Persepolis animiert

 

Der deutsche Wettbewerbsbeitrag von Fatih Akin, «Auf der anderen Seite» heute morgen hat mich enttäuscht. Eine enorm konstruierte Geschichte, die einen respektablen TV-Mehrteiler zwischen Bremen, Hamburg und Istanbul abgegeben hätte, aber hier nur einen entschlossenen, aber allzu simpel gestrickten, stets auf Erklärung bedachten Film. Da leistet der «Persepolis»-Trickfilm, den Marjane Satrapi mit ihrem Lebenspartner Vincent Paronnaud aus ihren Bestseller-Comics gemacht hat, schon deutlich mehr. Die autobiographischen Geschichten der Exil-Iranerin zeichnen den Weg des kleinen Mädchens im Persien des Schahs bis zur erwachsenen Frau in Paris nach. Die Animation ist sehr liebevoll gemacht, orientiert sich strikte an den Comics, bringt aber eine Tiefe und Bewegung dazu. Das hat auch mit den Schauspielerinnen zu tun, welche den drei wichtigsten Figuren ihre Stimmen leihen: Danielle Darieux als Grossmutter, Catherine Deneuve als Mutter und Chiara Mastroianni als Marjane. Das ist doppelt witzig, weil Danielle Darieux nicht zum ersten Mal Deneuves Mutter spielt, und weil Chiara Mastroianni ja tatsächlich die Tochter von Catherine Deneuve ist. Der Film geht zu Herzen und unter die Haut und er wird im Herbst auch in der Schweiz zu sehen sein.

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