Bei Walt Disney bin ich bisher davon ausgegangen, dass seine angeblichen Sympathien für totalitäre Ideologien, bzw. seine Kommunisten-Paranoia ihn dazu bewegt hatten, sich zumindest mit seinen Produktionen aus der Politik raus zu halten. Ohne weitere Recherche nahm ich daher an, dass Disney seiner Maxime „no politics“ in der Produktion treu geblieben ist. Jedenfalls soll er sich Erich Kästner gegenüber so geäussert haben, als dieser ihm vorschlug, seine „Konferenz der Tiere“ zu animieren. Zumindest glaube ich mich an eine entsprechende Passage in Carl Zuckmayers Memoiren „Als wärs ein Stück von mir“ zu erinnern. Aber dieser Donald-Duck-Cartoon, den ich eben via BoingBoing entdeckt habe, belehrt mich eines besseren. Der Kurzfilm von Jack Kinney war ein Teil des war efforts der Disney Company und gewann offenbar 1942 einen Oscar. Ich wusste, dass der grösste Teil der Hollywood-Studios sich, ausgehend von Frank Capras Initiative und Beteiligung an der der Why We Fight-Serie in den Dienst der staatlichen Kriegspropaganda gestellt hat. Dass aber auch Disney und seine Leute schliesslich massiv involviert waren, ist mir neu. Mehr dazu findet sich hier in den Hollywood-Archiven der ASIFA, der internationalen Vereinigung für den Animationsfilm.