Kino im Kopf mit Brigitte Häring. Diese Woche mit Beiträgen zum deutschen Dokumentarfilm Beltracchi die Kunst der Fälschung und zum mexikanischen Spielfilmerstling Los insólitos peces-gato. Mit einem Gespräch zum Filmfestival von Istanbul und mit einem Nachruf auf den österreichischen Filmemacher Michael Glawogger. Und wie immer gibts auch unsere Kurztipps und ein Tonspurrätsel.
«Visions du Réel» ist das einzige Dokumentarfilmfestival der Schweiz, das weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt ist. Das Festival feiert 2014 sein 45-jähriges Bestehen und 20 Jahre Visions du Réel.
Wir sind zwei Wochen unterwegs, in dieser Zeit ruht der Blog. Den wöchentlichen Filmpodcast stellt aber Kollegin Brigitte Häring zusammen, der steht somit am Freitagmorgen ab 8 Uhr auf der SRF-Seite bereit zum Abruf.
Kino im Kopf mit Michael Sennhauser. Und mit Hannes Nüsseler zu The Reunion, Georges Wyrsch zu Pelo Malo, Noemie Gradwohl über Divergent und Regisseur Dominik Graf über Serienarbeit fürs deutsche Fernsehen. Dazu natürlich die Kurztipps und eine Tonspur.
The Reunion – Återträffen von Anna Odell. Die Künstlerin stellt ihre schulischen Mobbing-Erfahrungen nach und konfrontiert am inszenierten Klassentreffen ihre einstigen Peiniger. Beklemmend und packend.
Manuscripts don’t burn von Mohammad Rasoulof. Mord, Zensur, Verschleppung von unliebsamen Schriftstellern: Rasoulofs Geschichte spielt zwar im Iran der 90er Jahre. Gedreht aber hat er im aktuellen Iran. Hochspannender Diktaturthriller in grosser Tradition.
Still Life von Uberto Pasolini. Der grossartig unauffällige Eddie Marsan als kleiner Beamter auf der Suche nach etwas Würde für Verstorbene. Feelbad Komödie oder Feelgood Drama aus England.
Her von Spike Jonze. Theodore verliebt sich in sein Computer-Betriebssystem, das ihm mit der Stimme von Scarlett Johansson die Lebensfreude wiedergibt. Romantisch und realistisch, G-Punkt hirnrissig.
Neuland von Anna Thommen. Ein Lehrer und seine Basler Integrationsklasse. Zwei Jahre Respekt, Arbeit und ein Gefühl von Zukunft.
Morgen im Oster-Filmpodcast mehr zu The Reunion, Pelo Malo, Mariana Rondón, Divergent, und Dominik Graf.
Wenn der deutsche Überraschungsroutinier Dominik Graf einen Münchner «Tatort» wie Aus der Tiefe der Zeit inszeniert, setzen sich sogar die Naserümpfer vor die Glotze. Und wenn er Berlin fünfhundert Minuten lang Im Angesicht des Verbrechens zittern lässt sowieso. Seit seinen Anfängen in den 70er Jahren hat er haufenweise Film- und Fernsehpreise gewonnen, darunter ganze zehn Grimme-Preise, zum Beispiel 2006 für Polizeiruf 110 – Der scharlachrote Engel. Ein Film-Gespräch. „Dominik Graf, ein Regisseur zwischen Tatort und Schiller-Drama“ weiterlesen
Kino im Kopf mit Michael Sennhauser. Ich stelle den iranischen Zensurthriller Manuscripts don’t burn vor, Georges Wyrsch hat Yves Saint Laurent gesehen, Rebecca Hillauer blickt anlässlich des Zurich Arab Film Festivals nach Saudiarabien, und Olaf Möller erzählt, was ihn am deutschen Regisseur Dominik Graf fasziniert, dem das Basler Stadtkino eine aktuelle Reihe widmet. Und wir verabschieden uns vom verstorbenen Peter Liechti. Dazu wie gewohnt Kurztipps und Tonspur.
Von heute bis zum 5. Mai findet im Filmpodium Zürich das zweite internationale Arabische Filmfestival statt. Zu sehen sind 22 Spiel- und Kurzfilme sowie Dokumentationen aus den verschiedenen Regionen der arabischen Welt, dem Libanon, Ägypten und Tunesien bis hin zu Saudi-Arabien. Die Produktionen spiegeln die gesellschaftlichen Veränderungen wieder, die seit dem «Arabischen Frühling» eingesetzt haben oder durch die politischen Umbrüche offenbar geworden sind. Doch auch die Art des Filmemachens hat sich verändert. Für Reflexe auf SRF 2 Kultur hat Rebecca Hillauer darüber mit dem ägyptischen Regisseur Ibrahim El Batout gesprochen, mit der Filmverleiherin Irit Neidhardt und der Kuratorin Claudia Jubeh, sowie mit Aida Schläpfer Al Hassani, der Präsidentin des Vereins International Arab Film Festival Zurich.
Manuscripts don’t burn von Mohammad Rasoulof. Mord, Zensur, Verschleppung von unliebsamen Schriftstellern: Rasoulofs Geschichte spielt zwar im Iran der 90er Jahre. Gedreht aber hat er im aktuellen Iran. Hochspannender Diktaturthriller in grosser Tradition.
Still Life von Uberto Pasolini. Der grossartig unauffällige Eddie Marsan als kleiner Beamter auf der Suche nach etwas Würde für Verstorbene. Feelbad Komödie oder Feelgood Drama aus England.
Her von Spike Jonze. Theodore verliebt sich in sein Computer-Betriebssystem, das ihm mit der Stimme von Scarlett Johansson die Lebensfreude wiedergibt. Romantisch und realistisch, G-Punkt hirnrissig.
Neuland von Anna Thommen. Ein Lehrer und seine Basler Integrationsklasse. Zwei Jahre Respekt, Arbeit und ein Gefühl von Zukunft.
Finsterworld von Frauke Finsterwalder. Deutschland ist hell und schön. Aber die Menschen in diesem Film verstehen sich katastrophal, bis nur noch Lachen gegen leeres Schlucken hilft. Stark und eigenartig.
Morgen im Filmpodcast mehr zu Manuscripts don’t burn, Yves Saint Laurent, Dominik Graf, Film in Saudiarabien und zum Tod von Peter Liechti.
Der iranische Regisseur Mohammad Rasoulof zeigte in Cannes letztes Jahr einen Film, der in seiner Heimat nie ins Kino kommen wird. Aber jetzt läuft er bei uns. Es geht um die rücksichtslose Verfolgung regimekritischer Schriftsteller in den 90er Jahren. Begründet werden die Aktionen anders. Aber die Methoden sind die gleichen wie in jeder Diktatur.
Manuscripts don’t burn ist einer jener Filme, bei denen man sich fragt, wie sie überhaupt entstehen konnten. Wie ist es möglich, die Droh-, Mord- und Überwachungsmechanismen einer Diktatur im eigenen Land dermassen klar und offen zu schildern, wie es Mohammad Rasoulof hier tut? „MANUSCRIPTS DON’T BURN – Dast-Neveshtehaa Nemisoosand von Mohammad Rasoulof“ weiterlesen