Die Unverpassbaren, Woche 6 – 2015

Broken Land Stéphanie Barbey Luc Peter © Xenix
‚Broken Land‘ von Stéphanie Barbey und Luc Peter © Xenix

Erst diese fünf Filme sehen, dann alle anderen.

  1. Birdman von Alejandro González Iñárritu. Ein in Vergessenheit geratener Superheldendarsteller aus Hollywood sucht eine neue Karriere am Broadway. Kino, das einen anspringt, eine Komödie über Kino und Theater, die auch ein Drama ist. Grossartig!
  2. Foxcatcher von Bennett Miller. Ein Millionär kauft sich ein Wrestling-Team als Familienersatz und scheitert kläglich. Ein amerikanischer Neo-Klassiker, ein Film, der auf gründliche Recherche abstützt, mit einer zwingenden Entwicklungsdramaturgie und viel erstklassigem Handwerk. Ein ‘Morality Tale’ in der Tradition von Citizen Kane.
  3. Broken Land von Stéphanie Barbey und Luc Peter. An der Grenze zwischen USA und Mexiko: Zäune, Menschen und Bürgerwehren, Spuren von Leid und Tod. Ein unheimlicher, eindrücklicher Schweizer Dokumentarfilm.
  4. Black Coal – Thin Ice (Bai ri yan huo) von Yinan Diao. Ein perfekt orchestrierter, stilsicherer Film Noir aus China, mit der chinesischen Version vom Hardboiled Detective, ungewöhnlichen Milieus und tödlichen Schlittschuhen. Eiskalt und hochspannend.
  5. A Pigeon Sat on a Branch Reflecting on Existence (En duva satt på en gren och funderade på tillvaron) von Roy Andersson. «Eine Taube sitzt auf einem Ast und denkt über die Existenz nach» ist ein wunderbares Stück Kinokunst – ein Werk, in dem über der surrealen General-Melancholie immer wieder der Schalk des grossartigen schwedischen Regisseurs aufblitzt.

Und morgen im Filmpodcast: Technicolor, Sounddesign, GET, Cinémathèque Suisse …

Berlin 15: «Glorious Technicolor» Berlinale Retrospektive

Vivien Leigh in Gone with the Wind 1939 Quelle George Eastman House Rochester © 1939 Turner Entertainment Co
Vivien Leigh in ‚Gone with the Wind‘ (1939) Quelle: George Eastman House Rochester © 1939 Turner Entertainment Co.

Den blutroten Himmel über dem brennenden Atlanta in Gone with the Wind oder die «Yellow Brick Road» in The Wizard of Oz verdankt das Kino dem hundert Jahre alten Technicolor-Verfahren. Ihm gilt die Retrospektive der 65. Berliner Filmfestspiele.

BerlinaleBalken2015

Die Na’vi in James Camerons Avatar sind blau, ihre Waldwelt vornehmlich grün, und wenn Serienheld Dexter seinem Handwerk nach geht, spritzt das Blut… blutrot. Dagegen stapfte noch 1931 Boris Karloff als Frankensteins Monster in Schwarzweiss durch die Universal-Studiosets. Aus Kostengründen. „Berlin 15: «Glorious Technicolor» Berlinale Retrospektive“ weiterlesen