Farewell, Paul Newman!

Robert Redford und Paul Newman in "Butch Cassidy and the Sundance Kid" von George Roy Hill, 1969

Am Freitag ist Paul Newman gestorben, mit 83 Jahren und nicht unerwartet. Sein Nachruf (von Pierre Lachat) lag schon seit Wochen bei uns bereit (so ist das bei den Medien: Wer bei uns keinen vorbereiteten Nachruf liegen hat, hat es noch nicht ganz geschafft). Ich war unterwegs und beschäftigt, aber einfach so will ich ihn nicht ziehen lassen. Hier also eine kleine Sammlung von Links zu Hommagen im Web:

Guardian New York Times
Süddeutsche Zeitung
Google News deutsch
FAZ
Variety
ImdB
Wikipedia deutsch
Wikipedia english
Wikipedia français
le monde
Newman’s Own (seine Salatsaucen etc. Eigenmarke/Stiftung)

Filmpodcast Nr. 96: Wall.E, Schönheiten des Alpsteins, Zürich Film Festival, Romy Schneider.

Wall.E (c) Disney / PixarHier ist die 96. Ausgabe von Kino im Kopf, am Mikrofon ist Michael Sennhauser. Von mir gibt es heute einen Beitrag zu «Wall.E», dem jüngsten Pixar-Film, Brigitte Häring hat den Schweizer Dokumentarfilm Schönheiten des Alpsteins gesehen. Dazu haben wir einen Beitrag zum eben angelaufenen 4. Zürich Film Festival und einen Rückblick auf Romy Schneider, die am 23. September 70 Jahre alt geworden wäre. Dazu wie immer Kurztipps und die Tonspur.

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Locarno: Auf Maire folgt Père

Marco Solari präsentiert Olivier Père (Foto Festival Locarno)So, jetzt ist es klar, Marco Solari hat seinen Coup gelandet und am Tag der Eröffnung des Zurich Film Festivals den Medien seinen neuen Direktor für das Filmfestival von Locarno vorgestellt. Während ich (dank Zurich Film Festival) in Zürich Stefan Aust zum «Baader Meinhof Komplex» interviewt habe, schwärmte Solari im Tessin von der cineastischen Besessenheit des bisherigen Leiters der Quinzaine des réalisateurs in Cannes. Olivier Père ist auf jeden Fall eine Wahl, welche den traditionellen Kurs von Locarno als (Jung-)Autorenfilmfestival bestätigt. Bei NZZ online gibts den sda-Bericht und bei Thomas Hunziker im Filmblog den Text der offiziellen Pressemitteilung von Locarno. Und bei Variety das ganze noch kommentiert in Englisch.

Locarno: Nachfolger für Maire in den Startlöchern?

Auf nächsten Donnerstag, 13.30 Uhr, hat das Filmfestival Locarno zu einer Medienorientierung geladen. Am Morgen tagt das Verwaltungsgremium, und möglicherweise hat Festivalpräsident Marco Solari seinen Verwaltungsräten bereits einen möglichen Maire-Nachfolgekandidaten zur Wahl vorgeschlagen. Etwas überraschend, da Maire grundsätzlich noch für die nächste Ausgabe des Festivals 2009 zur Verfügung steht. Aber auch nicht unmöglich, schliesslich kann jede Vorbereitungszeit auch für das Festival nur nützlich sein. Wer aber ist der Kandidat oder die Kandidatin? So genau weiss das ausserhalb der Festivalkreise noch niemand. Aber genannt wurden schon einige mögliche Kandidaten, natürlich Alberto Barbera, einst Kapitän des Filmfestivals von Venedig, oder Giorgio Cosetti, Direktor des Rom-Filmfestivals, das nicht mehr ganz die Bewegungsfreiheit geniesst, welches ihm Roms einstiger Bürgermeister Walter Veltroni zugedacht hatte. International bekannte Figuren müsste Solari in der Tat so bald wie möglich anbinden, bei den Schweizer Kandidaten, die unter der Hand, und auch nicht alle ganz ernsthaft, gehandelt wurden (BAK-Filmchef Nicolas Bideau, oder sein Mitarbeiter und Ko-Gründer des Neuenburger NIFFF Olivier Müller) wäre die Sache dagegen wohl nicht so eilig. Es ist allerdings auch möglich, dass sich das ganze als Sturm im Festivalglas entpuppt. Aufmerksamkeit für das Locarneser Festival ausgerechnet am Tag des Starts des Zürich Film Festivals ist durch das Datum jedenfalls garantiert, und schon das ist ein kleiner Coup von Marco Solari.

Unser Freund in Hollywood?

Eben ist die Pressemitteilung vom Bundesamt für Kultur eingetroffen: Der Freund von Micha Lewinsky wird von der dafür zuständigen Schweizer Expertengruppe als Anwärter für den besten fremdsprachigen Spielfilm ins Oscar-Nominationsrennen geschickt. Gratulation an Micha Lewinsky. Die Konkurrenz dürfte allerdings erdrückend sein. Hier die offizielle Mitteilung des Bundesamtes für Kultur.

Basel und die Filmproduktion: Studie vorgestellt

Am Freitagabend hat der noch junge Verein Balimage die kurz nach seiner Gründung in Auftrag gegebene Studie Filmwirtschaft der Kantone BS und BL vorgestellt. Im Auftrag von Balimage, und mit finanzieller Hilfe der Christoph Merian Stiftung hat Roy Schedler, Ex-Geschäftsführer der Solothurner Filmtage, und Mitarbeiter von NonproCons, die Relevanz der Filmwirtschaft und den filmischen Output

 der Region zu erheben versucht. Dies nach dem Vorbild der Rütter-Studie, welche die argumentativen Grundlagen für die heutige Zürcher Filmstiftung lieferte. An die Vorstellung der der Studie schloss eine Podiumsdiskussion zur Frage Braucht die Region Basel eine Filmförderung? an. Auf dem Podium diskutierten Nicolas Bideau, Leiter Sektion Film beim Bundesamt für Kultur, Andres Brütsch, Vizepräsident Zürcher Filmstiftung, Edgar Hagen, Regisseur und Mitglied Balimage, Michael Koechlin, Leiter Abteilung Kultur Basel-Stadt, sowie Silvan Ruessli, Filmförderung Bern. Moderiert wurde die Diskussion von mir, und das ist auch der Grund dafür, dass ich im Moment weder die Resultate der Studie vorwegnehmen, noch mir eine Zusammenfassung der Diskussion anmassen möchte. Ich warte lieber die Medienreaktionen von morgen Montag ab, um an dieser Stelle darauf zurück zu kommen. Ab Montag soll steht übrigens auch die Studie im Volltext als pdf zur Verfügung stehen.

Nachtrag 22.09.08: Die lokalen Print-Medien lassen sich Zeit. Bisher haben weder die BaZ noch die bz zu dem Anlass berichtet. 

Nachtrag 23.09.08: Heute berichtet die BaZ (online nicht greifbar):

 

© Basler Zeitung; 23.09.2008; Seite 7 KulturMagazin

Das Stück vom Kuchen
Neue Studie zur Filmwirtschaft in den beiden Basel
HANNES NÜSSELER

Vergangenes Wochenende diskutierte der Verein Balimage die Zukunft des Basler Films mit Kulturschaffenden und Vertretern von Bund und Kanton.

Zum knapp einjährigen Bestehen von Balimage, dem Verein zur Förderung von Film und Medienkunst in der Region Basel, gab es Torten – keine kalorienhaltigen, sondern Kuchendiagramme. Bestellt hatte die Balimage eine Studie zur «Filmwirtschaft der Kantone BS und BL» bei Kulturmanager Roy Schedler, der die Ergebnisse letzten Freitag vorstellte.

Das ernüchternde Ergebnis: Die beiden Basel kriegen durchs Band die kleinsten Stücke ab, sei es beim Produktionsvolumenanteil an der nationalen Filmproduktion (3,6 Prozent) oder der Filmförderung – mit 432 Franken pro Filmminute belegen die beiden Basel den vorletzten Platz im interkantonalen Vergleich. Umso bemerkenswerter, dass die Basler Filmwirtschaft im Vergleich zu 2004 markant gewachsen ist, um sagenhafte 271 Prozent. Braucht es da, so die provokante Frage von Moderator Michael Sennhauser, überhaupt noch eine Filmförderung?

«Unbedingt», bekräftigte Nicolas Bideau, Leiter Film vom Bundesamt für Kultur, in der Podiumsdiskussion und strich die Bedeutung der Regionen als starke Dialogpartner heraus. Allerdings, so Bideau, habe er sich immer gewundert, warum eine Kulturstadt wie Basel mit 500 000 Franken so wenig Geld für den Film bereitstelle, wo doch ein Budget von mindestens fünf Millionen Franken angebracht wäre – ein Votum ganz im Sinne der versammelten Filmschaffenden.

Auch der Basler Kulturchef Michael Koechlin, der sich in die Rolle des Spielverderbers gedrängt sah, bejahte die Notwendigkeit einer Filmförderung, warnte zugleich jedoch vor der Umverteilung bestehender Subventionen: «Wenn es mehr Geld geben soll, darf es nicht woanders abgezwackt werden», sagte Koechlin und forderte nebenbei heimische Mäzene dazu auf, sich nicht nur für die bildende Kunst zu engagieren.

[…]

Wie geht es weiter? Nicolas Bideau riet zu professionellem politischem Lobbying und regte eine überkantonale Filmförderung in der Art des Westschweizer Fonds Regio Films an. Andres Brütsch empfahl, weniger die ökonomisch marginale Dimension der Basler Filmwirtschaft zu betonen, als vielmehr das öffentliche Verständnis für das Kulturgut Film zu stärken. Michael Koechlin dämpfte die Erwartungen des «urbanen» Films an eine regionale Kooperation, die Tendenz weise eher in Richtung «Stärkung der Volkskultur».

Zudem gebe es für höhere Subventionen schlicht kein Budget. Bevor Balimage deshalb einen Vorstoss wage, solle der Verein das breite Gespräch suchen, um ein geeignetes Fördermodell zu finden – eine Bitte, die der Dokumentarfilmer Edgar Hagen stellvertretend für Balimage gerne beherzigte: «Wir sehen die Herausforderungen und wollen nicht alle Last auf die Schultern von Herrn Koechlin laden.»

 

Filmpodcast Nr. 95: Son of Rambow, La zona, Leander Haussmann, Grundeinkommen.

Hier ist die 95. Ausgabe von Kino im Kopf, am Mikrofon ist Michael Sennhauser. Ich habe mit seinen britischen Machern über den Film Son of Rambow gesprochen, das ist der lange Beitrag am Ende dieses Podcastes. Brigitte Häring hat La zona gesehen, und ich Leander Haussmann und seinen neuen Film Robert Zimmermann wundert sich über die Liebe. Und von zwei Basler Filmemachern liess ich mich in die Geheimnisse vom Grundeinkommen einführen. Dazu wie immer Kurztipps und die Tonspur.

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Filmpodcast Nr. 94: Il y a longtemps que je t’aime, Festival du Film Français d’Hélvétie

Elsa Zylberstein und Kristin Scott Thomas in 'Il y a longtemps que je t'aime'
Elsa Zylberstein und Kristin Scott Thomas in ‚Il y a longtemps que je t’aime‘

Hier ist die 94. Ausgabe von Kino im Kopf, am Mikrofon wie immer Michael Sennhauser. Ich stelle heute den Erstlingsfilm Il y a longtemps que je t’aime von Philippe Claudel vor. Von Pierre Lachat gibt es ein ausführliches gespräch mit Claudel und mit Elsa Zylberstein, der einen seiner beiden Darstellerinnen. Ich habe kurz mit dem Direktor des FFFH gesprochen, dem Festival du Film Français d’Hélvétie in Biel. Und mit Joëlle Beeler über den Lilo Pulver Klassiker Kohlhiesels Töchter von 1962, den das Schweizer Fernsehen zu am 14. September zu Frau Pulvers Ehren noch einmal zeigt. Wir hören Lilo Pulver singen, zudem haben wir die üblichen Kurztipps und die gewohnte Tonspur.

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Leute erschrecken, Godfather-Style

Marlon Brando in "The Godfather"Wer könnte die Szene aus The Godfather vergessen, in welcher der arme Kerl, der es wagte, sich den Wünschen von Don Vito Corleone zu widersetzen, am Morgen aufwacht, mit dem abgeschnittenen Kopf seines Lieblingspferdes im Bett? Nun bietet eine amerikanische Versandfirma das blutige Kopfkissen-Argument in einer unblutigen Kopfkissenvariante an:

Der abgeschnittene Pferdekopf zum Kuscheln ist zu haben bei dieser Firma, die mit ihrem Namen ganz nebenbei noch an einen aktuellen Schweizer Film erinnert.

Nicole Kidman ist zu teuer

Nicht nur absurde Managerlöhne bewegen die Gemüter, das amerikanische Magazin Forbes hat nun auch wieder eine Reihe seiner berüchtigten Salärlisten erstellt, darunter jene der am höchsten überbezahlten Stars. An der Spitze steht diesmal die Australierin Nicole Kidman, die im letzten Jahr noch einen Dollar engebracht habe, pro Dollar, den man für sie bezahlt habe – im Gegensatz zum Verhältnis von 8:1 des Vorjahres (würde ja eigentlich heissen, die Frau ist immerhin kostenneutral zu haben. Oder nicht?). Dass das auch mit dem Flop The Invasion zu tun hat, liegt auf der Hand. Aber neben all den "power rankings" und Listen der reichsten Schweizer etc. finde ich eine solche rein pekuniäre Einstufung all dieser Hollywood-Occasionen ganz erfrischend. Zumal solche Listen den gnadenlosen Hintergrund der Traumfabrik wunderbar schäbig aufscheinen lassen.