Auf nächsten Donnerstag, 13.30 Uhr, hat das Filmfestival Locarno zu einer Medienorientierung geladen. Am Morgen tagt das Verwaltungsgremium, und möglicherweise hat Festivalpräsident Marco Solari seinen Verwaltungsräten bereits einen möglichen Maire-Nachfolgekandidaten zur Wahl vorgeschlagen. Etwas überraschend, da Maire grundsätzlich noch für die nächste Ausgabe des Festivals 2009 zur Verfügung steht. Aber auch nicht unmöglich, schliesslich kann jede Vorbereitungszeit auch für das Festival nur nützlich sein. Wer aber ist der Kandidat oder die Kandidatin? So genau weiss das ausserhalb der Festivalkreise noch niemand. Aber genannt wurden schon einige mögliche Kandidaten, natürlich Alberto Barbera, einst Kapitän des Filmfestivals von Venedig, oder Giorgio Cosetti, Direktor des Rom-Filmfestivals, das nicht mehr ganz die Bewegungsfreiheit geniesst, welches ihm Roms einstiger Bürgermeister Walter Veltroni zugedacht hatte. International bekannte Figuren müsste Solari in der Tat so bald wie möglich anbinden, bei den Schweizer Kandidaten, die unter der Hand, und auch nicht alle ganz ernsthaft, gehandelt wurden (BAK-Filmchef Nicolas Bideau, oder sein Mitarbeiter und Ko-Gründer des Neuenburger NIFFF Olivier Müller) wäre die Sache dagegen wohl nicht so eilig. Es ist allerdings auch möglich, dass sich das ganze als Sturm im Festivalglas entpuppt. Aufmerksamkeit für das Locarneser Festival ausgerechnet am Tag des Starts des Zürich Film Festivals ist durch das Datum jedenfalls garantiert, und schon das ist ein kleiner Coup von Marco Solari.