Die Unverpassbaren, Woche 35 – 2015

Roeland Wiesnekker und Wolfram Berger in 'Rider Jack' von This Lüscher © Vinca Film
Roeland Wiesnekker und Wolfram Berger in ‚Rider Jack‘ von This Lüscher © Vinca Film

Erst diese fünf Filme sehen, dann alle anderen:

  1. Rider Jack von This Lüscher. Eine Schweizer Alzheimer-Roadmovie-Vater-Sohn-Dramödie, gut geschrieben und umgesetzt, und beflügelt von der Schauspieler-Paarung Roeland Wiesnekker / Wolfram Berger. Ein bittersüsses Vergnügen.
  2. La isla minima von Alberto Rodríguez. Ein andalusischer Marschland-Krimi mit zwei sehr besonderen Polizisten. Erinnert an die besten Zeiten von Carlos Saura und ist doch völlig eigenständig. Und spannend.
  3. White God – Fehér isten von Kornél Mundruczó. Hundeaufstand in Budapest. Metaphorisch, politisch, eindrücklich. Und darüber hinaus auch noch sehr unterhaltsam.
  4. Ich seh, ich seh von Veronika Franz und Severin Fiala. Nach der Gesichtsoperation ist Mami anders. Die Zwillinge hegen den Verdacht, sie sei es gar nicht mehr. Und sie sind entschlossen, das auf jeden Fall und mit allen Mitteln herauszufinden. Geseidelter Arthouse-Horror aus Österreich. Gekonnt unterkühlt, raffiniert giftig, schonungslos brutal.
  5. Taxi Teheran von Jafar Panahi. Zum dritten Mal unterläuft der iranische Regisseur das Arbeitsverbot. Und dieses Mal mit feinem Humor, bissigem Witz und mit einer raffiniert minimalistischen Anlage: Er spielt einen Taxifahrer in Teheran, seine Fahrgäste geben ihm und vielen anderen eine subversive Stimme.

Im Filmpodcast morgen: Rider Jack, Ingrid Bergman, Jörg Schneider, Peter Kern, Anna Muylaert und Que horas ela volta? (The Second Mother)

Die Unverpassbaren, Woche 32 – 2015

Who let the dogs out? 'White God' © Match Factory
Who let the dogs out? ‚White God‘ © Match Factory
Erst diese fünf Filme sehen, dann alle anderen:

  1. La isla minima von Alberto Rodríguez. Ein andalusischer Marschland-Krimi mit zwei sehr besonderen Polizisten. Erinnert an die besten Zeiten von Carlos Saura und ist doch völlig eigenständig. Und spannend.
  2. White God – Fehér isten von Kornél Mundruczó. Hundeaufstand in Budapest. Metaphorisch, politisch, eindrücklich. Und darüber hinaus auch noch sehr unterhaltsam.
  3. Ich seh, ich seh von Veronika Franz und Severin Fiala. Nach der Gesichtsoperation ist Mami anders. Die Zwillinge hegen den Verdacht, sie sei es gar nicht mehr. Und sie sind entschlossen, das auf jeden Fall und mit allen Mitteln herauszufinden. Geseidelter Arthouse-Horror aus Österreich. Gekonnt unterkühlt, raffiniert giftig, schonungslos brutal.
  4. While We’re Young von Noah Baumbach. Der Regisseur von Frances Ha steigert den frühen Woody Allen zur Perfektion und lässt drei Generationen von Stadtneurotikern aufeinander los. Treffsicher, komisch und zwischendurch auch ziemlich böse.
  5. Taxi Teheran von Jafar Panahi. Zum dritten Mal unterläuft der iranische Regisseur das Arbeitsverbot. Und dieses Mal mit feinem Humor, bissigem Witz und mit einer raffiniert minimalistischen Anlage: Er spielt einen Taxifahrer in Teheran, seine Fahrgäste geben ihm und vielen anderen eine subversive Stimme.

Der Filmpodcast macht Sommerpause bis Ende August.

Die Unverpassbaren, Woche 31 – 2015

'Ich seh, ich seh' Susanne Wuest © Praesens Film
‚Ich seh, ich seh‘ Susanne Wuest © Praesens Film

Erst diese fünf Filme sehen, dann alle anderen:

  1. Ich seh, ich seh von Veronika Franz und Severin Fiala. Nach der Gesichtsoperation ist Mami anders. Die Zwillinge hegen den Verdacht, sie sei es gar nicht mehr. Und sie sind entschlossen, das auf jeden Fall und mit allen Mitteln herauszufinden. Geseidelter Arthouse-Horror aus Österreich. Gekonnt unterkühlt, raffiniert giftig, schonungslos brutal.
  2. While We’re Young von Noah Baumbach. Der Regisseur von Frances Ha steigert den frühen Woody Allen zur Perfektion und lässt drei Generationen von Stadtneurotikern aufeinander los. Treffsicher, komisch und zwischendurch auch ziemlich böse.
  3. Men & Chicken (Mænd og Høns) von Anders Thomas Jensen. Tragikomisch und grotesk über die Schmerzgrenze hinaus ver-Adams-äppelt der Däne zwei Horror-Klassiker: Freaks von Todd Browning und die H.G. Wells Verfilmung The Island of Dr. Moreau. Die Screwball-Chimäre, die dabei entsteht ist nicht schön. Aber herzergreifend.
  4. Taxi Teheran von Jafar Panahi. Zum dritten Mal unterläuft der iranische Regisseur das Arbeitsverbot. Und dieses Mal mit feinem Humor, bissigem Witz und mit einer raffiniert minimalistischen Anlage: Er spielt einen Taxifahrer in Teheran, seine Fahrgäste geben ihm und vielen anderen eine subversive Stimme.
  5. Fidelio: L’odyssée d’Alice von Lucie Borleteau. Wenn es um Männer geht, dann weiss es die Schiffsmechanikerin Alice ganz genau. Ein Mann soll zwar ihr Freund sein, aber auch ihr Liebhaber, ein Bandit, ihr Bruder und ihr Vertrauter. Fidelio ist ein poetisch erzählter Liebesfilm mit einer grandiosen Ariane Labed in der Hauptrolle. Ein Film, der uns eines zeigt: Auf hoher See pulsieren nicht nur die Schiffsmotoren, sondern auch die Herzen.

Der Filmpodcast mach Sommerpause bis Ende August.

Die Unverpassbaren, Woche 29 – 2015

Hipster Adam Driver und Neo-Hipster Ben Stiller in 'While we're Young' von Noah Baumbach © 2015 InterActiveCorp Films LLC
Hipster (Adam Driver) und Neo-Hipster (Ben Stiller) in ‚While we’re Young‘ von Noah Baumbach © 2015 InterActiveCorp Films LLC

Erst diese fünf Filme sehen, dann alle anderen:

  1. While We’re Young von Noah Baumbach. Der Regisseur von Frances Ha steigert den frühen Woody Allen zur Perfektion und lässt drei Generationen von Stadtneurotikern aufeinander los. Treffsicher, komisch und zwischendurch auch ziemlich böse.
  2. Men & Chicken (Mænd og Høns) von Anders Thomas Jensen. Tragikomisch und grotesk über die Schmerzgrenze hinaus ver-Adams-äppelt der Däne zwei Horror-Klassiker: Freaks von Todd Browning und die H.G. Wells Verfilmung The Island of Dr. Moreau. Die Screwball-Chimäre, die dabei entsteht ist nicht schön. Aber herzergreifend.
  3. Taxi Teheran von Jafar Panahi. Zum dritten Mal unterläuft der iranische Regisseur das Arbeitsverbot. Und dieses Mal mit feinem Humor, bissigem Witz und mit einer raffiniert minimalistischen Anlage: Er spielt einen Taxifahrer in Teheran, seine Fahrgäste geben ihm und vielen anderen eine subversive Stimme.
  4. Fidelio: L’odyssée d’Alice von Lucie Borleteau. Wenn es um Männer geht, dann weiss es die Schiffsmechanikerin Alice ganz genau. Ein Mann soll zwar ihr Freund sein, aber auch ihr Liebhaber, ein Bandit, ihr Bruder und ihr Vertrauter. Fidelio ist ein poetisch erzählter Liebesfilm mit einer grandiosen Ariane Labed in der Hauptrolle. Ein Film, der uns eines zeigt: Auf hoher See pulsieren nicht nur die Schiffsmotoren, sondern auch die Herzen.
  5. Victoria von Sebastian Schipper. Ohne die Kamera ein einziges Mal abzusetzen, folgt der Film seinen Protagonisten in Echtzeit durch die Nacht. Hundertvierzig mehrheitlich atemlose Grossstadtminuten in einem einzigen Take. Das ist eine filmische Eiger-Nordwand. Sebastian Schipper hat sie mit seinem Team bezwungen.

Der Filmpodcast mach Sommerpause bis Ende August.

Die Unverpassbaren, Woche 27 – 2015

Laia Costa, Frederick Lau und Franz Rogowski in 'Victoria' © Filmcoopi
Laia Costa, Frederick Lau und Franz Rogowski in ‚Victoria‘ © Filmcoopi

Erst diese fünf Filme sehen, dann alle anderen:

  1. Taxi Teheran von Jafar Panahi. Zum dritten Mal unterläuft der iranische Regisseur das Arbeitsverbot. Und dieses Mal mit feinem Humor, bissigem Witz und mit einer raffiniert minimalistischen Anlage: Er spielt einen Taxifahrer in Teheran, seine Fahrgäste geben ihm und vielen anderen eine subversive Stimme.
  2. Fidelio: L’odyssée d’Alice von Lucie Borleteau. Wenn es um Männer geht, dann weiss es die Schiffsmechanikerin Alice ganz genau. Ein Mann soll zwar ihr Freund sein, aber auch ihr Liebhaber, ein Bandit, ihr Bruder und ihr Vertrauter. Fidelio ist ein poetisch erzählter Liebesfilm mit einer grandiosen Ariane Labed in der Hauptrolle. Ein Film, der uns eines zeigt: Auf hoher See pulsieren nicht nur die Schiffsmotoren, sondern auch die Herzen.
  3. Victoria von Sebastian Schipper. Ohne die Kamera ein einziges Mal abzusetzen, folgt der Film seinen Protagonisten in Echtzeit durch die Nacht. Hundertvierzig mehrheitlich atemlose Grossstadtminuten in einem einzigen Take. Das ist eine filmische Eiger-Nordwand. Sebastian Schipper hat sie mit seinem Team bezwungen.
  4. Song from the Forest von Michael Obert. Nachdem Louis Sarno im Radio ein Lied gehört hatte, ist er vor Jahren in den Regenwald gezogen. Und nun löst er ein Versprechen ein und zeigt seinem dreizehnjährigen Sohn einen anderen Dschungel: New York City. Was der faszinierende Dokumentarfilm mit Louis Sarno entdeckt, ist ein altes Lied. Es ist der vertraute Zivilisationsblues der Entwurzelung, der zu uns aus den Wäldern Afrikas dringt.
  5. Love and Mercy von Bill Pohlad: Viel mehr als bloss ein gelungenes Biopic zum Lebensdrama von Beach-Boys-Komponist Brian Wilson. Ein Film über das Leben, das an der Kunst  raffelt und umgekehrt.

Und morgen der letzte Filmpodcast vor der Sommerpause.

Die Unverpassbaren, Woche 24 – 2015

Paul Dano als Brian Wilson in 'Love & Mercy'
Paul Dano als Brian Wilson in ‚Love & Mercy‘ © Ascot-Elite

Erst diese fünf Filme sehen, dann alle anderen:

  1. Love and Mercy von Bill Pohlad: Viel mehr als bloss ein gelungenes Biopic zum Lebensdrama von Beach-Boys-Komponist Brian Wilson. Ein Film über das Leben, das an der Kunst  raffelt und umgekehrt.
  2. Jurassic World von Colin Trevorrow. Immer noch nicht ausgestorben: 22 Jahre nach dem Original und ganze 14 Jahre nach dem dritten Teil von Spielbergs Dinosaurier-Sause sind die Klon-Monster wieder los. In 3D, mit Tempo, Witz und Nostalgie.
  3. Hedi Schneider steckt fest von Sonja Heiss. Die eben so subtile wie unterhaltsame Psycho-Tragi-Komödie einer Frau, deren Leben plötzlich von unerklärlicher Panik bestimmt wird.
  4. Das ewige Leben von Wolfgang Murnberger. Jetzt ist schon wieder etwas passiert … in der vierten Murnbergerschen Verfilmung eines Haasschen Brenner-Krimis spielt Josef Hader den glücklosen Privatdetektiv ganz nahe am schwarzen Abgrund. Das ist immer noch komisch, aber auch erschütternd und einfach wieder sehr, sehr eigen.
  5. Pause von Mathieu Urfer. Warum eine Trennung weniger schlimm ist, als eine Beziehungspause, erzählt diese gelungene Mischung aus Liebesgeschichte und Musikerfilm. Kommt daher wie ein New Yorker Szenefilmchen, stammt aber aus der Schweiz. Grossartig das Zusammenspiel des Jungschauspielers Baptiste Gilliéron mit dem französischen Altstar André Wilms.

Und morgen mehr im Filmpodcast, zu Love and Mercy, Jurassic World. Zum Tod von Pierre «Winnetou» Brice und zum Ableben von Christopher Lee. Und zum «Manic Pixie Dream Girl».

Die Unverpassbaren, Woche 23 – 2015

Hans Löw, Leander Nitsche und Laura Tonke in 'Hedi Schneider steckt fest' © cineworx
Hans Löw, Leander Nitsche und Laura Tonke in ‚Hedi Schneider steckt fest‘ © cineworx
Erst diese fünf Filme sehen, dann alle anderen:

  1. Hedi Schneider steckt fest von Sonja Heiss. Die eben so subtile wie unterhaltsame Psycho-Tragi-Komödie einer Frau, deren Leben plötzlich von unerklärlicher Panik bestimmt wird.
  2. Das ewige Leben von Wolfgang Murnberger. Jetzt ist schon wieder etwas passiert … in der vierten Murnbergerschen Verfilmung eines Haasschen Brenner-Krimis spielt Josef Hader den glücklosen Privatdetektiv ganz nahe am schwarzen Abgrund. Das ist immer noch komisch, aber auch erschütternd und einfach wieder sehr, sehr eigen.
  3. Pause von Mathieu Urfer. Warum eine Trennung weniger schlimm ist, als eine Beziehungspause, erzählt diese gelungene Mischung aus Liebesgeschichte und Musikerfilm. Kommt daher wie ein New Yorker Szenefilmchen, stammt aber aus der Schweiz. Grossartig das Zusammenspiel des Jungschauspielers Baptiste Gilliéron mit dem französischen Altstar André Wilms.
  4. El tiempo nublado von Arami Ullón. Eine Filmemacherin dokumentiert ihr Dilemma zwischen Pflege der Mutter in Paraguay und ihrem eigenen Leben in der Schweiz und lässt dabei etwas völlig Neues entstehen.
  5. X and Y von Morgan Matthews. Ein leicht autistischer Junge findet seinen Platz im Mathematik-Olympia-Team und im Leben. Die Hollywood-Dramaturgie kann dem britischen Film den Realismus zum Glück nicht austreiben. Und die Schauspieler, Asa Butterfield, Rafe Spall, Eddie Marsan und vor allem Sally Hawkins, sind grossartig.

Und morgen mehr im Filmpodcast, zu Hedi Schneider steckt fest und Bouboule. Und Angelina Jolie ist 40 Jahre alt.

Die Unverpassbaren, Woche 21– 2015

André Wilms und Baptiste Gilliéron in 'Pause' von Mathieu Urfer © filmcoopi
André Wilms und Baptiste Gilliéron in ‚Pause‘ von Mathieu Urfer © filmcoopi

Erst diese fünf Filme sehen, dann alle anderen:

  1. Pause von Mathieu Urfer. Warum eine Trennung weniger schlimm ist, als eine Beziehungspause, erzählt diese gelungene Mischung aus Liebesgeschichte und Musikerfilm. Kommt daher wie ein New Yorker Szenefilmchen, stammt aber aus der Schweiz. Grossartig das Zusammenspiel des Jungschauspielers Baptiste Gilliéron mit dem französischen Altstar André Wilms.
  2. El tiempo nublado von Arami Ullón. Eine Filmemacherin dokumentiert ihr Dilemma zwischen Pflege der Mutter in Paraguay und ihrem eigenen Leben in der Schweiz und lässt dabei etwas völlig Neues entstehen.
  3. X and Y von Morgan Matthews. Ein leicht autistischer Junge findet seinen Platz im Mathematik-Olympia-Team und im Leben. Die Hollywood-Dramaturgie kann dem britischen Film den Realismus zum Glück nicht austreiben. Und die Schauspieler, Asa Butterfield, Rafe Spall, Eddie Marsan und vor allem Sally Hawkins, sind grossartig.
  4. Ex Machina von Alex Garland. Ein junger Programmierer verfällt einer verführerischen künstlichen Intelligenz in diesem raffinierten Turing-Test von einem Film.
  5. Les combattants von Thomas Cailley. Eine junge Frau bereitet sich auf den Weltuntergang vor, ein junger Mann schenkt ihr die Aussicht auf eine neue Welt. Ein erstaunlicher Film aus Frankreich, der Zukunftsangst zu einer positiven Kraft macht.

Und morgen mehr im Filmpodcast, zu Pause und mehr aus Cannes.

Die Unverpassbaren, Woche 8 – 2015

Victoria Schulz mit Lars Eidinger © Filmcoopi
‚Dora oder Die sexuellen Neurosen unserer Eltern‘: Victoria Schulz mit Lars Eidinger © Filmcoopi

Erst diese fünf Filme sehen, dann alle anderen.

  1. Dora oder Die sexuellen Neurosen unserer Eltern von Stina Werenfels. Die Schweizer Regisseurin hat die Anlage von Lukas Bärfuss‘ Theaterstück um die sexuelle Selbstbestimmtheit einer geistig Behinderten  aufgefächert und weiter entwickelt. Nach 45 Minuten ist Dora sexuell und juristisch frei und selbstbestimmt. Aus den «was wäre wenn»-Überlegungen der ersten Filmhälfte werden konkrete Probleme. Dabei fordert der Mut der Filmemacherin eben so Respekt wie die Leistung der Darstellerinnen.
  2. Citizenfour von Laura Poitras. Die ersten Begegnungen der Filmemacherin mit dem Whistleblower Edward Snowden im Hotel in Hongkong bilden die Basis dieses beängstigend nüchtern gehaltenen Dokumentarfilms. Auch wer vorher noch nicht paranoid war, verlässt das Kino danach mit einer latent chronischen Panik.
  3. Inherent Vice von Paul Thomas Anderson. Ein dauerbekiffter Privatdetektiv spürt im Los Angeles der 1970er-Jahre einer Verschwörung von Immobilienhändlern, Rauschgiftschmugglern und dem FBI nach. Der Film noir ist nicht so heiter wie The Big Lebowski, dafür entwickelt der Thriller einen hypnotischen Sog, der im besten Fall bewusstseinserweiternd wirkt.
  4. National Gallery von Frederick Wiseman Der Meister des Institutionenfilms kann es mit über 85 immer noch, und zwar drei kurzweilige Stunden lang: Er thematisiert das Sehen in all seinen Facetten, bringt die Bedingungen des Mediums Malerei, die Bedingungen zum Aufbau einer Sammlung und die Eigenheiten der Rezeption auf den Punkt und bannt einen damit drei Stunden lang in den Kinosessel.
  5. Birdman von Alejandro González Iñárritu. Ein in Vergessenheit geratener Superheldendarsteller aus Hollywood sucht eine neue Karriere am Broadway. Kino, das einen anspringt, eine Komödie über Kino und Theater, die auch ein Drama ist. Grossartig!

Und morgen im Filmpodcast: Whiplash, Citizen Four, Homo Faber.

Die Unverpassbaren, Woche 7 – 2015

'Inherent Vice': Larry Doc Sportello (Joaquin Phoenix), Shasta (Katherine Waterston) © Fox-Warner
‚Inherent Vice‘: Larry Doc Sportello (Joaquin Phoenix), Shasta (Katherine Waterston) © Fox-Warner

Erst diese fünf Filme sehen, dann alle anderen.

  1. Inherent Vice von Paul Thomas Anderson. Ein dauerbekiffter Privatdetektiv spürt im Los Angeles der 1970er-Jahre einer Verschwörung von Immobilienhändlern, Rauschgiftschmugglern und dem FBI nach. Der Film noir ist nicht so heiter wie The Big Lebowski, dafür entwickelt der Thriller einen hypnotischen Sog, der im besten Fall bewusstseinserweiternd wirkt.
  2. National Gallery von Frederick Wiseman Der Meister des Institutionenfilms kann es mit über 90 85 immer noch, und zwar drei kurzweilige Stunden lang: Er thematisiert das Sehen in all seinen Facetten, bringt die Bedingungen des Mediums Malerei, die Bedingungen zum Aufbau einer Sammlung und die Eigenheiten der Rezeption auf den Punkt und bannt einen damit drei Stunden lang in den Kinosessel.
  3. Die Böhms von Maurizius Staerkle-Drux Der feinfühlige und hochinteressante Film über die Familie des Pritzkerpreisträgers Gottfried Böhm und seiner drei Architekten-Söhne ist weniger Architekturfilm als vielmehr ein vielschichtiges Porträt einer Familie, um den Tod der greisen Mutter herum gebaut. Ein leiser und reifer Film des erst 26jährigen Schweizers.
  4. Birdman von Alejandro González Iñárritu. Ein in Vergessenheit geratener Superheldendarsteller aus Hollywood sucht eine neue Karriere am Broadway. Kino, das einen anspringt, eine Komödie über Kino und Theater, die auch ein Drama ist. Grossartig!
  5. Foxcatcher von Bennett Miller. Ein Millionär kauft sich ein Wrestling-Team als Familienersatz und scheitert kläglich. Ein amerikanischer Neo-Klassiker, ein Film, der auf gründliche Recherche abstützt, mit einer zwingenden Entwicklungsdramaturgie und viel erstklassigem Handwerk. Ein ‘Morality Tale’ in der Tradition von Citizen Kane.

Und morgen im Filmpodcast: Samir mit Iraqi Odyssey an der Berlinale, Inherent Vice, National Gallery, American Sniper.