alle sind in ihrer Jugend bei Bernard Preynat in der Pfadfindergruppe gewesen, alle sind von diesem missbraucht worden. „Berlinale 19: GRÂCE À DIEU von François Ozon“ weiterlesen

Locarno 18: MENOCCHIO von Alberto Fasulo (Wettbewerb)

Marcello Martini in der Titelrolle © Nefertiti Film

Im aktuellen Italien die Geschichte eines Mannes zu erzählen, der für seine freie Rede und kirchenkritischen Gedanken 1599 auf Anordnung des Papstes auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurde, das ist kein einfaches Unterfangen.

Menocchio hiess eigentlich Domenico Scandella. Er war Müller in Montereale, einem Dorf im Friaul. Wie viele andere Freidenker und kritische Geister geriet auch Scandella in die inquisitorische Repressionsmaschine der Gegenreformation. „Locarno 18: MENOCCHIO von Alberto Fasulo (Wettbewerb)“ weiterlesen