In Bamako liess Sissako 2006 die afrikanische Zivilgesellschaft in einer fiktionalen Gerichtsverhandlung gegen Weltbank und IWF antreten. Das war clever, gut inszeniert und ziemlich vielschichtig.
Auch Timbuktu ist jetzt wieder in Mali angesiedelt. Aber der Film ist allenfalls teilallegorisch und dreiviertel realistisch. Er verhandelt im Märchenton die Drangsale der islamistischen Fundamentalisten gegenüber den Bewohnern der Stadt am Wüstenrand. Und auf mich kleinen erschreckten Schweizer wirkt das nun, als ob Märchenerzähler und Filmer Nacer Khemir die Dürrenmattsche Dramatisierung eines Gotthelf-Romans verfilmt hätte. „Cannes 14: TIMBUKTU von Abderrahmane Sissako“ weiterlesen