Die Unverpassbaren, Woche 06 – 2024

‚The Breaking Ice‘ © trigon

Erst diese fünf Filme sehen, dann alle anderen:

  1. Dream Scenario von Kristoffer Borgli. Ein langweiliger Professor «trendet» plötzlich passiv in den Träumen vieler Menschen. Als ihm das zu Kopf steigt, wird sein Traum-Doppelgänger aggressiv. Nicolas Cage in einer irren Zeitgeistrolle.
  2. The Breaking Ice von Anthony Chen. Eine Dreier-«Bande à part» zieht an der chinesisch-koreanischen Grenze durch Clubs, Buchhandlungen und Schneewüsten – eine süss-saure Beziehungsstudie über das Spenden von Trost und das Machen von Mut.
  3. Bergfahrt von Dominique Margot. Die Berge sind in diesem wunderbaren Kinokunstwerk nicht starre Kulisse, sondern mythische Riesenwesen im Dialog mit unterschiedlichen Menschen, sie bewegen sich, sie tönen und klingen, sind respekteinflössend und uralt und doch fragil und vergänglich.
  4. Die Theorie von Allem von Timm Kröger. An einem Quantenmechanik-Kongress vor Bergkulisse verabreden sich Zeit, Raum und Konjunktiv. Ein cleveres Parallelwelten-Pastiche in Schwarzweiss, in dem nur eines unmöglich scheint: glückliche Liebe.
  5. The Holdovers von Alexander Payne. Ein einsamer Internatsschüler und ein verbitterter Lehrer raufen sich über die Weihnachtstage zusammen. Eine ungewöhnlich ungesüsste Schulfilm-Variation mit Oscarchancen.

Im Filmpodcast morgen: Dream Scenario, Bergfahrt, Un métier sérieux

Die Unverpassbaren, Woche 05 – 2024

‚Die Theorie von Allem‘: Jan Bülow, Olivia Ross © filmcoopi

Erst diese fünf Filme sehen, dann alle anderen:

  1. Die Theorie von Allem von Timm Kröger. An einem Quantenmechanik-Kongress vor Bergkulisse verabreden sich Zeit, Raum und Konjunktiv. Ein cleveres Parallelwelten-Pastiche in Schwarzweiss, in dem nur eines unmöglich scheint: glückliche Liebe.
  2. The Holdovers von Alexander Payne. Ein einsamer Internatsschüler und ein verbitterter Lehrer raufen sich über die Weihnachtstage zusammen. Eine ungewöhnlich ungesüsste Schulfilm-Variation mit Oscarchancen.
  3. Die Anhörung von Lisa Gerig. Wer in der Schweiz Asyl beantragt, muss dem Migrationsamt schildern, warum – Gerig stellt den Verhörcharakter solcher Gespräche lebensecht nach und vermittelt einleuchtend, wo es in der Praxis harzt.
  4. Monster (Kaibutsu) von Hirokazu Kore-Eda. Mit der liebevollen Präzision des japanischen Meisterregisseurs trifft hier die Angst einer Mutter um ihren Sohn auf die prekäre Situation der Lehrer an der Schule. Souverän und mit Herz.
  5. Poor Things von Yorgos Lanthimos. Eine irrwitzige feministische Frankenstein-Fabel und ein kluges, surreal-schönes Plädoyer für Bildung und Aufklärung.

Im Filmpodcast morgen: Nicolas Cage, Die Theorie von Allem, Stella

Die Unverpassbaren, Woche 04 – 2024

Freunde? Feinde? Oder mehr? Hiiragi Hinata und Soya Kurokawa in ‚Monster‘ © cineworx

Erst diese fünf Filme sehen, dann alle anderen:

  1. The Holdovers von Alexander Payne. Ein einsamer Internatsschüler und ein verbitterter Lehrer raufen sich über die Weihnachtstage zusammen. Eine ungewöhnlich ungesüsste Schulfilm-Variation mit Oscarchancen.
  2. Die Anhörung von Lisa Gerig. Wer in der Schweiz Asyl beantragt, muss dem Migrationsamt schildern, warum – Gerig stellt den Verhörcharakter solcher Gespräche lebensecht nach und vermittelt einleuchtend, wo es in der Praxis harzt.
  3. Monster (Kaibutsu) von Hirokazu Kore-Eda. Mit der liebevollen Präzision des japanischen Meisterregisseurs trifft hier die Angst einer Mutter um ihren Sohn auf die prekäre Situation der Lehrer an der Schule. Souverän und mit Herz.
  4. Poor Things von Yorgos Lanthimos. Eine irrwitzige feministische Frankenstein-Fabel und ein kluges, surreal-schönes Plädoyer für Bildung und Aufklärung.
  5. Jakobs Ross von Katalin Gödrös. Die Verfilmung des Schweizer Romans setzt den fantastischen Sprachbildern realistische Filmbilder entgegen und trifft damit den modernen Kern der Geschichte.

Im Filmpodcast morgen: The Holdovers, Lisa Gerig und Die Anhörung, Bilanz Filmtage Solothurn

Die Unverpassbaren, Woche 03 – 2024

Emma Stone in ‚Poor Things‘ © 20th Century Studio

Erst diese fünf Filme sehen, dann alle anderen:

  1. Poor Things von Yorgos Lanthimos. Eine irrwitzige feministische Frankenstein-Fabel und ein kluges, surreal-schönes Plädoyer für Bildung und Aufklärung.
  2. Jakobs Ross von Katalin Gödrös. Die Verfilmung des Schweizer Romans setzt den fantastischen Sprachbildern realistische Filmbilder entgegen und trifft damit den modernen Kern der Geschichte.
  3. Shayda von Noora Niasari. Die Iranerin Shayda ist in Australien mit ihrer Tochter vor ihrem Mann ins Frauenhaus geflüchtet. Ein Drama mit Einsicht und Menschlichkeit.
  4. While the Green Grass Grows von Peter Mettler. Wie visuelles Yoga, entspannt und spannend, so wirken diese ersten preisgekrönten Teile des monumentalen filmischen Tagebuchs des Kanada-Schweizers.
  5. Io Capitano von Matteo Garrone. Die Odyssee eines minderjährigen Senegalesen nach Europa, erzählt als Heldenreise, mit Gewalt, Verzweiflung und überraschend poetischen Momenten – ohne eurozentrierten moralischen Zeigefinger.

Im Filmpodcast morgen: Poor Things, Les paradis de Diane, Jakobs Ross, Katalin Gödrös, Filmtage Solothurn, 100 Jahre Praesens Film.

Die Unverpassbaren, Woche 02 – 2024

Ein leergeräumtes Wohnzimmer mit Abdrücken von Uhr und Bild an der Tapete
‚While the Green Grass Grows Parts 1&6‘ von Peter Mettler © Louise va au cinéma

Erst diese fünf Filme sehen, dann alle anderen:

  1. Shayda von Noora Niasari. Die Iranerin Shayda ist in Australien mit ihrer Tochter vor ihrem Mann ins Frauenhaus geflüchtet. Ein Drama mit Einsicht und Menschlichkeit.
  2. While the Green Grass Grows von Peter Mettler. Wie visuelles Yoga, entspannt und spannend, so wirken diese ersten preisgekrönten Teile des monumentalen filmischen Tagebuchs des Kanada-Schweizers.
  3. Io Capitano von Matteo Garrone. Die Odyssee eines minderjährigen Senegalesen nach Europa, erzählt als Heldenreise, mit Gewalt, Verzweiflung und überraschend poetischen Momenten – ohne eurozentrierten moralischen Zeigefinger
  4. Priscilla von Sofia Coppola. In Elvis‘ kindlicher Braut spiegelt Sofia Coppola ihre bisherigen Goldkäfig-Jungfern in Barbie-Graceland. Mit einer grossartigen Darstellerin und in Bildern zum Seufzen.
  5. Perfect Days von Wim Wenders. Hirayama putzt Toiletten in Tokio. Wenn er mit seinen Schwämmen hantiert, wirkt er wie ein Künstler beim Malen. Er ist freundlich, liest Bücher und mit ihm findet der Filmemacher zurück zur Alltagspoesie seiner Anfänge.

Im Filmpodcast morgen: Shayda, Il sol dell’avvenire, Smoke Sauna Sisterhood, Peter Mettler

Die Unverpassbaren, Woche 01 – 2024

‚Io, capitano‘ von Matteo Garrone © Pathé

Erst diese fünf Filme sehen, dann alle anderen:

  1. Io Capitano von Matteo Garrone. Die Odyssee eines minderjährigen Senegalesen nach Europa, erzählt als Heldenreise, mit Gewalt, Verzweiflung und überraschend poetischen Momenten – ohne eurozentrierten moralischen Zeigefinger
  2. Priscilla von Sofia Coppola. In Elvis‘ kindlicher Braut spiegelt Sofia Coppola ihre bisherigen Goldkäfig-Jungfern in Barbie-Graceland. Mit einer grossartigen Darstellerin und in Bildern zum Seufzen.
  3. Perfect Days von Wim Wenders. Hirayama putzt Toiletten in Tokio. Wenn er mit seinen Schwämmen hantiert, wirkt er wie ein Künstler beim Malen. Er ist freundlich, liest Bücher und mit ihm findet der Filmemacher zurück zur Alltagspoesie seiner Anfänge.
  4. Tótem von Lila Avilés. Dieser mexikanische Familien-Wirbelsturm ist mit einer Perfektion geschrieben und inszeniert, die Schweissausbrüche provozieren kann. Und Begeisterung garantiert.
  5. Bon Schuur Ticino von Peter Luisi. Nach Annahme der Volksinitiative NO BILINGUE hat die Schweiz nur noch eine Landessprache: Französisch. Eine altmodisch-moderne Komödie mit strikt helvetischem Unterhaltungswert.
  • Im Filmpodcast morgen: Io Capitano; Le règne animal; Sandra Hüller, Lichtspieler

Die Unverpassbaren, Woche 52 – 2023

Cailee Spaeny ist Sofia Coppolas ‚Priscilla‘ © filmcoopi

Erst diese fünf Filme sehen, dann alle anderen:

  1. Priscilla von Sofia Coppola. In Elvis‘ kindlicher Braut spiegelt Sofia Coppola ihre bisherigen Goldkäfig-Jungfern in Barbie-Graceland. Mit einer grossartigen Darstellerin und in Bildern zum Seufzen.
  2. Perfect Days von Wim Wenders. Hirayama putzt Toiletten in Tokio. Wenn er mit seinen Schwämmen hantiert, wirkt er wie ein Künstler beim Malen. Er ist freundlich, liest Bücher und mit ihm findet der Filmemacher zurück zur Alltagspoesie seiner Anfänge.
  3. Sur l’Adamant von Nicolas Philibert. Die «Adamant» liegt fest verankert am Pariser Seine-Ufer. Aber sie ist als Tagesstätte ein Rettungsboot für psychisch Kranke. Und als Dokumentarfilm der goldene Bär der letzten Berlinale.
  4. Tótem von Lila Avilés. Dieser mexikanische Familien-Wirbelsturm ist mit einer Perfektion geschrieben und inszeniert, die Schweissausbrüche provozieren kann. Und Begeisterung garantiert.
  5. Bon Schuur Ticino von Peter Luisi. Nach Annahme der Volksinitiative NO BILINGUE hat die Schweiz nur noch eine Landessprache: Französisch. Eine altmodisch-moderne Komödie mit helvetischem Unterhaltungswert. Zahlenmässig der Deutschschweizer Zuschauer-Top-Hit zum Jahresende.
  • Im Filmpodcast morgen: Priscilla, Ferrari, mehr Maestro.

Die Unverpassbaren, Woche 51 – 2023

Koji Yakusho als Hirayama und Arisa Nakano als seine Nichte Niko © The Match Factory

Erst diese fünf Filme sehen, dann alle anderen:

  1. Perfect Days von Wim Wenders. Hirayama putzt Toiletten in Tokio. Wenn er mit seinen Schwämmen hantiert, wirkt er wie ein Künstler beim Malen. Er ist freundlich, liest Bücher und mit ihm findet der Filmemacher zurück zur Alltagspoesie seiner Anfänge.
  2. Sur l’Adamant von Nicolas Philibert. Die «Adamant» liegt fest verankert am Pariser Seine-Ufer. Aber sie ist als Tagesstätte ein Rettungsboot für psychisch Kranke. Und als Dokumentarfilm der goldene Bär der letzten Berlinale.
  3. Tótem von Lila Avilés. Dieser mexikanische Familien-Wirbelsturm ist mit einer Perfektion geschrieben und inszeniert, die Schweissausbrüche provozieren kann. Und Begeisterung garantiert.
  4. How to Have Sex von Molly Manning Walker. How to have Sex – oder eher, wie man ihn nicht haben sollte. Ein Partyurlaub von drei Teenies entpuppt sich als feinfühlige, nuancierte Studie über sexuelle Einwilligung. Ein wichtiges Regie-Debut zu Post-MeToo Zeiten.
  5. Bon Schuur Ticino von Peter Luisi. Nach Annahme der Volksinitiative NO BILINGUE hat die Schweiz nur noch eine Landessprache: Französisch. Eine altmodisch-moderne Komödie mit helvetischem Unterhaltungswert.
  • Im Filmpodcast morgen: Une année difficile, Perfect Days, Vincent doit mourir

Die Unverpassbaren, Woche 50 – 2023

Die «Adamant» am Pariser Seineufer © adokfilms

Erst diese fünf Filme sehen, dann alle anderen:

  1. Sur l’Adamant von Nicolas Philibert. Die «Adamant» liegt fest verankert am Pariser Seine-Ufer. Aber sie ist als Tagesstätte ein Rettungsboot für psychisch Kranke. Und als Dokumentarfilm der goldene Bär der letzten Berlinale.
  2. Tótem von Lila Avilés. Dieser mexikanische Familien-Wirbelsturm ist mit einer Perfektion geschrieben und inszeniert, die Schweissausbrüche provozieren kann. Und Begeisterung garantiert.
  3. How to Have Sex von Molly Manning Walker. How to have Sex – oder eher, wie man ihn nicht haben sollte. Ein Partyurlaub von drei Teenies entpuppt sich als feinfühlige, nuancierte Studie über sexuelle Einwilligung. Ein wichtiges Regie-Debut zu Post-MeToo Zeiten.
  4. Bon Schuur Ticino von Peter Luisi. Nach Annahme der Volksinitiative NO BILINGUE hat die Schweiz nur noch eine Landessprache: Französisch. Eine altmodisch-moderne Komödie mit helvetischem Unterhaltungswert.
  5. The Boy And The Heron von Hayao Miyazaki. Ein Junge trauert um seine Mutter und landet in einer fantastischen Unterwelt. Werden und Vergehen als – vermutlicher – Schwanengesang des japanischen Animationsmeisters, ein visuelles Fest und eine wunderbare Überforderung.
  • Im Filmpodcast morgen: Le théorème de Marguerite, Sur l’Adamant, Neue Berlinale Leitung.

Die Unverpassbaren, Woche 49 – 2023

Naíma Sentíes in ‚Tótem‘ © trigon

Erst diese fünf Filme sehen, dann alle anderen:

  1. Tótem von Lila Avilés. Dieser mexikanische Familien-Wirbelsturm ist mit einer Perfektion geschrieben und inszeniert, die Schweissausbrüche provozieren kann. Und Begeisterung garantiert.
  2. How to Have Sex von Molly Manning Walker. How to have Sex – oder eher, wie man ihn nicht haben sollte. Ein Partyurlaub von drei Teenies entpuppt sich als feinfühlige, nuancierte Studie über sexuelle Einwilligung. Ein wichtiges Regie-Debut zu Post-MeToo Zeiten.
  3. Bon Schuur Ticino von Peter Luisi. Nach Annahme der Volksinitiative NO BILINGUE hat die Schweiz nur noch eine Landessprache: Französisch. Eine altmodisch-moderne Komödie mit helvetischem Unterhaltungswert.
  4. The Boy And The Heron von Hayao Miyazaki. Ein Junge trauert um seine Mutter und landet in einer fantastischen Unterwelt. Werden und Vergehen als – vermutlicher – Schwanengesang des japanischen Animationsmeisters, ein visuelles Fest und eine wunderbare Überforderung.
  5. The Old Oak von Ken Loach. Der wohl letzte Film des Meisters beschwört noch einmal die Solidarität der kleinen Leute. Nach bewährtem Muster, aber herzlich und ökonomisch präzise.
  • Im Filmpodcast morgen: Maestro, How to Have Sex, Tótem, Cè ancora domani.