Die Unverpassbaren, Woche 48 – 2022

‚l’ombre de Goya par Jean-Claude Carrière‘ © xenix

Erst diese fünf Filme sehen, dann alle anderen:

  1. Rotzloch von Maja Tschumi. Asylbewerber im Gefängnis ohne Gitter, Gespräche über Liebe, Sex und Sehnsucht: Ein starker Dokumentarfilm mit einem schlagenden Titel.
  2. L’ombre de Goya par Jean-Claude Carrière von José Luis López-Linares. Der Autor, der seine Karriere mit Luis Buñuel begonnen hatte und unzählige Klassiker schrieb, begibt sich kurz vor seinem Tod auf die Spuren des Malers Goya. Eine umfassende Einführung als Vermächtnis. Grossartig.
  3. Bones and All von Luca Guadagnino. Bei genauer Betrachtung ist das zwar vor allem ein stilbewusstes Roadmovie mit Kannibalen. Kannibalen allerdings, mit denen man am liebsten mitreisen würde.
  4. Call Jane von Phyllis Nagy. Im Chicago der späten 1960er ermöglicht ein Hausfrauenkollektiv illegale Abtreibungen im sicheren Rahmen. Starkes, unaufgeregtes Frauenkino, dessen Happyend grad von der Gegenwart eingeholt wird.
  5. Unrueh von Cyril Schäublin. In den 1870er Jahren prallen im Schweizer Jura Welten aufeinander: Uhrenfabriken werden kapitalistisch optimiert, während Uhrmacher:innen die Idee einer anarchistischen Gesellschaft proben. Erfrischend kluges Kino, zart und radikal, historisch und zeitgenössisch zugleich.

Und im Filmpodcast morgen: Le petit Nicolas, L’ombre de Goya…, Rotzloch, Maja Tschumi, Stürm auf Netflix, Human Rights Film Festival

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