SESES (Drowning Dry) von Laurynas Bareiša

Gelminė Glemžaitė (Ernesta) und Agnė Kaktaitė (Juste) ©afterschool

Leopard für die beste Regie: Laurynas Bareisa
Leopard für die beste schauspielerische Leistung: Gelmine Glemzaite, Agne Kaktaite, Giedrius Kiela, Paulius Markevicius

Die Schwestern Ernesta und Juste fahren mit ihren Männern und den Kindern ins Wochenendhaus am See, das sie von ihren Eltern geerbt haben. Dort wollen sie den Lukas’ Sieg in einem Kickbox-Tournier feiern und den Geburtstag von Tomas.

Es ist eine vertraute Gemeinschaft, Regisseur Bareiša führt seine Figuren effizient und minimalistisch ein. „SESES (Drowning Dry) von Laurynas Bareiša“ weiterlesen

DER SPATZ IM KAMIN von Ramon Zürcher

Ilja Bultmann, Andreas Döhler, Britta Hammelstein, Maren Eggert, Lea Zoe Voss, ‚Der Spatz im Kamin‘ © Zürcher Film

Die Berner Zwillingsbrüder Ramon und Silvan Zürcher haben ihre «Tier»-Trilogie abgeschlossen. Im Wettbewerb des Filmfestivals von Locarno wurde heute Der Spatz im Kamin uraufgeführt, der Nachfolger von Das merkwürdige Kätzchen und Das Mädchen und die Spinne.

Fertig lustig. Mit dem Spatz geht’s zur Sache, Familie ist nichts für Feiglinge. Bei Ingmar Bergman, dem schwedischen Meisterregisseur des Familien- und Ehedramas, war Schreie und Flüstern 1972 der internationale Durchbruch.

Ramon Zürcher beruft sich auf Ingmar Bergman als einen seiner frühen Einflüsse. Ein anderer sei David Lynch gewesen, mit Mullholland Drive. „DER SPATZ IM KAMIN von Ramon Zürcher“ weiterlesen

LUCE von Silvia Luzi und Luca Bellino

Marianna Fontana ‚Luce‘ © Bokeh Film, Stemal Entertainment

Marianna Fontana hat ein unglaublich schönes Gesicht. Sie sieht aus jedem Blickwinkel ein wenig anders aus, aber stets einnehmend. Und das ist gut so, denn dieser Film zeigt vor allem ihr Gesicht.

Luce ist ein konsequenter, strenger Film. Bisweilen fast schon eine Disziplinierung des Publikums. Das hat natürlich auch strenge, konsequente Gründe. Aber die machen die Vorenthaltungsstrategie des Kamerablicks nicht weniger frustrierend. „LUCE von Silvia Luzi und Luca Bellino“ weiterlesen

BOGANCLOCH von Ben Rivers

Jake Williams in ‚Bogancloch‘ © Ben Rivers

Das ist, je nach Perspektive, ein ziemlich abstrakter Kunstfilm, oder ein extrem konkreter Dokumentarfilm. Aber eigentlich ist Bogancloch ein Sequel.

Mit Two Years at Sea von 2011 hat Ben Rivers schon einmal den Alltag des schottischen Eremiten Jake Williams zum Sujet eines Filmes gemacht. „BOGANCLOCH von Ben Rivers“ weiterlesen

LA MORT VIENDRA von Christoph Hochhäusler

Chiaroscuro auf allen Ebenen: ‚La mort viendra‘ © Heimatfilm

Cineastisches Slow Food kocht Hochhäusler in diesem Eurogangster-Killer-Thriller, mit einem Stilwillen, der bisweilen schon fast an die Raffinesse der Molekularküche erinnert. Aber mehr Humor aufweist.

Und keine Angst, Plot ist auch da, im Überfluss.

Tez (Sophie Verbeek) ist eine Auftragskillerin, die für den alternden Gangsterboss Charles Mahr (Louis-Do de Lencquesaing) den Mörder eines seiner Kuriere finden und eliminieren soll. „LA MORT VIENDRA von Christoph Hochhäusler“ weiterlesen

SALVE MARIA von Mar Coll

Laura Weissmahr ‚Salve Maria‘ © beforfilms

Rosemary’s Baby ist und bleibt einer der effizientesten modernen Horrorfilme. Die Ängste, welche Mutterschaft mit sich bringen kann, die hat bis dahin kein Drehbuch wirkungsvoller ausgebeutet. Wobei die grosse Zumutung (und damit vielleicht der diabolische Nachhall) dieses Klassikers von 1968 darin besteht, dass er von einem Mann inszeniert wurde, von Roman Polanski.

Diesen Vorwurf wird sich Salve Maria nie gefallen lassen müssen. Die Regisseurin Mar Coll und die Autorin des Buches «Las madres no», das sie dazu inspiriert hat, Katixa Agirre, sind Frauen. „SALVE MARIA von Mar Coll“ weiterlesen