DEINE STRASSE von Güzin Kar (Berlinale 2021, Shorts)

‚Deine Strasse‘ © Güzin Kar

Hinschauen, nicht weg. Es ist diese einfachste aller Forderungen, welche Güzin Kars starker, sieben Minuten langer Film erfüllt. So sehr, dass die Bilder im Kopf bleiben, wenn die Leinwand schon wieder schwarz geworden ist.

Es sind ganz einfache, aber gestochen klare Einstellungen an und um eine Strasse in einem Aussenquartier von Bonn. Bilder, die sich bestenfalls von jenen verorten lassen, welche schon mal da waren.

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Venedig 17: THREE BILLBOARDS OUTSIDE EBBING, MISSOURI von Martin McDonagh

© 20th Century Fox

Was für Dialoge! Was für ein Drehbuch! Das hört man hier am Filmfestival Venedig die Kritikerkolleginnen- und -kollegen begeistert ausrufen, sobald die Sprache auf den Wettbewerbsbeitrag von Martin McDonagh (In Bruges) Three Billboards Outside Ebbing, Missouri kommt.

Dass Dialogschreiben eine hohe Kunst ist, kann man in diesem Film wunderbar hören, wie wichtig ein gutes Drehbuch ist, sehen. Selten habe ich es erlebt, dass das Publikum so oft vergnügt oder eher verblüfft laut lacht, weil wieder eine Dialogzeile ins Schwarze trifft. „Venedig 17: THREE BILLBOARDS OUTSIDE EBBING, MISSOURI von Martin McDonagh“ weiterlesen

Locarno 17: DID YOU WONDER WHO FIRED THE GUN? von Travis Wilkerson (Wettbewerb)

Gregory Peck als Atticus Finch in ‚To Kill a Mockingbird‘ (1962)
Travis Wilkersons Urgrossvater S.E. Branch hat 1946 in seinem Laden in Alabama den Schwarzen Bill Spann erschossen, mit zwei Schüssen in den Bauch und zweien durch den Hals.

Branch war ein ausgewiesener Rassist, Spanns Tod wurde als «Homicide» (Mord) definiert, aber S.E. Branch wurde nie zur Rechenschaft gezogen. „Locarno 17: DID YOU WONDER WHO FIRED THE GUN? von Travis Wilkerson (Wettbewerb)“ weiterlesen