Volker Schlöndorff zum 70.

Schlöndorff, Filmfestival Locarno 2004 © fotofestival pedrazzini
Schlöndorff, Filmfestival Locarno 2004 © fotofestival pedrazzini

Heute wird der ungekrönte König der deutschen Literaturverfilmung 70 Jahre alt. Viele Worte wurden schon geschrieben, film-zeit.de hat sie zusammengetragen:

Der Filmemacher Volker Schlöndorff feiert heute seinen 70. Geburtstag. Bert Rebhandl (BLZ) nennt ihn einen der berühmtesten europäischen Filmemacher nach dem Zweiten Weltkrieg. Jan Schulz-Ojala (TSP) bezeichnet ihn als Vaterlosen, der es aber nicht zur Vaterfigur des deutschen Films gebracht hat. Hanns-Georg Rodek (MOPO) schaut auf den Blick des Regisseurs auf Deutschland. Das Bild vom Langstreckenläufer passt für Michael Wenk (NZZ) auf den international renommierten Filmemacher, in dem das deutsche Kino seit vier Jahrzehnten einen Marathon-Mann par excellence hat. Marion Pietrzok (ND) beschäftigt sich mit den Gerüchen seiner Filme.

Wir beschränken uns demnach auf unser Grundgeschäft und lassen Schlöndorff selber zu Wort kommen:

Sennentuntschi: Debakel kommentiert

Könnte ein Quantum Trost gebrauchen: Michael Steiner im Finanzfegefeuer
Könnte ein Quantum Trost gebrauchen: Michael Steiner im Finanzfegefeuer

Für Michael Steiner und sein Sennentuntschi ist es eng geworden. Gestern hat die Sonntagszeitung die nicht mehr taufrische Geschichte neu aufgekocht. Ein Loch von 2.8 Millionen habe die Produktion, bei einem Gesamtbudget von 5.5. Mio. Da stellt sich zwar auch die Frage nach den Dimensionen. Aber: „Sennentuntschi: Debakel kommentiert“ weiterlesen

Maurice Jarre ist tot

Maurice Jarre Berlinale

Maurice Jarre, der Filmkomponist von Evergreens wie Doctor Shivago oder Lawrence of Arabia ist dieses Wochenende seinem Krebsleiden erlegen. Der Vater des ebenfalls erfolgreichen Filmkomponisten Jean-Michel Jarre ist nicht ganz 85 Jahre alt geworden. Im Februar wurde er an der Berlinale noch mit einem Bären für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Die IMdB listet ihn als Komponisten von über 160 Filmscores, aber natürlich hat er, wie die ähnlich schaffenswütigen Kollegen John Williams oder Ennio Morricone, mit ganzen Stäben von Mitarbeitern und Arrangeuren gearbeitet. Im Filmpodcast 116 vom 13. Februar war er noch einmal zu hören, im Beitrag von Brigitte Häring von der Berlinale:

Filmpodcast Nr. 122: Che, Isa Hesse-Rabinovitch, Kurt Früh, Diagonale Graz.

Che The Argentine Benicio del Toro Ascot Elite Schweiz
Benicio del Toro ist ‚Che – The Argentine‘ © Ascot-Elite Schweiz

Herzlich Willkommen zu Kino im Kopf mit Michael Sennhauser. Ich stelle heute Steven Soderberghs zweiteiligen Che-Film vor, und Brigitte Häring hat die Schweizer Regisseurin Anka Schmid getroffen, deren Film über Isa Hesse-Rabinovitch jetzt im Kino läuft. Ausserdem blicken wir kurz zurück auf die Karriere von Kurt Früh, der vor 30 Jahren gestorben ist. Dazu gibt’s Tonspur und Kurztipps, wie gewohnt. Und schliesslich einen ausführlichen Rückblick auf die Diagonale in Graz, die Werkschau des österreichischen Films, mit Regisseur Michael Glawogger und der neuen Intendantin Barbara Pichler.

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Wo die wilden Kerle wohnen

'Where the Wild Things Are' von Spike Jonze, nach Maurice Sendak
'Where the Wild Things Are' von Spike Jonze, nach Maurice Sendak © WB

Es war und ist das Lieblingsbilderbuch von Millionen von Kindern: ‚Wo die Wilden Kerle wohnen‚ von Maurice Sendak (im Original: Where the Wild Things Are), die Geschichte vom kleinen Max, der im Wolfsanzug dem Hund nachrennt und dafür zur Strafe ohne Essen ins Bett geschickt wird. Sein Zimmer wird zum Wald und er trifft auf die anderen, die echten wilden Kerle, die ihn schliesslich zu ihrem König machen. Nun liegt die Magie solcher Bilderbücher ja gerade in ihrer Sparsamkeit, und eine Verfilmung riskiert, alles zu zerstören, was wir uns im Kopf an Schätzen angehäuft haben. Aber wenn ich mir den Trailer zum Film von Spike Jonze ansehe, wird mir warm ums Herz. Die Figuren sind gut getroffen, die Vorenthaltungsstrategie am Anfang, mit dem Gesicht des Jungen, der langsam aufwacht, ist viel versprechend. „Wo die wilden Kerle wohnen“ weiterlesen

Monsters vs. Aliens – Flach trotz 3D

monstersvsaliens
'Monsters vs Aliens', Entwurf © Dreamworks Animation

Alle paar Jahre, wenn eine neue Technologie das Kino bedroht, besinnt sich die Industrie auf die dritte Dimension. Gegen das Fernsehen trat man seinerzeit mit schwarz-weissen 3D-Filmen an, rot-grüne Brillen und zwei entsprechend versetzte Farbauszüge auf der Leinwand machten es möglich. Aber 3D ist kaum je über den Status einer Jahrmarktsattraktion hinausgekommen, selbst die High-Tech-Variante in Imax hat noch ihre Probleme, zum Beispiel mit Beowulfs Schniedelwutz. Aber jetzt rollt die nächste Welle auf uns zu, die Technik der Wahl heisst RealD und zeichnet sich tatsächlich durch optische Brillianz und relativen Sehkomfort im Kino aus, wie die heutige Pressevorführung von Dreamworks‘ Monsters vs. Aliens in Zürich bewies.

„Monsters vs. Aliens – Flach trotz 3D“ weiterlesen

Diagonale 09: Preise für Glawogger und Wulff

Michael Glawogger, Constantin Wulff
Preisträger Diagonale 09: Michael Glawogger, Constantin Wulff

Zum besten österreichischen Spielfilm wurde gestern Abend in Graz Michael Glawoggers Das Vaterspiel gekürt (mehr dazu im vorangehenden Blogeintrag). Zum besten Dokumtarfilm erklärte die Jury Constantin Wulffs In die Welt, der unter anderem schon in Duisburg ausgezeichnet worden ist. Die restlichen Preise finden sich hier (pdf). Am nächsten Mittwoch senden wir in Reflexe auf DRS2 einen Rückblick auf die diesjährige Diagonale, unter anderem mit Interviews mit Intendantin Barbara Pichler und mit Michael Glawogger.

Nachtrag vom 25. März 2009, Sendung hören:

Diagonale 09: Zweimal Glawogger ‚Das Vaterspiel‘ und ‚Contact High‘

Das Vaterspiel Sabine Timoteo Michael Glawogger
Sabine Timoteo ist Mimi in Michael Glawoggers ‚Das Vaterspiel‘

Michael Glawogger war schon ein monumentaler Exportschlager des Filmlandes Österreich, bevor das hiesige ‚Filmwunder‘ so richtig eingesetzt hatte. 1998 wurde sein spektakulärer Dokfilm Megacities (eine Art Slumdog Millionaires in Realität) zu einem Festivalhit. Glawogger hat seit 1984 mindestens 14 Filme gemacht, der nächste Spielfilm ist bereits in Arbeit. Und an der diesjährigen Diagonale ist er mit gleich zwei Spielfilmen präsent (wie sein Kollege Andreas Prochaska übrigens auch): Das Vaterspiel und Contact High. Dass beide Filme vom gleichen Regisseur sind, ist dabei nicht minder verblüffend als ihre jeweilige Radikaliät in ihren Genres (so man sie überhaupt zuordnen will). Eine Literaturverfilmung einerseits, eine Komödie andererseits.

„Diagonale 09: Zweimal Glawogger ‚Das Vaterspiel‘ und ‚Contact High‘“ weiterlesen

Filmpodcast Nr. 121: Der Knochenmann, Die Standesbeamtin, Burton und Taylor, Luc Besson.

Knochenmann Hader
Josef Hader in 'Der Knochenmann'

Herzlich Willkommen zu Kino im Kopf – heute mit Brigitte Häring. Sie hat zwei Filmbesprechungen auf Lager: Den österreichischen Krimi Der Knochenmann und die Schweizer Komödie Die Standesbeamtin. Ausserdem gratuliert Michael Sennhauser Luc Besson zum 50. Geburtstag, und wir blicken zurück auf auf das bewegte Eheleben von Liz Taylor und Richard Burton. Wie immer gibt’s dazu die Tonspur und unsere Kurztipps.

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Diagonale 09: Experimentalfilme

experimentalfilm film ist a girl and a gun Gustav deutsch
'FILM IST. a girl & a gun' von Gustav Deutsch

Keine Kunst überlebt ohne Experimente. Und bei keiner Kunst ist die Technik entscheidender als beim Film. Dabei haben wir uns fatalerweise daran gewöhnt, unsichtbare Technik und möglichst perfekte Illusionen als Gipfel des Genusses zu erleben, zumindest im Spielfilm. Wenn nun die Filmkünstler für sich und im kleinen (das heisst ausserhalb der Zulieferdienste des grossen Verwertungsapparates Hollywood) mit der Technik experimentieren, dann entstehen diese meist kurzen, oft aber doch viel zu langen kleinen Filme, die fast ausschliesslich an Festivals und in Galerien zu sehen sind. Ganz grob kann man sie in drei Gruppen einteilen:

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