Erst diese fünf Filme sehen, dann alle anderen:
- Un beau soleil interieur von Claire Denis. Mit viel mehr Wörtern und überraschend mehr Witz als früher schickt Claire Denis ihre Isabelle von Mann zu Mann. Juliette Binoche dominiert souverän im Reigen der Bilder von Agnès Godard.
- La novia del desierto von Cecilia Atán und Valeria Pivato. Die hinreissende Paulina García spielt die etwas vereinsamte Haushälterin Teresa, die auf der Suche nach ihrer verschwundenen Tasche in der Wüste ein neues Leben kennen lernt. Zwei Regisseurinnen, und ein herzlicher Film aus einem Guss.
- On Body and Soul von Ildikó Enyedi. Der Direktor eines Schlachthofs und die neue Qualitätskontrolleurin begegnen sich nachts als Hirsch und Hirschkuh in ihren Träumen. In der sterilen und brachialen Atmosphäre des Schlachthofs entspinnt sich eine skurrile, feine, wortkarge Liebesgeschichte.
- Glow von Gabriel Baur. Diese eben so gewagte wie gelungene filmische Gratwanderung zwischen Ästhetisierung und Hinterfragung lässt die Zürcher 80er Jahre Ikone Irene Staub alias «Lady Shiva» noch einmal aufleuchten und verglühen.
- Just like our Parents von Laís Bodanzky. Mit 37 Jahren ist Rosa als werktätige Mutter und Tochter am Anschlag. Da braucht es nur noch eine unerwartete Erklärung ihrer eigenen Mutter, um ihr Leben völlig in Aufruhr zu bringen. Eine clevere, rührende Komödie mit der Struktur einer Telenovela und dem Niveau eines guten Dramas.
Morgen im Filmpodcast: Un beau soleil interieur, Anna Karenina – Vronsky’s Story, Collection Hans-Ulrich Schlumpf.