Lars von Trier wirft die Angel aus

Stacy Martin verkörpert Charlotte Gainsbourgs Hauptfigur in jungen Jahren ©;Lars von Trier
Stacy Martin verkörpert Charlotte Gainsbourgs Hauptfigur in jungen Jahren ©Lars von Trier

Die Salamitaktik beherrscht Lars von Trier so gut wie die meisten anderen Teaser-Techniken. Und so hat er via ‚Guardian‘ jetzt den ersten winzigen Teaser zu seinem lange gehypten Kunstporno Nymphomaniac veröffentlicht. Viel lässt sich den paar Sekunden Film nicht entnehmen, und auch die bisher gelieferten Informationen über die acht Kapitel und zwei Versionen des Films (Hard- und Softcore, angeblich) sind spärlich. Starten soll der Film im Dezember in Dänemark. Das sichert dem Ländchen eine ziemliche INvasion von Filmjournalistinnen und Klatschreportern während der letzten Tage des Jahres, nehme ich doch mal an. Immerhin scheint auch in der gezeigten Szene schon der Sportsgeist durch. Die beiden Mädchen legen es offenbar auf einen Verführungswettkampf an, um eine Tüte Schokolade. Die offizielle Website zum Film ist schon mal ein grafischer, technischer und ironischer Leckerbissen. Und das Schönste am kurzen Trailer ist die Kapitel-Schrift „The compleat Angler“ in einem Schriftschnitt, der an Peter Greenaway erinnert. Natürlich legt der Titel ein altes britisches Manual zur Kunst des Fischens nahe. Und darin übt sich Lars von Trier ja nicht erst seit gestern. Aber seht selber:

Filmpodcast Nr. 343: World War Z, Haneke über Haneke

Zombies auf Speed in 'World War Z' ©universal
Zombies auf Speed in ‚World War Z‘ ©universal

Kino im Kopf mit Brigitte Häring. Die Zombies sind los – ich habe den Beitrag zu World War Z. Und einen Buchtipp: Sennhauser zu „Haneke über Haneke“. Dazu die gewohnten Kurztipps und natürlich eine Tonspur mit Auflösung.

Hören:

Saugen: Filmpodcast Nr. 343 (Rechtsklick für Download)


filmpodcast

Den Filmpodcast können Sie via iTunes oder direkt abonnieren; die entsprechenden Links finden Sie auch oben rechts im Blog.

Die Unverpassbaren, Woche 26

Anne Paulicevich und Sergi Lopez in 'Tango libre' ©agora
Anne Paulicevich und Sergi Lopez in ‚Tango libre‘ ©agora

Erst diese fünf Filme sehen, dann alle anderen.

  1. Child’s Pose von Calin Peter Netzer. Ein 35jähriger Sohn und seine unerträgliche Helikopter-Mutter in Bukarest, ein Familien-, Klassen- und Geschlechterdrama mit diesem rumänischen Realitäts-Touch, der unter die Haut geht. Goldener Berlinalae Bär 2013.
  2. Tango libre von Frédéric Fonteyne. Das Drehbuch stammt von Hauptdarstellerin Anne Paulicevich und der Film dreht sich um eine Frau, drei Männer im Gefängnis und Tango-Lektionen eben dort. Sehr seltsam, sehr stark.
  3. Paradies: Hoffnung von Ulrich Seidl. Der Abschluss der Trilogie ist überraschend poetisch und liebevoll. Und trotzdem Seidl – schliesslich sind Teenager grundsätzlich peinlich.
  4. Une Estonienne à Paris von Ilmar Raag. Jeanne Moreau, die grande dame des französischen Kinos und Laine Mägi aus Estland in einem handwerklich beinahe perfekten Alters-Rührstück.
  5. Before Midnight von Richard Linklater. Das dienstälteste Liebespaar des zeitgenössischen Kinos lacht und streitet wieder in alter Frische. Definitiv ein Film für Paare.

Im Filmpodcast morgen mehr zu World War Z von Marc Forster und zur Neuerscheinung „Haneke über Haneke“

Filmpodcast Nr. 342: Man of Steel, Paradies Hoffnung, Animationsfilmfestival Annecy.

'Man of Steel' © 2013 Warner Bros
‚Man of Steel‘ © 2013 Warner Bros

Kino im Kopf mit Michael Sennhauser. Ich spotte über den neuen Superman-Film Man of Steel von Zack Snyder und stelle Ulrich Seidls Abschluss seiner Paradies-Trilogie vor. Und der Animationsfilm-Experte Rolf Bächler berichtet vom weltgrössten Animationsfilmfestival in Annecy. Dazu die gewohnten Kurztipps und natürlich eine Tonspur mit Auflösung.

Hören:

Saugen: Filmpodcast Nr. 342 (Rechtsklick für Download)


filmpodcast

Den Filmpodcast können Sie via iTunes oder direkt abonnieren; die entsprechenden Links finden Sie auch oben rechts im Blog.

Die Unverpassbaren, Woche 25

'Paradies: Hoffnung' © Ulrich Seidl Filmproduktion GmbH
‚Paradies: Hoffnung‘ © Ulrich Seidl Filmproduktion GmbH

Erst diese fünf Filme sehen, dann alle anderen.

  1. Paradies: Hoffnung von Ulrich Seidl. Der Abschluss der Trilogie ist überraschend poetisch und liebevoll. Und trotzdem Seidl – schliesslich sind Teenager grundsätzlich peinlich.
  2. Une Estonienne à Paris von Ilmar Raag. Jeanne Moreau, die grande dame des französischen Kinos und Laine Mägi aus Estland in einem handwerklich beinahe perfekten und Alters-Rührstück.
  3. Before Midnight von Richard Linklater. Das dienstälteste Liebespaar des zeitgenössischen Kinos lacht und streitet wieder in alter Frische. Definitiv ein Film für Paare.
  4. Der Imker von Mano Khalil. Das Porträt eines Mannes, dem in der Schweiz beschieden wird, sein Beruf sei keiner, sondern ein Hobby.
  5. Syngué Sabour – Le pierre de patience von Atiq Rahimi. Eine junge Frau in Kabul pflegt ihren im Koma liegenden Mann – und erzählt ihm alles, was sie ihm im Wachzustand nie hätte sagen dürften.

Im Filmpodcast morgen mehr zu Paradies: Hoffnung, Man of Steel und zum Animationsfilmfestival in Annecy.

MAN OF STEEL von Zack Snyder

Henry Cavill © Warner Bros Ent
Henry Cavill © Warner Bros Ent.

Als die Produzenten Alexander und Ilya Salkind 1978 beschlossen, „Superman“ richtig und ernsthaft auf die Leinwand zu bringen, war das grösste Problem, dass die meisten potentiellen Geldgeber nicht dran glaubten, dass eine Comic-Figur richtig und ernsthaft im Realfilm funktionieren könnte.

Darum suchten sich die Salkinds Verkaufsargumente ausserhalb der Story und der Figur, welche mit den Erinnerungen an den Serienhelden George Reeves besetzt waren wie Tarzan mit Johnny Weissmüller. Einer der Trümpfe der Salkinds war der unbekannte britische Schauspieler Christopher Reeve, der mit seinem Namen und mit seiner Erscheinung perfekt ins Bild passte. Ein weiteres Argument war die fortgeschrittene Tricktechnik im Realfilm. „You will believe a man can fly“ war eines der Versprechen der Salkinds. Zudem war der Storyautor, den sie angeheuert hatten, überraschenderweise Mario Puzo, der Autor, der mit seinen „Godfather“-Büchern berühmt geworden war. „MAN OF STEEL von Zack Snyder“ weiterlesen

Filmpodcast Nr. 341: The Purge, Une Estonienne à Paris, Hitchcock, Mano Khalil und Der Imker

'Der Imker' von Mano Khalil ©frenetic
‚Der Imker‘ von Mano Khalil ©frenetic

Kino im Kopf mit Michael Sennhauser. Ich stelle ihnen den Thriller The Purge mit Ethan Hawke vor und Une Estonienne à Paris mit Jeanne Moreau. Brigitte Häring hat die deutsche Erstveröffentlichung eines frühen Buches über Alfred Hitchcock gelesen. Und sie hat mit dem syrisch-kurdisch-schweizerischen Filmemacher Mano Khalil über seinen Dokumentarfilm Der Imker gesprochen. Dazu die gewohnten Kurztipps und natürlich eine Tonspur mit Auflösung.

Hören:

Saugen: Filmpodcast Nr. 341 (Rechtsklick für Download)


filmpodcast

Den Filmpodcast können Sie via iTunes oder direkt abonnieren; die entsprechenden Links finden Sie auch oben rechts im Blog.

THE PURGE von James DeMonaco

'The Purge' ©upi
‚The Purge‘ ©upi

Im Jahr 2022 gelten in den USA neue Gesetze, erlassen von den „New Founding Fathers“. Die Arbeitslosigkeit ist praktisch verschwunden, die Kriminalitätsrate beinahe auf Null und die Wirtschaft brummt. Der gewichtigste Grund dafür ist „The Purge“, jene eine Nacht im Jahr, in der alles erlaubt ist. Zwölf Stunden lang gelten keine Gesetze; eine Nacht lang darf geraubt, gemordet und vergewaltigt werden. „THE PURGE von James DeMonaco“ weiterlesen

Die Unverpassbaren, Woche 24

Laine Mägi und Jeanne Moreau: 'Une Estonienne à Paris' ©xenix
Laine Mägi und Jeanne Moreau: ‚Une Estonienne à Paris‘ ©xenix

Erst diese fünf Filme sehen, dann alle anderen.

  1. Une Estonienne à Paris von Ilmar Raag. Jeanne Moreau, die Grande Dame des französischen Kinos, und Laine Mägi aus Estland in einem handwerklich beinahe perfekten Alters-Rührstück.
  2. Before Midnight von Richard Linklater. Das dienstälteste Liebespaar des zeitgenössischen Kinos lacht und streitet wieder in alter Frische. Definitiv ein Film für Paare.
  3. Der Imker von Mano Khalil. Das Porträt eines Mannes, dem in der Schweiz beschieden wird, sein Beruf sei keiner, sondern ein Hobby.
  4. Syngué Sabour – Le pierre de patience von Atiq Rahimi. Eine junge Frau in Kabul pflegt ihren im Koma liegenden Mann – und erzählt ihm alles, was sie ihm im Wachzustand nie hätte sagen dürften.
  5. Rosie von Marcel Gisler. Weil Mütter und Söhne es auch nicht immer einfach haben miteinander. Und weil Sybille Brunner für ihre Rosie zu Recht zur besten Schauspielerin im Schweizer Film gewählt wurde.

Im Filmpodcast morgen mehr zu Une Estonienne à Paris und The Purge mit Ethan Hawke und Lena Headey.

Filmpodcast Nr. 340: Before Midnight, Syngué Sabour, Parade’s End, Gisler, Brunner, Rosie.

Céline (Julie Delpy) und Jesse (Ethan Hawke) in 'Before Midnight' ©rialto
Céline (Julie Delpy) und Jesse (Ethan Hawke) in ‚Before Midnight‘ ©rialto

Kino im Kopf mit Michael Sennhauser. Ich habe Before Midnight gesehen, die Fortsetzung von Richard Linklaters Before Sunrise und Before Sunset. Und ich habe Atiq Rahimi getroffen, den Autor und jetzt auch Regisseur von Syngué Sabour – Le pierre de patience. Noëmie Gradwohl hat sich die britische Mini-Serie Parade’s End angesehen. Und Brigitte Häring hat Regisseur Marcel Gisler und seine preisgekrönte Rosie-Darstellerin Sybille Brunner zum Gespräch gebeten. Dazu wie gewohnt Kurztipps und eine Tonspur mit Auflösung.

Hören:

Saugen: Filmpodcast Nr. 340 (Rechtsklick für Download)


filmpodcast

Den Filmpodcast können Sie via iTunes oder direkt abonnieren; die entsprechenden Links finden Sie auch oben rechts im Blog.