Die Unverpassbaren, Woche 7 – 2025

‚Im Schatten der Träume‘ – Zarah Leander © Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung

Erst diese fünf Filme sehen, dann alle anderen:

  1. Im Schatten der Träume von Martin Witz. Das Duo hinter den Erfolgshits der Zarah Leander bildet das Rückgrat dieser eingängigen, historisch-politischen Popkulturanalyse.
  2. On Becoming a Guinea Fowl von Rungano Nyoni. Missbrauch soll nicht mit dem Onkel beerdigt werden. Ein emotionales Wechselbad mit einem unvergesslichen Ausrufezeichen.
  3. Das Lied der Anderen von Vadim Jendreyko. Eine neugierig überraschende Suche nach Europa, Erinnerung und Versöhnung.
  4. The Brutalist von Brady Corbet. Die USA als Kampfarena der Früheinwanderer gegen die Späteinwanderer. Architektur als Drama.
  5. Maria von Pablo Larraín. Kein Biopic für die Callas, sondern eine Liebeserklärung an den medial reflektierten Mythos der tragischen Diva im Namen des Kinos.

Die Unverpassbaren, Woche 6 – 2025

«The medium is the message»: Angelina Jolie spiegelt Maria Callas © Pathé Films AG

Erst diese fünf Filme sehen, dann alle anderen:

  1. Das Lied der Anderen von Vadim Jendreyko. Eine neugierig überraschende Suche nach Europa, Erinnerung und Versöhnung.
  2. The Brutalist von Brady Corbet. Die USA als Kampfarena der Früheinwanderer gegen die Späteinwanderer. Architektur als Drama.
  3. Maria von Pablo Larraín. Kein Biopic für die Callas, sondern eine Liebeserklärung an den medial reflektierten Mythos der tragischen Diva im Namen des Kinos.
  4. Wir Erben von Simon Baumann. Die privilegierte Schweiz in einem sehr lustigen, sehr treffenden Generationenkonflikt.
  5. Babygirl von Halina Reijn. Unterwerfungsfantasien als «unguilty pleasure» oder: die feministische Appropriation des misogynen Eros. You can take your hat off.

Die Unverpassbaren, Woche 5 – 2025

Nicole Kidman im Kino, in ‚Babygirl‘ © Praesens

Erst diese fünf Filme sehen, dann alle anderen:

  1. Wir Erben von Simon Baumann. Die privilegierte Schweiz in einem sehr lustigen, sehr treffenden Generationenkonflikt.
  2. Babygirl von Halina Reijn. Unterwerfungsfantasien als «unguilty pleasure» oder: die feministische Appropriation des misogynen Eros. You can take your hat off.
  3. Le comte de Monte-Cristo von Matthieu Delaporte & Alexandre de la Patellière. Der klassische Stoff, spektakulär aufgepompt mit den Mitteln des modernen Kinos. Dieser Graf ist Batman.
  4. L’histoire de Souleymane von Boris Lojkine. Ein guineischer Velokurier in Paris zwischen Ausbeutung und Abschiebung. Temporeich, gefasst, präzise.
  5. Juror #2 von Clint Eastwood. Keine Einstellung und kein Satz zu viel in diesem Gerichtsdramakrimi vom dienstältesten Haudegen Hollywoods.

Die Unverpassbaren, Woche 4 – 2025

Pierre Niney © Pathé

Erst diese fünf Filme sehen, dann alle anderen:

  1. Le comte de Monte-Cristo von Matthieu Delaporte & Alexandre de la Patellière. Der klassische Stoff, spektakulär aufgepompt mit den Mitteln des modernen Kinos. Dieser Graf ist Batman.
  2. L’histoire de Souleymane von Boris Lojkine. Ein guineischer Velokurier in Paris zwischen Ausbeutung und Abschiebung. Temporeich, gefasst, präzise.
  3. Juror #2 von Clint Eastwood. Keine Einstellung und kein Satz zu viel in diesem Gerichtsdramakrimi vom dienstältesten Haudegen Hollywoods.
  4. A Real Pain von Jesse Eisenberg. Zwei jüdische Cousins aus den USA auf den Spuren der Grossmutter in Polen. Komisch, ehrlich und ergreifend.
  5. Bird von Andrea Arnold. In diesen disfunktionalen Wahlfamilien steckt eine überraschende Wärme diesseits von Ken Loach. Arnold hat für die Realutopie einen eigenen Blick entwickelt.

Die Unverpassbaren, Woche 3 – 2025

Clint Eastwood mit Bria Brimmer beim Dreh von ‚Juror #2‘ © Warner Bros.

Erst diese fünf Filme sehen, dann alle anderen:

  1. L’histoire de Souleymane von Boris Lojkine. Ein guineischer Velokurier in Paris zwischen Ausbeutung und Abschiebung. Temporeich, gefasst, präzise.
  2. Juror #2 von Clint Eastwood. Keine Einstellung und kein Satz zu viel in diesem Gerichtsdramakrimi vom dienstältesten Haudegen Hollywoods.
  3. A Real Pain von Jesse Eisenberg. Zwei jüdische Cousins aus den USA auf den Spuren der Grossmutter in Polen. Komisch, ehrlich und ergreifend.
  4. Bird von Andrea Arnold. In diesen disfunktionalen Wahlfamilien steckt eine überraschende Wärme diesseits von Ken Loach. Arnold hat für die Realutopie einen eigenen Blick entwickelt.
  5. La cocina von Alonso Ruizpalacios. Diese Grossküche in New York, das ist mindestens der zweite Kreis der Hölle. Und der Film eine stachlig-poetische, gourmettaugliche Gesellschaftsallegorie.

Die Unverpassbaren, Woche 2 – 2025

Rooney Mara und Raúl Briones in La Cocina © filmcoopi

Erst diese fünf Filme sehen, dann alle anderen:

  1. Bird von Andrea Arnold. In diesen disfunktionalen Wahlfamilien steckt eine überraschende Wärme diesseits von Ken Loach. Arnold hat für die Realutopie einen eigenen Blick entwickelt.
  2. Nosferatu von Robert Eggers. Ein eindrücklicher Tiefkühlschrank voller Erinnerungen an die Vampirgeschichten des Kinos. Eine Hommage, eine Statue, ein zeitloser Film mit einem gefrorenen Herz.
  3. La cocina von Alonso Ruizpalacios. Diese Grossküche in New York, das ist mindestens der zweite Kreis der Hölle. Und der Film eine stachlig-poetische gourmettaugliche Gesellschaftsallegorie.
  4. Memoir of a Snail von Adam Elliot. Ein Instant-Klassiker des Animationskinos für Erwachsene, die sich das mal anders vorgestellt hatten.
  5. Heretic von Scott Beck & Bryan Woods. Hugh Grant versuchsmeuchelt Missionarinnen als theologisch überfütterter Soziologie-Soziopath. Horrorkellertreppenaberwitz.

(Das ist der Versuch, die klassische Rubrik in meine Post-Radio-Zeit hinüberzuretten. Der angestammte Wochenrhythmus wird wohl einem Angebots- und Bedarfsrhythmus weichen müssen.)

Die Unverpassbaren, Woche 39 – 2024

Margaret Qualley als Sue in ‚The Substance‘ © filmcoopi

Erst diese fünf Filme sehen, dann alle anderen:

  1. Der Spatz im Kamin von Ramon Zürcher. Zum Abschluss ihrer Tier-Trilogie fahren die Brüder die Krallen aus. Ein charmant groteskes Familien-Un-Idyll voller Schreie und Flüstern.
  2. The Substance von Coralie Fargeat. Oscar Wildes The Picture of Dorian Gray für das Zeitalter von Ozempic. Grell, giftig, treffsicher und maximal unsubtil.
  3. Riverboom von Claude Baechtold. Ein hinreissender re-found-footage Dokumentarfilm als Buddy-Movie dreier ziemlich grüner Kriegsreporter in Afghanistan – zwanzig Jahre nach dem Trip wiedergefunden und montiert.
  4. Crossing von Levan Akin. Zwei Menschen aus Georgien suchen in der Türkei eine Frau, die vielleicht gar nicht gefunden werden will. Eine stimmungsvolle, tragikomische Reise der Selbstfindung
  5. Reinas von Klaudia Reynicke. Aufbruchs- oder Katerstimmung? Eine Mutter und zwei Töchter wollen raus aus Peru – das Zünglein an der Waagschale ist der Vater und Ex-Mann.

Und im Filmpodcast morgen: Megalopolis, Russians at War, ZFF, Abschied

Die Unverpassbaren, Woche 38 – 2024

Ilja Bultmann, Andreas Döhler, Britta Hammelstein, Maren Eggert, Lea Zoe Voss, ‚Der Spatz im Kamin‘ ©filmcoopi

Erst diese fünf Filme sehen, dann alle anderen:

  1. Der Spatz im Kamin von Ramon Zürcher. Zum Abschluss ihrer Tier-Trilogie fahren die Brüder die Krallen aus. Ein charmant groteskes Familien-Un-Idyll voller Schreie und Flüstern.
  2. The Substance von Coralie Fargeat. Oscar Wildes The Picture of Dorian Gray für das Zeitalter von Ozempic. Grell, giftig, treffsicher und maximal unsubtil.
  3. Riverboom von Claude Baechtold. Ein hinreissender re-found-footage Dokumentarfilm als Buddy-Movie dreier ziemlich grüner Kriegsreporter in Afghanistan – zwanzig Jahre nach dem Trip wiedergefunden und montiert.
  4. Crossing von Levan Akin. Zwei Menschen aus Georgien suchen in der Türkei eine Frau, die vielleicht gar nicht gefunden werden will. Eine stimmungsvolle, tragikomische Reise der Selbstfindung
  5. Reinas von Klaudia Reynicke. Aufbruchs- oder Katerstimmung? Eine Mutter und zwei Töchter wollen raus aus Peru – das Zünglein an der Waagschale ist der Vater und Ex-Mann.

Und im Filmpodcast morgen: The Substance, Der Spatz im Kamin, Hijo de Sicario, Sophia Loren

Die Unverpassbaren, Woche 37 – 2024

‚Riverboom‘: Claude Baechtold, Serge Michel, Paolo Woods © First Hand Films

Erst diese fünf Filme sehen, dann alle anderen:

  1. Riverboom von Claude Baechtold. Ein hinreissender re-found-footage Dokumentarfilm als Buddy-Movie dreier ziemlich grüner Kriegsreporter in Afghanistan – zwanzig Jahre nach dem Trip wiedergefunden und montiert.
  2. Crossing von Levan Akin. Zwei Menschen aus Georgien suchen in der Türkei eine Frau, die vielleicht gar nicht gefunden werden will. Eine stimmungsvolle, tragikomische Reise der Selbstfindung
  3. Reinas von Klaudia Reynicke. Aufbruchs- oder Katerstimmung? Eine Mutter und zwei Töchter wollen raus aus Peru – das Zünglein an der Waagschale ist der Vater und Ex-Mann.
  4. Brunaupark von Felix Hergert und Dominik Zietlow. Das Quartierleben in einer Stadtzürcher Wohnsiedlung bröckelt, weil eine Pensionskasse räumen lässt – der Dokfilm porträtiert die Mietenden und unterlässt es vielsagend, die Gegenseite zu befragen.
  5. Cuckoo von Tilman Singer. Die Kuckuckskinder kommen. Internationaler Familienmythen-Horror am Fuss der bayrischen Alpen.

Und im Filmpodcast morgen: Crossing, Riverboom, James Earl Jones, Kosova-Filmfest

Die Unverpassbaren, Woche 34 – 2024

Hunter Schafer in ‚Cuckoo‘ von Tilman Singer © Praesens

Erst diese fünf Filme sehen, dann alle anderen:

  1. Cuckoo von Tilman Singer. Die Kuckuckskinder kommen. Internationaler Familienmythen-Horror am Fuss der bayrischen Alpen.
  2. Bonnard, Pierre & Marthe von Martin Provost. Die tragi-fröhliche Beziehung des post-impressionistischen «Malers des Glücks» und seiner begabten Frau als Sommerfilm mit Wintereinbruch.
  3. La bête von Bertrand Bonello. Léa Seydoux kämpft epochal gegen das Biest, das im raffiniertem Genremix für die lähmende Angst vor der Liebe steht.
  4. Long Legs von Oz Perkins. Ein effizienter Hybrid aus Serienkiller-Thriller mit stimmungsvoll okkultem Einschlag.
  5. Tatami von Zar Amir Ebrahimi & Guy Nattiv. Das Regime will eine iranische Judoka aus politischen Gründen bei der WM ausscheiden lassen. Sie weigert sich. Ein Thriller auf der Matte.

Und im Filmpodcast morgen: Führer und Verführer, Martin Provost zu Bonnard, Pierre et Marthe, Au revoir Alain Delon