So fängt kein Disney-Film an, und auch keines der Wallace & Gromit-Animationsfeste: Das rasselnde Keuchen auf der Tonspur kommt von der sterbenden Pinky (Jacki Weaver); die Titelheldin des Films sitzt neben ihr am Bett und hält ihr die Hand. „MEMOIR OF A SNAIL von Adam Elliot“ weiterlesen
Berlinale 18: ISLE OF DOGS von Wes Anderson (Wettbewerb)
Man möchte bellen vor Vergnügen. Das ist ein Film für Hündeler und Menscheler. Ein echter Wes Anderson, animiert, lakonisch getextet, und mit jener kindlich explorersüchtigen Exotik, in die uns noch jedes seiner Werke entführt hat.
Diesmal ist das Wunderland Japan, jenes Japan, das aus allen Pop-Facetten besteht, Yakuza und Manga, Trommler und klassische Gemälde, Sagen und Gegenwart, aus Robotern, Wissenschaftlern, Hunden, Katzen und dem Jungen Atari (ja, Atari). „Berlinale 18: ISLE OF DOGS von Wes Anderson (Wettbewerb)“ weiterlesen
Animation in Annecy, Ausgabe 2017
(Refrain im Lied des Sponsor-Trailers zu Beginn aller Vorstellungen)
Von Rolf Bächler
Wenn jemand meint, ein Festival, auch wenn es schon sehr gross ist, hätte Wachstums- oder Sättigungsgrenzen, so ist Annecy bestrebt, von Mal zu Mal das Gegenteil zu beweisen: Erweiterung der Anzahl und Definition der Kurzfilmwettbewerbe (will heissen unumgänglich für den Berichterstatter). Erhöhung der Zahl der Leinwände im Zentrum, von sechs auf acht (von insgesamt zwölf, plus vier unter freiem Himmel). Ausdehnung auch der Anwendungsbereiche des animierten Bilds: Neu zählen auch Virtual-Reality-Produktionen, die sich seiner bedienen, unter dem Etikett vr@annecy zur offiziellen Selektion. Ausserdem hat die Zahl der Akkreditierungen die symbolische Schwelle von 10‘000 überschritten. „Animation in Annecy, Ausgabe 2017“ weiterlesen
Zwei Césars für MA VIE DE COURGETTE
Bei der Verleihung der wichtigsten französischen Filmpreise gestern Abend in Paris hat Ma vie de Courgette des Wallisers Claude Barras den César für den besten Animationsfilm gewonnen. Und den für das beste adaptierte Drehbuch für Claude Barras und seine Co-Autorin Céline Sciamma. Und nun muss das Team nach durchgefeierter Nacht nach Los Angeles fliegen und an der Oscar-Verleihung in der Nacht auf Montag noch einmal fiebern. Wenn auch mit deutlich weniger Chancen als gestern.
Den gleichen Parcours absolviert übrigens auch Schauspielerin Isabelle Huppert. Auch sie war gestern in Paris, wo ihr Film Elle von Paul Verhoeven als bester Film ausgezeichnet wurde. Und sie einmal mehr als beste Darstellerin. Im Januar wurde Huppert für ihre Rolle in Elle schon bei den Golden Globes ausgezeichnet. Und für den Oscar morgen Nacht ist sie ebenfalls nominiert.
Alle Césars gibt es auf der Webseite der französischen Académie.
Cristal d’Annecy und Publikumspreis für MA VIE DE COURGETTE
Nach der prestigeträchtigen Einladung in die Quinzaine des réalisateurs in Cannes hat der schweizerisch-französische Animationsfilm Ma vie de Courgette von Claude Barras nun letzte Woche am Animationsfilmfestival in Annecy abgeräumt. Die Westschweizer Medien haben das Ereignis gefeiert. In der Deutschschweiz reichte es gerade noch für ein paar Meldungen. (mis) „Cristal d’Annecy und Publikumspreis für MA VIE DE COURGETTE“ weiterlesen
Die Evolution der Disney Prinzessin
Evynne Hollens ist Sängerin und Youtube Star, mal solo, mal mit ihrem Mann Peter zusammen. In diesem Clip hat sie sich die Disney-Prinzessinnen über die Jahre hinweg vorgeknöpft. Musikalisch scheint mir das nicht umwerfend, da hat sie schon höher gegriffen. Erschwerend kommt dazu, dass die Songs der Disney Filme meist deutlich konservativer sind als die Heldinnen, die doch eine deutliche Entwicklung durchgemacht haben. Vielleicht zeigt das Medley sogar gerade diese Komponente des Disney-Business-Models: Die Heldinnen mögen selbständiger, direkter und unabhängiger werden in den Filmen. Musikalisch werden sie immer noch mit dem Konzept «Prinzessin» verknüpft. Und da muss dann selbst Merida noch vom Prinzen träumen…
Animationsfilmer Ernest ‚Nag‘ Ansorge ist gestorben
von Rolf Bächler
Ernest, genannt Nag Ansorge ist am Stephanstag, dem 26. Dezember, zwei Monate vor seinem 89. Geburtstag in Lausanne verstorben.
Nag Ansorge, der Doyen des Schweizer Animationsfilms, hat den langen Film seines Lebens vollendet. Er hinterlässt uns ein umfangreiches, im Wesentlichen in symbiotischer Komplizenschaft mit seiner schon 1993 verschiedenen Frau Gisèle erschaffenes Werk von unglaublicher Vielfalt. „Animationsfilmer Ernest ‚Nag‘ Ansorge ist gestorben“ weiterlesen
Fantoche 2013
Am Dienstag geht es los: Animation und Feiern. Fantoche 2013 in Baden. Der Trailer kommt von Fred und Sam Guillaume. Das Programm steht online, und dieses Jahr auch zum ersten mal in einer iOS-App.
Ray Harryhausen ist tot
Ray Harryhausen, der Meister der Stop-Motion und Pionier der illusionären Animation im Realfilm ist gestorben. Das teilt seine Familie via Twitter und offizielle Facebook-Seite mit. Seine Animationen waren bahnbrechend und was ihnen aus heutiger Sicht an Realismus abgeht, machen sie in der Regel durch Dramaturgie und Charme mehr als wett.
Jacqueline Veuve (1930-2013), Animationsfilmschaffende
von Rolf Bächler
Der unabhängige Schweizer Animationsfilm, beziehungsweise das, was wir heute darunter verstehen, nahm seinen Anfang in den späten 50er- und den 60er-Jahren des 20.Jahrhunderts, um die Zeit, als auch Annecy auf der internationalen Bildfläche erschien. Abgesehen von ein paar Damen in “gemischten Doppeln” – Gisèle Ansorge, Eva Haas, Janine Suba, Nicole Perrin, u.a. – war er jedoch lange Zeit eine rein männliche Angelegenheit. Erst 1975 zeichnete Jacqueline Veuve, die weitherum geachtete, kürzlich verstorbene filmende Ethnografin, als erste Schweizerin für einen unabhängigen (d.h. aus eigenem Antrieb, weder im Auftrag noch an einer Schule produzierten) persönlichen Animationskurzfilm, ohne die Autorenschaft mit einem Mann zu teilen: Swiss Graffiti. „Jacqueline Veuve (1930-2013), Animationsfilmschaffende“ weiterlesen