SOY NEVENKA von Icíar Bollaín

Ismael (Urko Olazabal), Nevenka (Mireia Oriol) © xenix

Wie kann frau nur so blöd sein, fragt man sich in den ersten zwanzig Minuten dieses Films. Denn das Drehbuch und die Inszenierung von Icíar Bollaín verteilen die «red flags» rund um die Figur des Lokalpolitikers Ismael (Urko Olazabal) hühnerhautdicht und gezielt auffällig. Zudem warnen Bekannte und Familie die junge Nevenka Fernández (Mireia Oriol) vor dem notorischen Frauenheld.

Und doch tritt die idealistische, brillante, attraktive Abgeordnete in jede Falle, welche von ihrem Chef für sie gelegt wird. Sie lässt sich in die Enge treiben, landet widerwillig mit ihm im Bett und schliesslich in einer toxischen Arbeits- und Beziehungs-Situation ohne Ausweg.

Unglaubwürdig? Absicht. Denn nicht nur Nevenka tritt in die Falle, sondern auch wir, die Kinozuschauerinnen. In die gezielt gelegte Falle der Inszenierung. Regisseurin Icíar Bollaín macht deutlich, welche Bewusstseinsprozesse in den letzten 25 Jahren wirksam wurden, was #MeToo seit 2017 in unseren Köpfen bewirkt hat. Und damit im Verlaufe des Films auch, was strukturell noch immer gleich geblieben ist. „SOY NEVENKA von Icíar Bollaín“ weiterlesen

A RAINY DAY IN NEW YORK von Woody Allen

Timothée Chalamet ‚A Rainy Day in New York‘ © frenetic

A Rainy Day in New York heisst Woody Allens neuer Film, der jetzt ins Kino kommt. Überall, ausser in den USA. Die produzierenden Amazon-Studios haben ihren Vertrag mit Woody Allen sistiert, nachdem im Zug der MeToo-Enthüllungen auch die juristisch längst beigelegten Missbrauchs-Vorwürfe gegen den Regisseur wieder in die Schlagzeilen geraten waren. „A RAINY DAY IN NEW YORK von Woody Allen“ weiterlesen