Schweizer Filmpreis Quartz 2011

Stéphanie Chuat und Véronique Reymond mit ihren Quartzen
Stéphanie Chuat und Véronique Reymond mit ihren Quartzen

Der Schweizer Film hat sich würdig gefeiert gestern Abend. Zwar wurde die mit zwei Stunden eh schon lange Preisverleihung wieder überzogen, dafür verlief das Ganze recht flüssig, die Showeinlagen mit dem Orchester, der Rapperin Steff la Cheffe oder Massimo Rocchi machten Spass, und der Auftritt von Marie-Thérèse Porchet wurde gar zu einem komischen Höhepunkt. Nach wie vor eher ein wenig peinlich waren die Pseudo-Interviewfragen, welche Moderatorin Susanne Kunz den Preispräsentatorengästen zu stellen hatte. „Schweizer Filmpreis Quartz 2011“ weiterlesen

Sennhausers 2011 Academy Awards Prognosen

Oscarbanderole2011

Ja, die Liste…  schon letztes Jahr habe ich mich durchschnittlich verhauen (11 Treffer in 24 Kategorien), also versuchen wir es auch dieses Jahr (14 Treffer in 24 Kategorien) wieder. Kollege Patrick Bürgler hat schon. Und Tausende andere auch. Wer auf der offiziellen Seite mit klicken möchte, kann sich da in einen ziemlich überhypten social media event einklinken. Ich liste diesmal meine Wunschgewinner zusätzlich in blau und jene, die wohl bei der Mehrheit der überalterten und konservativen Academy das Rennen machen werden, in grün. Wenn sie identisch sind, bleibt es bei der grünen Markierung (überaltert bin ich auch, und manchmal auch konservativ. Rettet das Kino!) Und post festum, am 28. Februar, werde ich alle tatsächlichen Gewinner, sofern sie von meinen Prognosen abweichen, in Orange ergänzen. So here we go:

Hören: Sennhausers Kommentar DRS2aktuell, 28. Februar 2011 „Sennhausers 2011 Academy Awards Prognosen“ weiterlesen

SFT 11: Migros-Preis für Simon Baumann

Gerd Folkers, Peter Liechti, Urs Fitze und Hedy Graber ©sennhauser

Vor einem Jahr stellte Hedy Graber vom Migros-Kulturprozent hier in Solothurn den neuen Dokumentarfilm-Wettbewerb vor, der Filme von der Projektentwicklung bis auf die Leinwand begleiten soll. Heute wurde mit Simon Baumann der erste Sieger gekürt, dessen Projekt nun in die Produktion gehen soll. Wenn alles klappt, könnte der fertige Film 2012 am Dokumentarfilmfestival in Nyon uraufgeführt werden. Gleichzeitig gab Hedy Graber das Thema für den nächsten wiederum zweistufigen Wettbewerb bekannt: Freiheit – eine Herausforderung. Projekte können ab sofort und bis 16. Mai 2011 eingegeben werden.

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Total Recall im Aargauer Kunsthaus

total recall scss

Filme nacherzählen, kompetitiv! Alle haben es schon gemacht, die wenigsten können es wirklich gut. Aber Filme wollen erzählt sein, nicht nur auf der Leinwand. Die nächste Ausgabe des Filmnacherzählfestivals ‚Total Recall‘ findet am Samstag, 25. September 2010 im Kunsthaus Aargau statt. Wie es funktioniert, wird hier erklärt. Und am gleichen Ort kann man sich auch als Nacherzählerin bewerben. Noch sind mutige Kandidaten gesucht – am Publikum, das die Jury bildet, wird es nicht fehlen. Kollegin Ellinor Landmann hat übrigens vor zwei Jahren eine Reflexe-Sendung mit den Initiatoren von Total Recall gemacht, die Sendung kann im Filmpodcast von damals nachgehört werden:

Saugen: Filmpodcast Nr. 70 u.a. zu Total Recall vom 28.3.2008 (Rechtsklick für Download).

Fantoche 2010 ist gefeiert

fantoche opening 2010

Die 8. Ausgabe des internationalen Animationsfilmfestivals Fantoche In Baden [ich gehöre dem Verein an] war ein einziges grosses Fest und damit auch im neuen jährlichen Rhythmus ein Erfolg. Mit 33’000 Besucherinnen und Besuchern animierte Filme anzusehen, animierte Gespräche zu führen, die Zukunft der (Schweizer) Gamekultur zu diskutieren hob die sechs Tage weit über den Alltag hinaus. Hier ein Rückblick in Fotos und nach dem Sprung die Preise:

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Basler Filmpreis: Und es hat «Zoom» gemacht

vlnr: Eliana Dreyfus (Hauptdarstellerin im Film und Cousine von Jeshua Dreyfus), Claire Guérrier, Hercli Bundi, Vadim Jendreyko, Benno Hungerbühler, Geroges Delnon, Madeleine Hirsiger, Gilles Tschudi. ©:Häring
vlnr: Eliana Dreyfus (Hauptdarstellerin im Film und Cousine von Jeshua Dreyfus), Claire Guérrier, Hercli Bundi, Vadim Jendreyko, Benno Hungerbühler, Georges Delnon, Madeleine Hirsiger, Gilles Tschudi. ©Häring

Der rote Teppich war in Basel gestern Abend ein schwarzer Bühnenboden, das Kino ein Theatersaal. Im Schauspielhaus ging die erste Basler Filmnacht mit der Verleihung der Basler Filmpreise über die Bühne. Zum zweiten Mal wurden die Preise verliehen, zum ersten Mal im Rahmen einer mehrtätigen Veranstaltung und mit neuem Namen: «Zoom». Hinter der Veranstaltung steht der Verein balimage rund um den umtriebigen Basler Filmaktivisten Pascal Trächslin, der dem Basler Filmschaffen mehr öffentliche Aufmerksamkeit wünscht und auch verschafft. Dass die behördliche Filmförderung in Basel nicht gerade berühmt ist, war auch am gestrigen Abend kein Geheimnis – und wenn auch eine illustre Schar von Filmschaffenden und Kulturmenschen zusammen kam: die baselstädtische Regierung glänzte durch Abwesenheit. Immerhin war der Baselbieter Kulturdirektor Urs Wüthrich da.

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Locarno 10: Goldener Leopard für Li Hongqi – Die Preise 2010

Li Hongqi mit dem goldenen Leoparden  © Festival del film Locarno / Abram

Der goldene Leopard des 63. Internationalen Filmfestivals von Locarno ging heute Abend an meinen persönlichen Favoriten Han Jia von Li Honqi. Der Film, der unter anderem exemplarisch zeigt, wie man kritische Gesellschafts- und Polit-Kommentare auf die Leinwand bekommt, ohne den Zensoren eine Angriffsfläche zu bieten, ist ein grosses, lakonisches Vergnügen.

Li Hongqi  © Festival del film Locarno / Abram

Ich haue mich heute sehr zufrieden ins Bett. Die restlichen Preise in ihrer ganzen vielfältigen Pracht finden sich sauber aufgelistet und zum Teil in Farbe illustriert nach dem Sprung:

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Balimage: Und es hat ‚Zoom‘ gemacht

Stina Werenfels übergibt den Basler Filmpreis 2009 an Anna Thommen (Foto ©Ursula Haas, via facebook)

Aus dem Basler Filmpreis, letztes Jahr im Rahmen eines eintägigen Events erstmals verliehen, wird «Zoom – Basler Filme im Fokus». Die vom Verein Balimage organisierte Veranstaltung, die von den Lotteriefonds der Kantone BS/BL und der CMS unterstützt wird, dauert neu vier Tage und findet vom 8.- 11. September 2010 im Stadtkino Basel und im Schauspielhaus statt.  „Balimage: Und es hat ‚Zoom‘ gemacht“ weiterlesen

Cannes 10: Goldene Palme für Apichatpong Weerasethakul

Apichatpong Weerasethakul

Schön, dass sich die Jury um Tim Burton für den Film entschieden hat, der mein ganz persönliche Favorit war: LUNG BOONMEE RALUEK CHAT – Onkel Boonmee, der sich an seine früheren Leben erinnern kann von Apichatpong Weerasethakul. Es war derjenige Film im Wettbewerb, der einem am klarsten und stärksten die Freude und das Glück des Kinos vermittelt hat. Die Darstellerpreise dagegen sind gar keine Überraschung, Festival-Pinup Juliette Binoche in Kiarostamis Copie conforme war so gut wie gesetzt, und Javier Bardem in BIUTIFUL von Alejandro González Iñárritu sowieso. Als ganz kleine Überraschung nehmen wie allenfalls, dass Bardem seinen Darstellerpreis teilen muss mit Elio Germano in La nostra vita von Daniele Luchetti. Aber diese goldene Palme versöhnt mit einem Wettbewerb, der alles in allem eher flau und mau war. In unserer vorgestrigen Bilanzrunde sind wir jedenfalls schon zum gleichen Schluss gekommen und haben Apichatpong Weerasethakul unsere Palme überreicht. Damit legen wir das 63. Festival de Cannes zufrieden ad acta.

Festival de Film de Cannes 2010

34. Schweizer Jugendfilmtage

Heute Abend beginnen die 34. Schweizer Jugendfilmtage mit einer Art Vorpremiere im Zürcher Riffraff, und schon am Nachmittag läuft eine Lehrerweiterbildung. Morgen geht es dann richtig los, mit Symposium, Atelier und dem Herzstück, dem Wettbewerb mit seinen fünf Alterskategorien. Der „offizielle“ Nachwuchs, die Absolventinnen der Schweizer Filmschulen, werden dabei in einer eigenen Kategorie zusammengefasst. Das gibt auch allen anderen, den Inoffiziellen, den Angefressenen, den Besessenen, den ganz Jungen und den Amateuren (im Sinne von Liebenden) eine reelle Chance auf einen Preis. Vor allem aber eine Möglichkeit, wahrgenommen zu werden. Ich werde auch dabei sein, unter den Angefressenen, allerdings kommt von mir keine Berichterstattung in den nächsten Tagen, ich wurde in die Jury eingeladen und freue mich sehr darüber. Für einmal entfallen alle journalistischen Spekulationen über mögliche Juryurteile. Und natürlich auch das Kopfschütteln über die Fehlentscheide des erlauchten Gremiums.