Venedig 14: EN DUVA SATT PÅ EN GREN OCH FUNDERADE PÅ TILLVARON (A Pigeon Sat on a Branch Reflecting on Existence) von Roy Andersson

© Roy Andersson Filmproduktion AB
© Roy Andersson Filmproduktion AB

Die Taube im Titel dieses wunderbaren Films denkt darüber nach, dass sie kein Geld hat. Davon handelt ein Gedicht, das ein kleines behindertes Mädchen am Vorführabend der Schule aufsagen möchte. Sie habe es selber gemacht, erklärt sie dem Lehrer.

Der Schwede Roy Andersson macht ein skurriles Kino der grotesken Überzeichnung. Seine Filme sind nicht laut und schrill – sie bestehen aus ruhigen Bildern, als Standbilder beginnen die Szenen, als Tableaux Vivants mit bleichen Menschen in farblos beige-grauen Umgebungen. Manchmal erinnern diese Bilder an die Bühnenstücke Christoph Marthalers. „Venedig 14: EN DUVA SATT PÅ EN GREN OCH FUNDERADE PÅ TILLVARON (A Pigeon Sat on a Branch Reflecting on Existence) von Roy Andersson“ weiterlesen

Venedig 14: IL GIOVANE FAVOLOSO von Mario Martone

Elio Germano, Federica De Cola © Mario Spada
Elio Germano, Federica De Cola © Mario Spada

Doch noch namhafte Schweizer Beteiligung im Wettbewerb von Venedig – zumindest hinter der Kamera dieser Filmbiographie über den italienischen Dichter, Übersetzer und Philosophen Giacomo Leopardi (1798 – 1837): Der Tessiner Kameramann Renato Berta ist verantwortlich für die wunderschönen Bilder dieses italienischen Wettbewerbbeitrags von Mario Martone. Berta bekam im Juni dieses Jahres den prestigeträchtigen deutschen Kamerapreis verliehen. „Venedig 14: IL GIOVANE FAVOLOSO von Mario Martone“ weiterlesen

Venedig 14: THE CUT von Fatih Akin

Tahar Rahim in 'The Cut' © 2014 Pathé Films
Tahar Rahim in ‚The Cut‘ © 2014 Pathé Films

Gleich zwei Regisseure haben im internationalen Wettbewerb von Venedig Filme, die eine Trilogie abschliessen. Zum einen der Schwede Roy Andersson, zum anderen der deutschtürkische Regisseur Fatih Akin. The Cut heisst sein Film, ein Epos über einen Armenier, der den Völkermord 1915 fast wundersam überlebt und Jahre damit verbringt, seine Zwillingstöchter zu suchen. Dabei reist er einmal um die halbe Welt. „Venedig 14: THE CUT von Fatih Akin“ weiterlesen

Venedig 14: IM KELLER von Ulrich Seidl

Im Keller © Ulrich Seidl
Im Keller © Ulrich Seidl

Wenn Ulrich Seidl einen Dokumentarfilm über die Keller Österreichs macht, dann kann man schon im Voraus davon ausgehen, dass diese Keller tief sind, Kellerabgründe, die sich unter den Häusern „normaler“ Bürger eines mitteleuropäischen Landes auftun. Schliesslich haben wir schon zuvor österreichische Kellergeschichten in Zeitungen lesen müssen. Kampusch, Fritzl, diese Geschichten fallen einem ein, wenn man an Österreichs Keller denkt. Und natürlich enttäuscht Seidl, dessen Kino immer dem Absurden, Grotesken, Abgründigen der Gesellschaft verpflichtet ist, die Erwartungen nicht. „Venedig 14: IM KELLER von Ulrich Seidl“ weiterlesen

Venedig 14: THE LOOK OF SILENCE von Joshua Oppenheimer

The Look of Silence 1Im März dieses Jahres stand Oppenheimer mit The Act Of Killing noch im Rennen um den besten Dokumentarfilm. Mit dem Film, in dem die Mörder des Genozids in Indonesien 1965-66 ihre Taten nachspielen, schlug Oppenheimer ein neues Kapitel der Vergangenheitsbewältigung auf. Oder er zeigte vielmehr die totale Verdrängung einer solchen. Keine Reue zeigen die Täter, die noch heute an der Macht sind. Der im Wettbewerb von Venedig laufende The Look of Silence ist eine Art Fortsetzung dieser Arbeit. „Venedig 14: THE LOOK OF SILENCE von Joshua Oppenheimer“ weiterlesen

Venedig 14: BIRDMAN or (The Unexpected Virtue of Ignorance) von Alejandro Gonzáles Iñárritu

© Fox Warner Schweiz
© Fox Warner Schweiz

Vier Filme hat Alejandro Gonzáles Iñárritu bisher gemacht – und schon mit dem ersten meldete sich das mexikanische Ausnahmetalent gleichsam mit einem Paukenschlag in der Filmwelt an. Nach dem grossen Erfolg von Amores Perros im Jahr 2000 zog es Iñárritu bereits nach Hollywood: Mit Sean Penn und Naomi Watt drehte er 2003 den Episodenfilm 21 Grams. Babel (2006) und Biutiful (2010). Energiegeladen, oft laut und manchmal auch ziemlich gewalttätig sind Iñárritus Filme – düstere Gesellschaftsbilder und Figurenzeichnungen zeichnen das Kino des Mexikaners aus. „Venedig 14: BIRDMAN or (The Unexpected Virtue of Ignorance) von Alejandro Gonzáles Iñárritu“ weiterlesen