In diesen Zeiten, in denen Facebook-Zuckerberg sich und seinen Konzern tief in den migrationsfeindlichen MAGA-Sumpf eintauchen lässt, tut es gut, vom einstigen Film-Zuckerberg Jesse Eisenberg einen dermassen charmanten Film über amerikanisch-europäische Familiengeschichte und Traumata geschenkt zu bekommen. „A REAL PAIN von Jesse Eisenberg“ weiterlesen
L’HISTOIRE DE SOULEYMANE von Boris Lojkine
Die Food-Velokuriere mit ihren farbigen Isoboxen auf dem Gepäckträger nehmen wir längst eher als Teil der Kulisse wahr, denn als Menschen mit einer eigenen Geschichte. „L’HISTOIRE DE SOULEYMANE von Boris Lojkine“ weiterlesen
JUROR #2 von Clint Eastwood
Clint Eastwood ist berühmt für seine lakonischen Figuren und für seine eben so lakonischen Regieanweisungen. Er ist nicht nur sparsam mit Worten, sondern auch als Produzent. Mehr als einen oder zwei Takes fordere er selten bei Dreharbeiten, behaupten seine Schauspielerinnen und Schauspieler.
Seinem jüngsten Film, dem Gerichtsdrama Juror #2, kommt die Sparsamkeit zugute. Jede Einstellung sitzt, keine ist länger als absolut notwendig, und jede einzelne trägt ein Puzzleteil zum höchst komplexen Gerichtsdrama und dem dahinterliegenden Kriminalfall bei. „JUROR #2 von Clint Eastwood “ weiterlesen
Die Unverpassbaren, Woche 2 – 2025
Erst diese fünf Filme sehen, dann alle anderen:
- Bird von Andrea Arnold. In diesen disfunktionalen Wahlfamilien steckt eine überraschende Wärme diesseits von Ken Loach. Arnold hat für die Realutopie einen eigenen Blick entwickelt.
- Nosferatu von Robert Eggers. Ein eindrücklicher Tiefkühlschrank voller Erinnerungen an die Vampirgeschichten des Kinos. Eine Hommage, eine Statue, ein zeitloser Film mit einem gefrorenen Herz.
- La cocina von Alonso Ruizpalacios. Diese Grossküche in New York, das ist mindestens der zweite Kreis der Hölle. Und der Film eine stachlig-poetische gourmettaugliche Gesellschaftsallegorie.
- Memoir of a Snail von Adam Elliot. Ein Instant-Klassiker des Animationskinos für Erwachsene, die sich das mal anders vorgestellt hatten.
- Heretic von Scott Beck & Bryan Woods. Hugh Grant versuchsmeuchelt Missionarinnen als theologisch überfütterter Soziologie-Soziopath. Horrorkellertreppenaberwitz.
(Das ist der Versuch, die klassische Rubrik in meine Post-Radio-Zeit hinüberzuretten. Der angestammte Wochenrhythmus wird wohl einem Angebots- und Bedarfsrhythmus weichen müssen.)
NOSFERATU von Robert Eggers
Es gibt keine ironischen Momente in Eggers Nosferatu. Aber der Film hat ein Über-Ich, und dieses grinst glückselig vor sich hin, immer wieder. „NOSFERATU von Robert Eggers“ weiterlesen
MEMOIR OF A SNAIL von Adam Elliot
So fängt kein Disney-Film an, und auch keines der Wallace & Gromit-Animationsfeste: Das rasselnde Keuchen auf der Tonspur kommt von der sterbenden Pinky (Jacki Weaver); die Titelheldin des Films sitzt neben ihr am Bett und hält ihr die Hand. „MEMOIR OF A SNAIL von Adam Elliot“ weiterlesen
HERETIC von Scott Beck & Bryan Woods
Wir haben es ja lange geahnt, dass in der linkisch-charmanten Screen-Persönlichkeit des Präzisions-Comedian Hugh Grant der blanke Horror stecken muss. Und wie der Zauberer von Oz hatte er schon nach seinem ersten Erfolg mit Four Weddings and a Funeral das drängende Beichtbedürfnis eines katholischen Serientäters. „HERETIC von Scott Beck & Bryan Woods“ weiterlesen
Filmpodcast Nr. 847: Megalopolis, Russians at War, ZFF, Abschied
Heute stelle ich Ihnen Megalopolis vor, das ausufernde Alterswerk von Francis Ford Coppola. Christine Hamel erklärt, warum der auch am kommenden ZFF programmierte Film Russians at War von seinen Kritikern als Putin-Propaganda bezeichnet wird. ZFF-Direktor Christian Jungen äussert sich zur Jubiläumsausgabe, die nächste Woche beginnt. Dann habe ich auch heute die üblichen Kurztipps und eine Tonspur für Sie. Und schliesslich ist das meine letzte Filmrolle und damit auch mein Abschied von SRF.
Saugen: Filmpodcast Nr. 847
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Die Unverpassbaren, Woche 39 – 2024
Erst diese fünf Filme sehen, dann alle anderen:
- Der Spatz im Kamin von Ramon Zürcher. Zum Abschluss ihrer Tier-Trilogie fahren die Brüder die Krallen aus. Ein charmant groteskes Familien-Un-Idyll voller Schreie und Flüstern.
- The Substance von Coralie Fargeat. Oscar Wildes The Picture of Dorian Gray für das Zeitalter von Ozempic. Grell, giftig, treffsicher und maximal unsubtil.
- Riverboom von Claude Baechtold. Ein hinreissender re-found-footage Dokumentarfilm als Buddy-Movie dreier ziemlich grüner Kriegsreporter in Afghanistan – zwanzig Jahre nach dem Trip wiedergefunden und montiert.
- Crossing von Levan Akin. Zwei Menschen aus Georgien suchen in der Türkei eine Frau, die vielleicht gar nicht gefunden werden will. Eine stimmungsvolle, tragikomische Reise der Selbstfindung
- Reinas von Klaudia Reynicke. Aufbruchs- oder Katerstimmung? Eine Mutter und zwei Töchter wollen raus aus Peru – das Zünglein an der Waagschale ist der Vater und Ex-Mann.
Und im Filmpodcast morgen: Megalopolis, Russians at War, ZFF, Abschied
Filmpodcast Nr. 846: The Substance, Der Spatz im Kamin, Hijo de Sicario, Sophia Loren
Heute stellt Ann Mayer The Substance vor, die Jugendwahn-Groteske mit Demi Moore. Ich versuche, Sie mit meiner Freude an Der Spatz im Kamin zu infizieren. Und Georges Wyrsch nimmt Sie mit Hijo de Sicario mit in die Welt der mexikanischen Drogenkartelle. Brigitte Häring gratuliert einer Diva zum Geburtstag. Und schliesslich habe ich auch die üblichen Kurztipps und eine Tonspur für Sie.
Saugen: Filmpodcast Nr. 846
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