Blogger zurück, aber immer noch ein Sicherheitsrisiko

Ich bin seit drei Tagen zurück aus San Francisco und hätte ein paar Texte mitgebracht. Da aber die hauseigene Blogsoftware mittlerweile sogar einfache Hyperlinks verweigert, gibt es vorderhand keine Updates aus den USA. Ich hoffe, die wahrscheinlich hausgemachten technischen Probleme werden in absehbarer Zeit gelöst.

Das Foto stammt aus dem Überraschungshit „Twilight“, den ich mit viel Vergnügen in San Francisco gesehen habe. Der zugehörige Text bleibt vorderhand leider in der Schublade.

Keine Blogeinträge aus San Francisco

Manchmal, so scheint es, zeigt uns das Cyberspace die kalte Schulter. Ich bin in San Francisco in den Ferien bis Ende Jahr, und unser Blogsystem lässt mich aus der Ferne nicht mehr richtig rein. Damit bleibt es vorerst bei dieser Feststellung, die Filmernte dieses Monats kann ich dann wohl erst im Januar einfahren. Den Podcast gibts aber trotzdem jeden Freitag unter der gewohnten Feedadresse, allerdings auch nur in Ferienkurzform. Und ich grüsse und winke aus Kalifornien …

Vorhang für Thomas Hunzikers filmblog.ch

filmblogch

Ende Dezember ist der Ofen aus für den fleissigsten Filmblogger der deutschen Schweiz. Seine Arbeitgeber, die AZ Medien (online-Claim: «Wir sind multimedial stark»), ziehen filmblog.ch den Stecker, weil die Verantwortlichen mit dem «eklatanten Missverhältnis zwischen Aufwand und Ertrag» nicht weiter wirtschaften möchten. Da hat jemand das Blog-Prinzip innerhalb einer grösseren online-Plattform eklatant nicht begriffen. Mit dem gleichen Argument haben Print-Medien-Verantwortliche ihre einst renommierten Redaktionen geschrumpft, bis für die Leserinnen und Leser nichts mehr zu holen war, das ein Werbeumfeld generiert hätte. Es ist schade um die Arbeit von Thomas Hunziker. Sein filmblog.ch war eine der wenigen erkennbaren Autorenstimmen im online-Dschungel, der im Filmbereich sonst dominiert wird von Portalen wie cineman.ch oder outnow.ch Immerhin hört Thomas Hunziker nicht ganz auf, sondern zieht mit filmsprung.ch einen neuen, privaten Filmblog auf. Aber es ist absehbar, dass er das nicht im gleichen Umfang wird tun können wie bisher.

Leute erschrecken, Godfather-Style

Marlon Brando in "The Godfather"Wer könnte die Szene aus The Godfather vergessen, in welcher der arme Kerl, der es wagte, sich den Wünschen von Don Vito Corleone zu widersetzen, am Morgen aufwacht, mit dem abgeschnittenen Kopf seines Lieblingspferdes im Bett? Nun bietet eine amerikanische Versandfirma das blutige Kopfkissen-Argument in einer unblutigen Kopfkissenvariante an:

Der abgeschnittene Pferdekopf zum Kuscheln ist zu haben bei dieser Firma, die mit ihrem Namen ganz nebenbei noch an einen aktuellen Schweizer Film erinnert.

Locarno: Unser Studiöli, ein heisser Arbeitsplatz

Radioeqipment in einer Hochsicherheitswanne (c) sennhauserEs ist jedes Jahr ein Nachhausekommen der besonderen Art: Das kleine Radiostudio, welches die Tessiner Kollegen für uns und alle ausländischen Radiokollegen jeweils in der kleinen Wohnung über dem Café Verbano in der Sopracenerina einrichten, ist einer jener Orte, wo die Zeit stehen bleibt. Noch immer lagert das zusätzliche Equipment im kleinen Badezimmer, wo auch die einzige Toilette versteckt ist. Das Bidet ist frei, weil es so klein ist. Aber die Badewanne ist ein sicherer Hafen für alles, von der alten Revox bis zum Ersatzrouter für die Netzwerke. Und die Arbeit macht

Spass, dank der freundlichen Technikkollegen und dank all den bekannten Gesichtern, die auch jedes Jahr wieder hier auftauchen, schwitzend und gehetzt, und dann doch immer zufrieden wieder rausgehen, weil sie eben einen Beitrag abgeliefert haben. Oh ja: Es ist warm, wie man unschwer an Kollege Eric Facons Gesichtsausdruck erkennen kann (siehe unten). Aber der Ort ist aller Emsigkeit zum Trotz unser Hafen im Festivalrummel. hier gibts nur Radioleute (und ihre Gesprächsgäste gelegentlich). Und Radioleute sind wie Hells Angels: Sie mögen gefährlich aussehen und mit schweren Maschinen umgehen, aber im Grunde ihres Herzens sind sie alle herzensgut und liebenswert. Wenn jemand etwas anderes behaupten möchte, kriegt er kein Mikrofon. So einfach ist das.

Eric Facon macht den Bideau sendefertig (c) sennhauser

Cannes: Ameisen im Keller

KEller Palais du festival, Cannes (c) sennhauserDas Festival besteht ja nicht nur aus Stars, Photographen, Touristen und Journalisten. Da sind auch noch hunderte von helfenden Geistern im Hintergrund. All die Leute, die für Agenturen oder Filmpromoter arbeiten, Interviews vermitteln, Wasserflaschen schleppen und all die Studenten und Schüler, die sich, um Teil dieses Zirkus sein zu dürfen, auch in den Festival-Keller verbannen lassen. Bei einigen bin ich ziemlich sicher, dass sie schon letztes Jahr im Gang hinter dem Studio von Radio France gesessen sind. Und bleich, wie sie aussehen, sind sie die ganze Zeit seither nie mehr rausgekommen. Das gäbe einen netten Gruselfilm: Le phantom du palais de Cannes.

Filmcollagen selber zusammenmausen

Mit omnisio.com ist ein neues Webportal online gegangen, das die Restriktionen von YouTube und Konsorten aufhebt. Videoclips aus allen möglichen Web-Quellen lassen sich über eine simple Schnittliste kombinieren, mit wählbaren Ein- und Ausstiegspunkten. Damit wird die Kurzclip-Kultur erweitert, theoretisch können so ganze Spielfilme zusammengeclipped werden. Vorderhand wird das vor allem zu unendlich vielen schnellen Mashups führen, aber früher oder später kommen hier Soap-Collagen zusammen. Ich freue mich schon auf die Haus-Besuche von Dr. House bei den Desperate Housewives und ähnliche Basteleien. Zusammen mit der Möglichkeit, während dem Anschauen Kommentarblasen auf die Filmchen zu kleben, erweitert omnisio.com die kreativen Möglichkeiten von Web 2.0 extrem. Und verwischt die Grenzen zwischen „fair use“, Plagiat und Copyright-Infringement weiter. Keep on mashing, folks!

Kniffliges Filmeraten

In diversen Filmblogs grassieren die Filmstöckchen, Ratespiele anhand von Still-Serien. Meistens fliegen die „Stöckchen“ zwischen zwei oder drei Blogs hin- und her. Im besten Fall sieht das von aussen aus wie ein Pingpong-Spiel, im schlimmeren tatsächlich wie Lassie beim Spielen auf der Wiese. Auf der Fotoseite Flickr haben eine paar Enthusiasten jetzt aber einen Pool eingerichtet, wo jeder nach Lust und Laune mitraten kann, ohne zum Komplizen werden zu müssen. Crowdsourcing, einfach und simpel – d.h. hin und wieder nett knifflig auch.

Ist die Rote Zora eine Albanerin?

Der aktuelle Kinofilm nach Kurt Helds Jugendroman ist ja leider ein ziemliches Machwerk. Verhotzenplotzt und infantilisiert, ein Verrat am Buch. Aber der Film hat Interesse geweckt, wo lange keines mehr war: In Senj, in Kroatien, jenem Ort, in dem Kurt Held die Geschichte angesiedelt hat. Der dortige Bürgermeister, so berichtet die NZZ, sei sehr an der „Marke“ Rote Zora interessiert. Dabei ist das mutige Mädchen, weist der Artikel nach, gar keine Kroatin. Zora stammt aus Albanien…

Publikumsansturm in Solothurn

Viel Publikum steht an im Landhaus (c) sennhauserZwar sind die Tagesvorstellungen an den Solothurner Filmtagen meist nicht bis auf den letzten Platz besetzt, aber verblüffend ist der Ansturm doch immer mal wieder. Vor allem an diesen Nachmittagen, in denen die Stadt in strahlendem Sonnenschein liegt und die Leute an der Aare hinter dem Uferbau draussen Kaffee trinken. Ich sage ja immer, dass ich gerne bei schönem Wetter ins Kino gehe, weil schlechtes Wetter die Filme nicht besser macht. Aber normalerweise ist das ja keine allgemeine Haltung…