Die Unverpassbaren, Woche 48 – 2015

'Bridge of Spies': Tom Hanks und Regisseur Steven Spielberg an der rekonstruierten Berliner Mauer © Fox Warner
‚Bridge of Spies‘: Tom Hanks und Regisseur Steven Spielberg an der rekonstruierten Berliner Mauer © Fox Warner

Erst diese fünf Filme sehen, dann alle anderen:

  1. Rams – Hrútar von Grímur Hákonarson. Zwei verfeindete Brüder auf Island finden wieder zusammen, als sie wegen einer Seuche ihre Schafe abtun sollten. Ein tragikomischer Film in der isländischen Gegenwart, lokal fest verwurzelt und gerade darum global attraktiv. Ein wirklich toller Film.
  2. Bridge of Spies von Steven Spielberg. Tom Hanks in einer erzamerikanischen und zugleich brandaktuellen Heldengeschichte aus dem kalten Krieg. Mit 69 liefert Hollywoods-Hobby-Historiker Spielberg ein stellenweise überraschend subtiles Alterswerk, das gleichzeitig ein fesselnder Geschichtsthriller bleibt.
  3. Félix et Meira von Maxime Giroux. Eine in der Tradition fast erstickende, junge chasidische Mutter und ein in seinem Leben verlorener Mann finden sich vorsichtig über die Grenzen ihrer jeweiligen familiären Gefangenschaft. Ein meisterlich zurückhaltender Film mit poetischer Schärfe und Klarheit.
  4. La passion d’Augustine von Léa Pool. Ein Stück kanadischer Geschichte aus den 60er Jahren. Mitten in der Säkularisierung des einst katholischen Quebec kämpft eine Gruppe von Nonnen und ihre Schülerinnen um die Erhaltung ihrer profilierten Spitzen-Musikschule. Hochintelligentes Gefühlskino von der einzigartigen kanadisch-schweizerischen Filmemacherin..
  5. Heimatland von von Lisa Blatter, Gregor Frei, Jan Gassmann, Benny Jaberg, Carmen Jaquier, Michael Krummenacher, Jonas Meier, Tobias Nölle, Lionel Rupp und Mike Scheiwiller. Ein präziser, auf die Schweiz begrenzter Sturm macht Schweizerinnen und Schweizer zu rat-, hilf- und zum Teil auch obdachlosen Flüchtlingen, die sich in Wut, Verzweiflung oder auch Ausschweifungen ergehen und an den geschlossenen Grenzen zum friedlichen Ausland stauen. Ein metaphorisch-wörtliches, bissiges Gemeinschaftsprojekt von zehn Schweizer Filmemacherinnen und Filmemachern und zugleich ein sehr schaurig unterhaltsamer Film.

Im Filmpodcast morgen: Bridge of Spies, Rams, Schellenursli und die Filmmusik.

Die Unverpassbaren, Woche 47 – 2015

Martin Dubreuil und Hadas Yaron in 'Félix et Meira' © cineworx
Martin Dubreuil und Hadas Yaron in ‚Félix et Meira‘ © cineworx

Erst diese fünf Filme sehen, dann alle anderen:

  1. Félix et Meira von Maxime Giroux. Eine in der Tradition fast erstickende, junge chasidische Mutter und ein in seinem Leben verlorener Mann finden sich vorsichtig über die Grenzen ihrer jeweiligen familiären Gefangenschaft. Ein meisterlich zurückhaltender Film mit poetischer Schärfe und Klarheit.
  2. La passion d’Augustine von Léa Pool. Ein Stück kanadischer Geschichte aus den 60er Jahren. Mitten in der Säkularisierung des einst katholischen Quebec kämpft eine Gruppe von Nonnen und ihre Schülerinnen um die Erhaltung ihrer profilierten Spitzen-Musikschule. Hochintelligentes Gefühlskino von der einzigartigen kanadisch-schweizerischen Filmemacherin..
  3. Heimatland von von Lisa Blatter, Gregor Frei, Jan Gassmann, Benny Jaberg, Carmen Jaquier, Michael Krummenacher, Jonas Meier, Tobias Nölle, Lionel Rupp und Mike Scheiwiller. Ein präziser, auf die Schweiz begrenzter Sturm macht Schweizerinnen und Schweizer zu rat-, hilf- und zum Teil auch obdachlosen Flüchtlingen, die sich in Wut, Verzweiflung oder auch Ausschweifungen ergehen und an den geschlossenen Grenzen zum friedlichen Ausland stauen. Ein metaphorisch-wörtliches, bissiges Gemeinschaftsprojekt von zehn Schweizer Filmemacherinnen und Filmemachern und zugleich ein sehr schaurig unterhaltsamer Film.
  4. 1001 Nacht – As mil e uma noites von Miguel Gomes. Die grossartige Filmtrilogie des Portugiesen erzählt gezielt weitschweifig und packend vom Heute, so wie einst Scheherazade sich mit nächtelangen Erzählungen das Leben zu retten wusste. Die drei Filme, deren Reihenfolge nicht zwingend ist, starten im Abstand von 14 Tagen im Kino.
  5. Dheepan von Jacques Audiard. Der einzige Franzose, dem überhöhtes, mythenträchtig melodramatisches Kino mit sozialer Relevanz gelingt. Ein Migrantenschicksal in der Banlieue, ein Soldat, der dem Krieg entkommen ist, bloss, um in einem anderen zu landen — in Frankreichs Vorstädten. Und ein Film, der heute auch angesichts der Pariser Realität brennend aktuell wirkt.

Im Filmpodcast morgen: Hunger Games – Mockingjay Part 2, Yes No Maybe, La passion d’Augustine.

Die Unverpassbaren, Woche 46 – 2015

'As Mil e Uma Noites: O Inquieto' © outside-the-box
‚As Mil e Uma Noites: O Inquieto‘ © outside-the-box

Erst diese fünf Filme sehen, dann alle anderen:

  1. Heimatland von von Lisa Blatter, Gregor Frei, Jan Gassmann, Benny Jaberg, Carmen Jaquier, Michael Krummenacher, Jonas Meier, Tobias Nölle, Lionel Rupp und Mike Scheiwiller. Ein präziser, auf die Schweiz begrenzter Sturm macht Schweizerinnen und Schweizer zu rat-, hilf- und zum Teil auch obdachlosen Flüchtlingen, die sich in Wut, Verzweiflung oder auch Ausschweifungen ergehen und an den geschlossenen Grenzen zum friedlichen Ausland stauen. Ein metaphorisch-wörtliches, bissiges Gemeinschaftsprojekt von zehn Schweizer Filmemacherinnen und Filmemachern und zugleich ein sehr schaurig unterhaltsamer Film.
  2. 1001 Nacht – As mil e uma noites von Miguel Gomes. Die grossartige Filmtrilogie des Portugiesen erzählt gezielt weitschweifig und packend vom Heute, so wie einst Scheherazade sich mit nächtelangen Erzählungen das Leben zu retten wusste. Die drei Filme, deren Reihenfolge nicht zwingend ist, starten im Abstand von 14 Tagen im Kino.
  3. Imagine Waking Up Tomorrow And All Music Has Disapeared von Stefan Schwietert. Wenn der Motor des Rangerovers wie ein Wikingerchor klingt, wenn Bauarbeiter, Nonnen und Taxifahrer sich zu Gesangsübungen hinreissen lassen, ist Ex-Musiker und Performancekünstler Bill Drummond an einem neuen Werk. Ein auf spröde Art wunderbar inspirierender Film.
  4. Dheepan von Jacques Audiard. Der einzige Franzose, dem überhöhtes, mythenträchtig melodramatisches Kino mit sozialer Relevanz gelingt. Ein Migrantenschicksal in der Banlieue, ein Soldat, der dem Krieg entkommen ist, bloss, um in einem anderen zu landen — in Frankreichs Vorstädten.
  5. Wintergast von Matthias Günter und Andy Herzog. Ein «halbdokumentarisches Guerilla-Projekt» als starke Hommage an Christian Schochers Reisender Krieger und damit zugleich selber ein neuer Schweizer Schwarzweiss-Klassiker.

Im Filmpodcast morgen: Heimatland, 1001 Nacht,  Shrek und Donkey.

Die Unverpassbaren, Woche 44 – 2015

'Wintergast' von Andy Herzog und Matthias Günter © Look now
‚Wintergast‘ von Andy Herzog und Matthias Günter © Look now

Erst diese fünf Filme sehen, dann alle anderen:

  1. Dheepan von Jacques Audiard. Der einzige Franzose, dem überhöhtes, mythenträchtig melodramatisches Kino mit sozialer Relevanz gelingt. Ein Migrantenschicksal in der Banlieue, ein Soldat, der dem Krieg entkommen ist, bloss, um in einem anderen zu landen — in Frankreichs Vorstädten.
  2. Wintergast von Matthias Günter und Andy Herzog. Ein «halbdokumentarisches Guerilla-Projekt» als starke Hommage an Christian Schochers Reisender Krieger und damit zugleich selber ein neuer Schweizer Schwarzweiss-Klassiker.
  3. Lamb von Yared Zeleke. Ein Junge und sein Lamm: Eine Coming of Age Geschichte, die in einfachen poetischen Bildern Einblicke in die Äthiopische Kultur und ihre Gegensätze bietet. Wertvoller Film, angereichert mit viel leisem Humor.
  4. La vanité von Lionel Baier. Sorgsam komponiertes und brilliant interpretiertes Kammerspiel über das Sterben. Nicht makaber und zynisch, sondern fein und ironisch.
  5. Amateur Teens von Niklaus Hilber. Einblicke in das Sexualleben von Zürcher Schülern, in dem Schein mehr zählt als Sein. Nichts Neues, aber immer wieder guter Stoff für Dramen. Und darum als klassische Tragödie in fünf Akten erzählt, toll inszeniert, toll gespielt.

Im Filmpodcast morgen: Dheepan, James Bond in Spectre, Wintergast  und der Erfinder des Countdowns.

Die Unverpassbaren, Woche 41 – 2015

Tom Courtenay und Charlotte Rampling in '45 Years' © filmcoopi
Tom Courtenay und Charlotte Rampling in ’45 Years‘ © filmcoopi

Erst diese fünf Filme sehen, dann alle anderen:

  1. The Martian von Ridley Scott. Auch wenn der Ausgang dieser Mars-Robinsonade absehbar bleibt: Das 3D-Spektakel ist borderline-ironisch und in seiner demonstrativen Wissenschaftsgläubigkeit einfach unterhaltsam.
  2. 45 Years von Andrew Haigh. Nach 45 Ehejahren verändert ein kurzer Brief den Blick auf die ganze gemeinsame Vergangenheit. Tom Courtenay und Charlotte Rampling sind grossartig, der Film ist so britisch wie wunderbar.
  3. Der Staat gegen Fritz Bauer von Lars Kraume. Der hessische Generalstaatsanwalt kämpft gegen das Vergessen und die Altnazi-Seilschaften in Adenauers Deutschland. Dramatisch und erhellend, und Dank Burghart Klaussner und Ronald Zehrfeld auch sehr überzeugend.
  4. Inside Out von Pete Docter. Die personifizierten Gefühle im Kopf einer Elfjährigen geraten aneinander, die Pubertät zeichnet sich ab und die Traurigkeit erweist sich als keineswegs überflüssig im Leben des Mädchens. Animierende Animation vom Feinsten.
  5. Une jeunesse allemande von Jean-Gabriel Périot. Der französische Dokfilmer rekonstruiert die Entstehung und Radikalisierung der RAF in Deutschland ausschliesslich über Archivmaterial und zeitgenössische Filme. Faszinierend, erhellend und erschreckend aktuell.

Im Filmpodcast morgen: The Martian, Er ist wieder da, The Wolfpack, Chantal Akerman, und Ronald Zehrfeld zu Der Staat gegen Fritz Bauer.

Die Unverpassbaren, Woche 40 – 2015

'Inside Out': Sadness (Die Traurigkeit) © Disney
‚Inside Out‘: Sadness (Die Traurigkeit) © Disney

Erst diese fünf Filme sehen, dann alle anderen:

  1. 45 Years von Andrew Haigh. Nach 45 Ehejahren verändert ein kurzer Brief den Blick auf die ganze gemeinsame Vergangenheit. Tom Courtenay und Charlotte Rampling sind grossartig, der Film ist so britisch wie wunderbar.
  2. Der Staat gegen Fritz Bauer von Lars Kraume. Der hessische Generalstaatsanwalt kämpft gegen das Vergessen und die Altnazi-Seilschaften in Adenauers Deutschland. Dramatisch und erhellend, und Dank Burghart Klaussner und Ronald Zehrfeld auch sehr überzeugend.
  3. Inside Out von Pete Docter. Die personifizierten Gefühle im Kopf einer Elfjährigen geraten aneinander, die Pubertät zeichnet sich ab und die Traurigkeit erweist sich als keineswegs überflüssig im Leben des Mädchens. Animierende Animation vom Feinsten.
  4. Une jeunesse allemande von Jean-Gabriel Périot. Der französische Dokfilmer rekonstruiert die Entstehung und Radikalisierung der RAF in Deutschland ausschliesslich über Archivmaterial und zeitgenössische Filme. Faszinierend, erhellend und erschreckend aktuell.
  5. Wild Women – Gentle Beasts von Anka Schmid: Die Schweizer Dokumentarfilmerin interessiert sich für die Frauen, die im Zirkus mit Raubtieren spielen, für ihren Alltag, ihr Selbstverständnis und für das, was sie von ihren männlichen Kollegen unterscheidet. Ein eindrücklicher Besuch in einer verschwindenden Welt.

Im Filmpodcast morgen: Inside Out, Life, Der Staat gegen Fritz Bauer, Dürrenmatt – Eine Liebesgeschichte, Life of Brian.

Die Unverpassbaren, Woche 39 – 2015

'Une jeunesse allemande' © Adok Films
‚Une jeunesse allemande‘ © Adok Films

Erst diese fünf Filme sehen, dann alle anderen:

  1. Une jeunesse allemande von Jean-Gabriel Périot. Der französische Dokfilmer rekonstruiert die Entstehung und Radikalisierung der RAF in Deutschland ausschliesslich über Archivmaterial und zeitgenössische Filme. Faszinierend, erhellend und erschreckend aktuell.
  2. Wild Women – Gentle Beasts von Anka Schmid: Die Schweizer Dokumentarfilmerin interessiert sich für die Frauen, die im Zirkus mit Raubtieren spielen, für ihren Alltag, ihr Selbstverständnis und für das, was sie von ihren männlichen Kollegen unterscheidet. Ein eindrücklicher Besuch in einer verschwindenden Welt.
  3. Ich und Kaminski von Wolfgang Becker: Becker hat seinen Film nach dem Kunst-Satire-Roman von Daniel Kehlmann überladen und überfrachtet. Aber die Einzelteile sind stark, die Darsteller toll und der Film trotz Überdosis ein Erlebnis.
  4. Youth von Paolo Sorrentino. Michael Caine und Harvey Keitel als alternde Künstlerfreunde im Schweizer Luxusresort. Ein überbordendes, felineskes Meisterwerk zwischen Altherrenwitz, Kunstkritik und Lebensweisheit.
  5. El botón de nácar von Patricio Guzman. Der chilenische Filmemacher schlägt nach seinem Nostalgia de la luz von 2010 einen weiteren philosophisch-poetischen Bogen über Patagonien und seine Vergangenheit von den Opfern des Kolonialismus bis zur Pinochet-Dikatur. Provozierend elegant und fast esoterisch konsequent.

Im Filmpodcast morgen: Une jeunesse allemand, Karl Spoerri vom ZFF, The Sounds of Hollywood.

Die Unverpassbaren, Woche 38 – 2015

Gandhi und Carmen Zander in 'Wild Women - Gentle Beasts' von Anka Schmid © Xenix
Gandhi und Carmen Zander in ‚Wild Women – Gentle Beasts‘ von Anka Schmid © Xenix

Erst diese fünf Filme sehen, dann alle anderen:

  1. Wild Women – Gentle Beasts von Anka Schmid: Die Schweizer Dokumentarfilmerin interessiert sich für die Frauen, die im Zirkus mit Raubtieren spielen, für ihren Alltag, ihr Selbstverständnis und für das, was sie von ihren männlichen Kollegen unterscheidet. Ein eindrücklicher Besuch in einer verschwindenden Welt.
  2. Ich und Kaminski von Wolfgang Becker: Becker hat seinen Film nach dem Kunst-Satire-Roman von Daniel Kehlmann überladen und überfrachtet. Aber die Einzelteile sind stark, die Darsteller toll und der Film trotz Überdosis ein Erlebnis.
  3. Youth von Paolo Sorrentino. Michael Caine und Harvey Keitel als alternde Künstlerfreunde im Schweizer Luxusresort. Ein überbordendes, felineskes Meisterwerk zwischen Altherrenwitz, Kunstkritik und Lebensweisheit.
  4. El botón de nácar von Patricio Guzman. Der chilenische Filmemacher schlägt nach seinem Nostalgia de la luz von 2010 einen weiteren philosophisch-poetischen Bogen über Patagonien und seine Vergangenheit von den Opfern des Kolonialismus bis zur Pinochet-Dikatur. Provozierend elegant und fast esoterisch konsequent.
  5. La tête haute von Emmanuelle Bercot. Catherine Deneuve als geduldige Jugendrichterin bringt einen komplizierten Jungen auf den richtigen Weg. Eindrücklich, direkt und glaubwürdig.

Im Filmpodcast morgen: Ich und Kaminski und Wild Women – Gentle Beasts.

Die Unverpassbaren, Woche 37 – 2015

'El botón de nácar' von Patricio Guzman © trigon
‚El botón de nácar‘ von Patricio Guzman © trigon

Erst diese fünf Filme sehen, dann alle anderen:

  1. Youth von Paolo Sorrentino. Michael Caine und Harvey Keitel als alternde Künstlerfreunde im Schweizer Luxusresort. Ein überbordendes, felineskes Meisterwerk zwischen Altherrenwitz, Kunstkritik und Lebensweisheit.
  2. El botón de nácar von Patricio Guzman. Der chilenische Filmemacher schlägt nach seinem Nostalgia de la luz von 2010 einen weiteren philosophisch-poetischen Bogen über Patagonien und seine Vergangenheit von den Opfern des Kolonialismus bis zur Pinochet-Dikatur. Provozierend elegant und fast esoterisch konsequent.
  3. La tête haute von Emmanuelle Bercot. Catherine Deneuve als geduldige Jugendrichterin bringt einen komplizierten Jungen auf den richtigen Weg. Eindrücklich, direkt und glaubwürdig.
  4. Härte von Rosa von Praunheim. Die Dokufiktion blickt zurück auf das Leben des brutalen Berliner Zuhälters Andreas Marquardt und seiner Freundin Marion. Der Titel trifft, aber auch die zeitreisenden Filmbilder von Elfi Mikesch – und von Praunheims Blick für die ungelösten Widersprüche in einem vordergründig geläuterten Leben.
  5. Still the Water von Naomi Kawase. Kyokos Mutter stirbt und Saitos Mutter geht fremd. Die beiden Teenager sind Nachbarn und werden Freunde, der Film von Naomi Kawase berührt und trifft und geht in seiner Richtigkeit zu Herzen.

Im Filmpodcast morgen: Youth und Helmut Förnbacher, El botón de nacar, und aus Venedig The Endless River.

Die Unverpassbaren, Woche 36 – 2015

Jun Yoshinaga und Nijiro Murakami in 'Still the Water' © Filmcoopi
Jun Yoshinaga und Nijiro Murakami in ‚Still the Water‘ © Filmcoopi

Erst diese fünf Filme sehen, dann alle anderen:

  1. Härte von Rosa von Praunheim. Die Dokufiktion blickt zurück auf das Leben des brutalen Berliner Zuhälters Andreas Marquardt und seiner Freundin Marion. Der Titel trifft, aber auch die zeitreisenden Filmbilder von Elfi Mikesch – und von Praunheims Blick für die ungelösten Widersprüche in einem vordergründig geläuterten Leben.
  2. Still the Water von Naomi Kawase. Kyokos Mutter stirbt und Saitos Mutter geht fremd. Die beiden Teenager sind Nachbarn und werden Freunde, der Film von Naomi Kawase berührt und trifft und geht in seiner Richtigkeit zu Herzen.
  3. Rider Jack von This Lüscher. Eine Schweizer Alzheimer-Roadmovie-Vater-Sohn-Dramödie, gut geschrieben und umgesetzt, und beflügelt von der Schauspieler-Paarung Roeland Wiesnekker / Wolfram Berger. Ein bittersüsses Vergnügen.
  4. La isla minima von Alberto Rodríguez. Ein andalusischer Marschland-Krimi mit zwei sehr besonderen Polizisten. Erinnert an die besten Zeiten von Carlos Saura und ist doch völlig eigenständig. Und spannend.
  5. Ich seh, ich seh von Veronika Franz und Severin Fiala. Nach der Gesichtsoperation ist Mami anders. Die Zwillinge hegen den Verdacht, sie sei es gar nicht mehr. Und sie sind entschlossen, das auf jeden Fall und mit allen Mitteln herauszufinden. Geseidelter Arthouse-Horror aus Österreich. Gekonnt unterkühlt, raffiniert giftig, schonungslos brutal.

Im Filmpodcast morgen: Härte, Die Demokratie ist los und ein paar Blicke zurück auf Wes Craven.