Filmpodcast Nr. 739: Vaterfilme in Nyon, Tout s’est bien passé, Soul of a Beast

Heute mit Georges Wyrsch. Gleich drei Beiträge von Michael Sennhauser haben wir im Programm: Zuerst einige Einblicke ins Visions du Réel, das internationale Doku-Filmfest in Nyon, dann zwei Filmbesprechungen. Zuerst von François Ozons Sterbehilfe-Tragikomödie Tout s’est bien passé, dann von einer Zürcher Farbenexplosion: Soul of a Beast. Dazu wie immer Kurztipps und Tonspur. Hören: http://podcasts.srf.ch/world/audio/Filmpodcast-Kino-im-Kopf_15-04-2022-0815.mp3 …

HOW TO SAVE A DEAD FRIEND von Marusya Syroechkovskaya

Die 16jährige Marusya in Moskau ist überzeugt, sie werde das Ende des Jahres 2005 nicht mehr erleben. So viele ihrer Freundinnen und Freunde sind bereits tot – Suizid wirkt unter diesen Teenagern in Putins neuem Russland wie der letzte verbliebene Akt des Widerstands. Aber dann lernt Marusya Kimi kennen, der so deprimiert, überdreht und überraschend …

GARÇONNIÈRES von Céline Pernet

Der erste Sex? Das sei schrecklich gewesen, peinlich, ein Desaster. Das sagen sie fast alle, die Männer zwischen dreissig und fünfundvierzig vor Céline Pernets Kamera. Sie habe Männer immer gemocht, faszinierend gefunden, erklärt die Anthropologin und Filmemacherin zu Beginn ihres täuschend einfachen Dokumentarfilms.

FÜR IMMER SONNTAG von Steven Vit

Von den drei Schweizer «Vaterfilmen» im Programm der diesjährigen Visions du réel ist das der direkteste, derjenige, der die geweckten Erwartungen am einfachsten umsetzt und sie dann doch deutlich übertrifft. Rudy Vit hat 43 Jahre für die gleiche Schweizer Firma gearbeitet, immer auf Geschäftsreise, oft in Asien. Nun steht die letzte dieser Reisen an, vor …

ARDENTE-X-S von Patrick Muroni

OIL Productions, gegründet in Lausanne, produziert «dissidente, ethische» Pornofilme. Wichtig sei dabei nicht eigentlich die «boîte», also die Firma. Sondern das Manifest, das die GründerInnen sich gegeben haben. Ob das nun drei oder vier Sätze umfasst, können sie selbst meist nicht so genau sagen. Aber was ihnen wichtig ist dabei, um so eloquenter.

LE FILM DE MON PÈRE von Jules Guarneri

Allein aus der Schweiz sind in diesem Jahr mindestens drei explizite «Vaterfilme» im Programm der Visions du réel. Der ungewöhnlichste ist auf jeden Fall der von Jules Guarneri. Denn, wie der Titel es schon postuliert: Das ist zuerst einmal nicht ein Dokumentarfilm über den Vater, sondern ein Film des Vaters.

GETTING OLD STINKS von Peter Entell

Nachdem sein Vater gestorben war, liess Peter Entell seine Videoaufnahmen von den jährlichen Familientreffen in den USA fünfzehn Jahre in der Schublade liegen. Bis er selbst vor drei Jahren 67 wurde, das Alter, in dem sein Vater einen Herzinfarkt erlitt. Entells Vater Marc, oder Mottl, wie er als Kind in der Ukraine genannt wurde, lebte …