Die Unverpassbaren, Woche 17

Sara Forestier und Jacques Gamblin in 'Le nom des gens' ©pathé
Sara Forestier und Jacques Gamblin in 'Le nom des gens' ©pathé

Genau. Erst diese fünf Filme sehen, dann alle anderen.

  1. Le nom des gens von Michel Leclerc. Sleeping with the enemy auf Französisch. Endlich wieder einmal eine linke Komödie aus Frankreich, charmant, sexy und hochpräzise.
  2. Marti, dupa craciun (Tuesday, after Christmas – Dienstag, nach Weihnachten) von Radu Muntean. Das aktuelle rumanäische Kino in seiner reinsten Form: Undogmatisch, moralinfrei, direkt. Was macht das klassische Dreieck Mann-Frau-Geliebte, wenn man ganz genau hinsieht?
  3. Incendies von Denis Villeneuve. Bruder und Schwester suchen im Auftrag der toten Mutter ihren Vater, den sie verstorben glaubten. Grausam konsequente aktuelle Geschichte nach altgriechischem Bauplan.
  4. Bouton von Res Balzli. „Tant qu’il y a Bouton, il y a de la vie“ – So lange es Bouton gibt, gibt es Leben, sagt sich die todkranke Schauspielerin – und bespricht das auch gleich mit ihrer Handpuppe Bouton.
  5. Pina von Wim Wenders. Das ist nicht nur eine sehr schöne Hommage an die Pionierin des Tanztheaters, und der erste grosse 3D-Arthhouse-Dokumentarfilm, sondern auch ein Lehrstück zur 3D-Technik, dazu was sie kann, wozu sie gut sein könnte, und was sie definitiv nicht zu leisten vermag.

Im Filmpodcast morgen mehr zu Le nom des gens und Water for Elephants,zu synthethischer Filmmusik aus Russland und zu Clip-Pionier Bruce Conner .

Die Unverpassbaren, Woche 16

Lubna Azabal in 'Incendies' von Denis Villeneuve ©filmcoopi
Lubna Azabal in 'Incendies' von Denis Villeneuve ©filmcoopi

An Ostern erst recht: Erst diese fünf Filme sehen, dann alle anderen.

  1. Marti, dupa craciun (Tuesday, after Christmas – Dienstag, nach Weihnachten) von Radu Muntean. Das aktuelle rumänische Kino in seiner reinsten Form: Undogmatisch, moralinfrei, direkt. Was macht das klassische Dreieck Mann-Frau-Geliebte, wenn man ganz genau hinsieht?
  2. Incendies von Denis Villeneuve. Bruder und Schwester suchen im Auftrag der toten Mutter ihren Vater, den sie verstorben glaubten. Grausam konsequente aktuelle Geschichte nach altgriechischem Bauplan.
  3. Bouton von Res Balzli. „Tant qu’il y a Bouton, il y a de la vie“ – So lange es Bouton gibt, gibt es Leben, sagt sich die todkranke Schauspielerin – und bespricht das auch gleich mit ihrer Handpuppe Bouton.
  4. Pina von Wim Wenders. Das ist nicht nur eine sehr schöne Hommage an die Pionierin des Tanztheaters, und der erste grosse 3D-Arthhouse-Dokumentarfilm, sondern auch ein Lehrstück zur 3D-Technik, dazu was sie kann, wozu sie gut sein könnte, und was sie definitiv nicht zu leisten vermag.
  5. Four Lions von Christopher Morris. Dem Irrwitz mit Irrwitz zu Leibe rücken: Noch nie waren Selbstmordattentäter so komisch. Und so einleuchtend.

Im Filmpodcast morgen mehr zu Incendies und Tuesday, after Christmas und ein Blick auf das Filmfestival von Istanbul.

Die Unverpassbaren, Woche 15

Johana Bory mit/in 'Bouton' © Balzli & Fahrer GmbH
Johana Bory mit/in 'Bouton' ©Balzli & Fahrer GmbH

Eine gute Woche: Gleich drei neue, unverpassbare Filme am Start:

  1. Bouton von Res Balzli. „Tant qu’il y a Bouton, il y a de la vie“ – So lange es Bouton gibt, gibt es Leben, sagt sich die todkranke Schauspielerin – und bespricht das auch gleich mit ihrer Handpuppe Bouton.
  2. Pina von Wim Wenders. Das ist nicht nur eine sehr schöne Hommage an die Pionierin des Tanztheaters, und der erste grosse 3D-Arthhouse-Dokumentarfilm, sondern auch ein Lehrstück zur 3D-Technik, dazu was sie kann, wozu sie gut sein könnte, und was sie definitiv nicht zu leisten vermag.
  3. Four Lions von Christopher Morris. Dem Irrwitz mit Irrwitz zu Leibe rücken: Noch nie waren Selbstmordattentäter so komisch. Und so einleuchtend.
  4. Potiche von François Ozon. Die in den 70er Jahren angesiedelte Emanzipationskomödie ist nicht halb so trivial, wie sie tut. Und dazu ein verspieltes Kompendium zum französischen Sozialkino von Chabrol bis Lelouch.
  5. All that I Love (Wszystko co kocham) von Jacek Borcuch. Polenpunk und Russenangst aus der grossen Zeit von Solidarnosc: Lebensgefühl und Revoluzzer-Musik.

Im Filmpodcast morgen mehr von Wim Wenders zu Pina, mehr zu Four Lions, zu Bouton, etliches zum Festival des unabhängigen Films in Buenos Aires und ein bisschen was zu Sidney Lumet.

Die Unverpassbaren, Woche 14

'Wszystko co kocham' von Jakub Gierszal ©cineworx
'Wszystko co kocham' mit Jakub Gierszal ©cineworx
  1. Potiche von François Ozon. Die in den 70er Jahren angesiedelte Emanzipationskomödie ist nicht halb so trivial, wie sie tut. Und dazu ein verspieltes Kompendium zum französischen Sozialkino von Chabrol bis Lelouch.
  2. All that I Love (Wszystko co kocham) von Jakub Gierszal Jacek Borcuch. Polenpunk und Russenangst aus der grossen Zeit von Solidarnosc: Lebensgefühl und Revoluzzer-Musik.
  3. Lung Boonmee Raluek Chat von Apichatpong Weerasethakul. Onkle Boonmees Sterben im thailändischen Dschungel bringt Leben ins verkrustete Weltkino. Der letztjährige Cannes-Sieger ist so skurril wie liebenswert.
  4. In a Better World von Susanne Bier. Den Oscar hat sich die dänische Regisseurin verdient mit diesem programmatischen Drama um Gewaltbereitscheft und Gewaltverzicht im Alltag.
  5. Winter’s Bone von Debra Granik. Eine knallharte, aktuelle Stammesgeschichte von den Rändern der heutigen USA. Die junge Jennifer Lawrence ist sensationell, der Film so komplementär zu True Grit, dass Mattie und Ree wie Halbschwestern wirken.

Im Filmpodcast morgen mehr von François Ozon zu Potiche und mehr zu All That I Love.

Die Unverpassbaren, Woche 13

'Hævnen' von Susanne Bier ©Frenetic
'Hævnen' von Susanne Bier ©Frenetic
  1. Lung Boonmee Raluek Chat von Apichatpong Weerasethakul. Onkel Boonmees Sterben im thailändischen Dschungel bringt Leben ins verkrustete Weltkino. Der letztjährige Cannes-Sieger ist so skurril wie liebenswert.
  2. In a Better World von Susanne Bier. Den Oscar hat sich die dänische Regisseurin verdient mit diesem programmatischen Drama um Gewaltbereitschaft und Gewaltverzicht im Alltag.
  3. Winter’s Bone von Debra Granik. Eine knallharte, aktuelle Stammesgeschichte von den Rändern der heutigen USA. Die junge Jennifer Lawrence ist sensationell, der Film so komplementär zu True Grit, dass Mattie und Ree wie Halbschwestern wirken.
  4. Biutiful von Alejandro González Iñárritu. Ich kann den Film nicht ausstehen. Aber es führt kaum ein Weg um ihn herum. Das ist furiose emotionale Manipulation ohne jede Zurückhaltung. Mithin eine Art filmgewordene Leidenschaft, die Leiden schafft.
  5. Nostalgia de la luz von Patricio Guzmán. Das Gegenstück Biutiful: Ein überlegter, überlegener Dokumentarfilm aus der der Wüste Chiles, der die Toten der Pinochet-Ära zu den Sternen bringt.

Im Filmpodcast morgen mehr zu Onkel Boonmee und In A Better World.

Die Unverpassbaren, Woche 12

'Winter's Bone' von Debra Granik ©look now
'Winter's Bone' mit Jennifer Lawrence ©look now
  1. Winter’s Bone von Debra Granik. Eine knallharte, aktuelle Stammesgeschichte von den Rändern der heutigen USA. Die junge Jennifer Lawrence ist sensationell, der Film so komplementär zu True Grit, dass Mattie und Ree wie Halbschwestern wirken.
  2. Biutiful von Alejandro González Iñárritu. Ich kann den Film nicht ausstehen. Aber es führt kaum ein Weg um ihn herum. Das ist furiose emotionale Manipulation ohne jede Zurückhaltung. Mithin eine Art filmgewordene Leidenschaft, die Leiden schafft.
  3. Nostalgia de la luz von Patricio Guzmán. Das Gegenstück Biutiful: Ein überlegter, überlegener Dokumentarfilm aus der der Wüste Chiles, der die Toten der Pinochet-Ära zu den Sternen bringt.
  4. Rango von Gore Verbinski. Ähnlich wie Tim Burton hat Verbinski einen hoch entwickelten Sinn für die grossen Bilder und den kleinen Wahnsinn. Und ähnlich wie Burton hat er Mühe mit klaren Geschichten und runden Figuren. Aber was soll das Gemäkel, wenn Johnny Depp ein Chamäleon spricht?
  5. True Grit von Joel und Ethan Coen. Die Neuinterpretation des Romans von Charles Portis ist nicht nur witziger, sondern auch bissiger: Corporate America löst den Wilden Westen ab.

Im Filmpodcast morgen mehr zu Winter’s Bone, Mürners Universum, Godzilla und Elizabeth Taylor.

Die Unverpassbaren, Woche 11

'Nostalgia de la luz' von Patricio Guzmán ©trigon
'Nostalgia de la luz' von Patricio Guzmán ©trigon
  1. Biutiful von Alejandro González Iñárritu. Ich kann den Film nicht ausstehen. Aber es führt kaum ein Weg um ihn herum. Das ist furiose emotionale Manipulation ohne jede Zurückhaltung. Mithin eine Art filmgewordene Leidenschaft, die Leiden schafft.
  2. Nostalgia de la luz von Patricio Guzmán. Das Gegenstück Biutiful: Ein überlegter, überlegener Dokumentarfilm aus der der Wüste Chiles, der die Toten der Pinochet-Ära zu den Sternen bringt.
  3. Rango von Gore Verbinski. Ähnlich wie Tim Burton hat Verbinski einen hoch entwickelten Sinn für die grossen Bilder und den kleinen Wahnsinn. Und ähnlich wie Burton hat er Mühe mit klaren Geschichten und runden Figuren. Aber was soll das Gemäkel, wenn Johnny Depp ein Chamäleon spricht?
  4. True Grit von Joel und Ethan Coen. Die Neuinterpretation des Romans von Charles Portis ist nicht nur witziger, sondern auch bissiger: Corporate America löst den Wilden Westen ab.
  5. La dernière fugue von Léa Pool. Familiendrama um das gewünschte Ende eines kranken alten Mannes. Komisch, ernsthaft und sorgfältig.

Im Filmpodcast morgen mehr zu Nostalgia de la luz, George Lucas und Star Wars.

Die Unverpassbaren, Woche 10

Mattie in 'True Grit' (oben), Opossum-Girl in 'Rango' (unten)

Es laufen zwar ein paar (aus unterschiedlichen Gründen) sehenswerte Filme an heute (The Killer Inside Me, La nostra vita, The Tree), aber keiner davon ist unumgänglich. Darum gilt heute wie schon vor einer Woche: Erst diese fünf Filme sehen. Dann alle anderen.

  1. Rango von Gore Verbinski. Ähnlich wie Tim Burton hat Verbinski einen hoch entwickelten Sinn für die grossen Bilder und den kleinen Wahnsinn. Und ähnlich wie Burton hat er Mühe mit klaren Geschichten und runden Figuren. Aber was soll das Gemäkel, wenn Johnny Depp ein Chamäleon spricht?
  2. True Grit von Joel und Ethan Coen. Die Neuinterpretation des Romans von Charles Portis ist nicht nur witziger, sondern auch bissiger: Corporate America löst den Wilden Westen ab.
  3. La dernière fugue von Léa Pool. Familiendrama um das gewünschte Ende eines kranken alten Mannes. Komisch, ernsthaft und sorgfältig.
  4. 127 Hours von Danny Boyle. Ein blutiger Aufhänger am Ende. Davor aber stehen 80 Minuten furioses Nicht-Wohlfühlkino. Thomas Meier hat recht.
  5. The King’s Speech von Tom Hooper. Colin Firth als königlicher Stotterer und Geoffrey Rush als ruppiger Sprechtrainer spielen Schau, was das Zeug hält. Da fallen historische Realitäten und Kontroversen nicht so ins Gewicht.

Im Filmpodcast morgen mehr zu Emir Kusturica und zu The Tree. „Die Unverpassbaren, Woche 10“ weiterlesen

Die Unverpassbaren, Woche 9

 

Rango © 2011 Paramount Pictures. All Rights Reserved

Erst diese fünf Filme sehen. Dann alle anderen.

  1. Rango von Gore Verbinski. Ähnlich wie Tim Burton hat Verbinski einen hoch entwickelten Sinn für die grossen Bilder und den kleinen Wahnsinn. Und ähnlich wie Burton hat er Mühe mit klaren Geschichten und runden Figuren. Aber was soll das Gemäkel, wenn Johnny Depp ein Chamäleon spricht?
  2. True Grit von Joel und Ethan Coen. Die Neuinterpretation des Romans von Charles Portis ist nicht nur witziger, sondern auch bissiger: Corporate America löst den Wilden Westen ab.
  3. La dernière fugue von Léa Pool. Familiendrama um das gewünschte Ende eines kranken alten Mannes. Komisch, ernsthaft und sorgfältig.
  4. 127 Hours von Danny Boyle. Ein blutiger Aufhänger am Ende. Davor aber stehen 80 Minuten furioses Nicht-Wohlfühlkino. Thomas Meier hat recht.
  5. The King’s Speech von Tom Hooper. Colin Firth als königlicher Stotterer und Geoffrey Rush als ruppiger Sprechtrainer spielen Schau, was das Zeug hält. Da fallen historische Realitäten und Kontroversen nicht so ins Gewicht.

Im Filmpodcast morgen mehr zu Oscars, Rango und Snowman’s Land.

Die Unverpassbaren, Woche 8

James Franco (nicht mehr im Bild) in '127 hours' von Danny Boyle ©pathé films
James Franco (nicht mehr im Bild) in '127 Hours' von Danny Boyle ©pathé films

Erst diese fünf Filme sehen. Dann alle anderen.

  1. True Grit von Joel und Ethan Coen. Die Neuinterpretation des Romans von Charles Portis ist nicht nur witziger, sondern auch bissiger: Corporate America löst den Wilden Westen ab.
  2. La dernière fugue von Léa Pool. Familiendrama um das gewünschte Ende eines kranken alten Mannes. Komisch, ernsthaft und sorgfältig.
  3. 127 Hours von Danny Boyle. Ein blutiger Aufhänger am Ende. Davor aber stehen 80 Minuten furioses Nicht-Wohlfühlkino. Thomas Meier hat recht.
  4. The King’s Speech von Tom Hooper. Colin Firth als königlicher Stotterer und Geoffrey Rush als ruppiger Sprechtrainer spielen Schau, was das Zeug hält. Da fallen historische Realitäten und Kontroversen nicht so ins Gewicht.
  5. Goodnight Nobody von Jacqueline Zünd. Vier schlaflose Menschen auf vier Kontinenten. Ein dokumentarisches Traumbild der Nacht, stark und schön.

Im Filmpodcast morgen mehr zu True Grit und La dernière fugue, der DVD-Tipp zu Bambi und ein Gespräch mit Léa Pool.