Abschied eines Filmkritikers von der Filmkritik

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Christoph Egger ist/war der letzte „hauptamtliche“ Filmredaktor der leider bereits legendären Filmredaktion der Neuen Zürcher Zeitung NZZ. Jahrzehntelang hat er die Tradition der fachlich fundierten Kritik, des kritischen Kulturjournalismus und der sorgfältigen Begleitung des einheimischen und globalen Filmschaffens gepflegt. Christoph Egger war es auch, der mir kurz nach meinem Studium, als ich mich als Filmjournalist selbständig machte, den (gelegentlichen) Sprung von der Lokalzeitung ins nationale Feuilleton ermöglichte. Sein revolutionäres Kürzel che. und seine wohlüberlegte, besonnene Art, an die Themen heranzugehen, habe ich immer als witzigen Kontrast empfunden. Jetzt aber geht auch bei der NZZ eine Ära zu Ende, Christoph Egger wird frühpensioniert, die Filmredaktion der NZZ, die schon in den letzten Jahren massiv zusammengestrichen wurde, hört faktisch auf zu existieren.

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100 Filmsätze in 200 Sekunden

Ziemlich konzentrierte Sache: 100 klassische ‚Oneliners‘ in 200 Sekunden. Ein wenig wie unser Tonspurrätsel im Filmpodcast, bloss mit Bild. Wer erkennt sie alle?

Basterds zerstören die deutsche Sprache

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… zumindest wenn man nach der Website des Schweizer Tages-Anzeigers geht, auf der heute obiger Zwischentitel in einer kleinen Zusammenfassung des österreichisch-deutschen Streits um die Rechte für die Anmeldung von Hanekes Das weisse Band für den Fremdsprachenoscar zu finden war.

Sennentuntschi mit Geldsorgen?

Sennentuntschi Roxane Mesquida
Roxane Mesquida in 'Sennentuntschi' (c) superfilm at

Tages-Anzeiger online-Kultur-Redaktor Rico Bandle berichtet heute Nachmittag von den Geldsorgen bei der nächsten grossen Schweizer Spielfilmhoffnung, Michael Steiners Sennentuntschi. Dass es bei Schweizer Filmproduktionen hin und wieder zu Liquiditäts-Engpässen kommt, liegt in der Natur der Schweizer Produktion: Die meisten Produzenten müssen ihre aktuellen Produktionen mit dem gesprochenen Geld für die nächste finanzieren. Aber im Fall von Sennentuntschi schreibt Bandle nun von möglichen Unregelmässigkeiten und einer anstehenden Revision. Erfreulich an der Geschichte ist immerhin, dass offenbar selbst die potentiell klagenden Gläubiger, die Schauspieler, dem Film möglichst nicht schaden wollen. Der geplante Herbst-Filmstart wird wohl ins nächste Jahr rücken.

Watchmen: Autor speit Gift und Galle

watchmencovert

Der britische Guardian/Observer hat ein hübsches Profil zu Comic-Genie Alan Moore und seiner – gelinde gesagt – negativen Haltung zur Verfilmung seiner Watchmen durch Zack Snyder. Mir fehlt im Moment die Zeit für eine auszugsweise Übersetzung. Aber hier als Hilfestellung die Google-Translation. Gemäss imdb hat Moore keinen credit im Vor- oder Abspann.

Ist ‚Twilight‘ Star Robert Pattinson die neue Britney?

Robert Pattinson in Twilight Foto Ascot Elite Schweiz

Der schöne junge Mann hat sich zuerst in den Harry Potter Filmen einen Namen gemacht. Aber seit dem globalen Erfolg von Catherine Hardwickes Twilight ist Robert Pattinson, der Darsteller des vegetarischen Vampirs Edward Cullen, zum Pin-Up für Teenager in der ganzen Welt geworden. Ein Blick in Googles News Search (Screenshot weiter unten), zeigt, dass die Klatschredaktionen on- und offline dem Boom gerne folgen. Pattinson wird mit Natalie Portman gepaart, mit Paris Hilton, mit Kristen Stewart und mit Vanessa Hudgens. Was aber eher verblüfft, ist ein Blick in Googles Zeitgeist-Meter Google Trends: Da zeigt sich, dass (zumindest heute) die glühendsten Verehrerinnen des bleichen Jünglings offenbar auf den Philippinen und in Indonesien sitzen, und in Tagalog und Indonesisch nach ihm suchen.

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Wenn der weisse Hai den Strand vollkotzt …

jawsupsidedown

Drüben bei den Fünf Filmfreunden erklärt Renington Steele nicht nur, was ein Internet-Meme ist, sondern auch, was es mit dem jüngsten Trend, dem backflick-meme auf sich hat. Im Wesentlichen geht es darum, eine Filmhandlung so rückwärts zusammenzufassen, dass eine völlig neue Ausgangslage entsteht. Beispiel: „If you watch the movie ‘Jaws’ backwards, it’s a movie about a shark that keeps throwing up people until they have to open a beach.“ – Wenn man den weissen Hai rückwärts ansieht, ist das ein Film über einen Hai, der so lange Leute ausspuckt, bis man für die einen Strand öffnen muss. Irrwitzig und süchtig machend!

David Lynch twittert

lynch twitter

Auf dem Microblogging-Service Twitter finden sich viele falsche Prominente (man zähle bloss mal all die Britneys …) aber auch ein paar echte Filmkoryphäen, denen man ganz gerne followt, wie das die Twitterati neudeutschen. Ich lese schon eine ganze Weile mit Vergnügen die Twits von Stephen Fry, jene von Diablo Cody sind seltener geworden, und neuerdings habe ich auch noch David Lynch in der Liste. Wem das alles nicht genügt: Da wäre auch noch mein Twitter.

1.3.09 Nachtrag: Der Guardian von heute hat ein Interview von Gaby Wood mit David Lynch

San Franciscos Castro freut sich über ‚Milk‘-Oscars

joy in the castro

SFGate, die online-Ausgabe des ‚San Francisco Chronicle‘, berichtet, wie sich im prächtigen historischen Castro-Kino in SF die Besucher der Oscar-Live-Übertragung gefreut haben über die Academy Awards für ‚ihren‘ Film. Denn im Castro spielt nicht nur Gus van Sants Film über Harvey Milk, im Castro-Kino lief auch der Film seit seinem Start vor regelmässig ausverkauftem Haus. Ich habe Milk im Dezember im Castro gesehen und die einmalige Stimmung in diesem Kino hat mich berührt.

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Katzenkinderlaternenfilm

katzenfilmlaterne

Die Zauberlaterne, der Schweizer Kinderfilmklub, der als lanterne magique von Neuenburg aus die Welt (oder doch schon Europa) erobert hat, ist laufend bemüht, Kindern und Jugendlichen das Kino und seine Geschichte näher zu bringen. Der jüngste Vorstoss ist eine interaktive Website, ein Portal, auf dem unter anderem in einer animierten mehrteiligen Geschichte erzählt wird, wie die kleine Katze einen Film macht. Die von der Zauberlaterne mit der europäischen Unterstützung von E-Learning entwickelte Internetseite Die Katze, die einen Film machen wollte richtet sich an Kinder ab 5 Jahren. Sie wird in fünf Sprachen angeboten (Deutsch, Französisch, Italienisch, Englisch und Spanisch) und erzählt in Form eines interaktiven Animationsfilms Folge für Folge die Geschichte einer kleinen Katze, die einen Kinofilm drehen will.