HÔTEL SILENCE von Léa Pool

Lorena Handschin (Ana), Sacha Semi-Barthes (Adam), Sébastien Ricard (Jean), Jules Porier (Zoran) © filmcoopi

Nachdem er davon abgekommen ist, sich in seinem Haus in Kanada an einem eigens montierten Deckenhaken zu erhängen, reist Jean, mit besagtem Haken und Werkzeug im Gepäck, in ein bürgerkriegsversehrtes europäisches Land und mietet sich ein, in einem eben wieder eröffneten Hotel, bei Ana und ihrem jungen Cousin Zoran. In seinem Zimmer nutzt er das mitgebrachte Werkzeug dann allerdings erst mal, um den Schrank zu flicken und die rostgefüllten Wasserleitungen zu klären.

Während die verblüffte Ana versucht, Jean als Helfer für die vielen anstehenden Reparaturen im maroden Hotel zu gewinnen, klaut ihr kriegstraumatisierter, stummer kleiner Sohn Adam in einem Engelskostüm den Haken aus Jeans Tasche. Um sich, wie sich später zeigen wird, stilgerecht als Pirat kostümieren zu können.

Auch ohne die klare Symbolik von Adams beiläufig flatternden Engelsflügeln zeichnet sich ab, was diesen Film antreibt: Der lebensmüde Jean und seine kriegsversehrten Gastgeber führen sich gegenseitig ins Leben zurück. „HÔTEL SILENCE von Léa Pool“ weiterlesen

Berlinale 16: CARTAS DA GUERRA von Ivo M. Ferreira (Wettbewerb)

Miguel Nunes
Miguel Nunes

Briefe aus dem Krieg sind die Grundlage dieses portugiesischen Films. Es sind die Briefe, welche der spätere Schriftsteller und Arzt António Lobo Antunes zwischen 1971 und 1973 aus dem portugiesischen Kolonialkrieg in Angola an seine Frau zuhause geschrieben hat. Sie sind als Buch erschienen: D’Este Viver Aqui Neste Papel Descripto, Cartas da Guerra, herausgegeben von seinen Kindern, Maria José and Joana Lobo Antunes, im Jahr 2005.

Berlinale_Balken_2016

Der Arzt war neunundzwanzig Jahre alt, als er zum Militärdienst eingezogen und schliesslich nach Angola geschickt wurde. Er hat seiner Frau fast täglich geschrieben.

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