Filmpodcast Nr. 387: Omar, Bildrausch, Kinoeintritte, Cannes-Gewinner

'Omar' von Hany Abu-Assad © Cineworx
‚Omar‘ von Hany Abu-Assad © Cineworx

Kino im Kopf mit Brigitte Häring. In der Rolle heute blickt Michael Sennhauser noch einmal aufs Festival von Cannes zurück und ich voraus aufs kleine Bildrausch Filmfest von Basel. Hannes Nüsseler und Antonia Moser haben unterschiedliche Blicke auf den Film Omar geworfen, und Romana Costa hat sich mit den dramatisch sinkenden Besucherzahlen in den Schweizer Kinos befasst. Und ich habe noch Kurztipps und eine Tonspur für Sie.

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Saugen: Filmpodcast Nr. 387 (Rechtsklick für Download)


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Cannes 14: Bilanzrunde
mit Anke Leweke und Katja Nicodemus

Wegen der Europa-Wahlen vom 25. Mai dauert das diesjährige Festival einen Tag weniger als üblich. Die Preise werden am Samstag, 24. Mai verliehen. Einen Tag davor ziehen wir Bilanz mit Anke Leweke und Katja Nicodemus.

In der Jury unter dem Vorsitz der Neuseeländerin Jane Campion (und bisher einzigen Regie-Palmen-Gewinnerin in 66 Jahren) dominierten für einmal die Frauen (es waren fünf, Männer waren viermal vertreten). Im Wettbewerb dagegen standen nach wie vor zwei Frauen einer Phalanx von 16 arrivierten Männern gegenüber. Wie aber steht um die Kirche des Kinos und das Bordell der Bilder in Cannes? Was ht es mit den Ritualen auf sich, wer sind die Priester, wer die Zuhälter und wo stehen die Journalisten dazwischen?

Unsere bewährte Reflexerunde aus Cannes-Veteranen stellt sich jedes Jahr ähnliche Fragen und findet immer wieder neue Antworten: Cannes bewegt sich eben doch.

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Saugen: Reflexe Freitag, 23. Mai 2014 (Rechtsklick für Download)

Cannes 14: Schlock-Pause

wolf cop Cannes 2014 1

Auch wenn ich heute leider noch keine Zeit finden werde für meinen jährlichen Ausflug in die Tiefen der cinematischen Höhepunkte:

Den „Citizen Kane of Werewolf-cop Movies“ hätte ich zu gerne gesehen. Vielleicht kann das NIFFF im Sommer weiterhelfen?

Cannes 14: Die Zwickmühle der Jane Campion

Cannes 2014 affiche

Die grosse Jury des Filmfestivals von Cannes präsidieren zu dürfen, das ist so etwas wie eine cineastische Erhebung in den Adelsstand. Und gleichzeitig profitiert immer auch das Festival von den klingenden Namen in der Jury.

Und natürlich ranken sich viele medial genüsslich perpetuierte Gerüchte um die diversen Juries. Von Diktaten und Einflussnahmen seitens der Festivalleitung ist die Rede, von vorab versprochenen Palmen, von fürstlichen Honoraren und königlicher Unterbringung. Das meiste ist Mumpitz – aber alles davon ist dem leicht entrückten Bild einer schwebenden, gottähnlichen Kino-Instanz zuträglich.

„Cannes 14: Die Zwickmühle der Jane Campion“ weiterlesen

Alles retten. Aber wie? Diastor-Tagung

Das Boot Schweiz wurde schon oft für voll erklärt und eine der eindrücklichsten Rekapitulationen ist der Spielfilm Das Boot ist voll von Markus Imhoof aus dem Jahr 1981. Ein Klassiker des modernen Schweizer Films – aber nur noch mit Abstrichen überhaupt im Kino vorführbar, wie Markus Imhoof im obigen Video von Barbara Flückiger erzählt. Von den meisten Schweizer Filmen der letzten drei Jahrzehnte liegen Kopien in der Cinémathèque Suisse. Aber ob die Originale, die Negative oder sonstige kopierfähige Träger noch vorhanden und brauchbar sind, das wissen in vielen Fällen nicht einmal die Filmemacher selber genau. „Alles retten. Aber wie? Diastor-Tagung“ weiterlesen

Dominik Graf, ein Regisseur zwischen Tatort und Schiller-Drama

Dominik Graf

Wenn der deutsche Überraschungsroutinier Dominik Graf einen Münchner «Tatort» wie Aus der Tiefe der Zeit inszeniert, setzen sich sogar die Naserümpfer vor die Glotze. Und wenn er Berlin fünfhundert Minuten lang Im Angesicht des Verbrechens zittern lässt sowieso. Seit seinen Anfängen in den 70er Jahren hat er haufenweise Film- und Fernsehpreise gewonnen, darunter ganze zehn Grimme-Preise, zum Beispiel 2006 für Polizeiruf 110 – Der scharlachrote Engel. Ein Film-Gespräch. „Dominik Graf, ein Regisseur zwischen Tatort und Schiller-Drama“ weiterlesen

Schweizer Filmpreis für Alexander J. Seiler

dvd box seiler

Heute Abend werden im Zürcher Schiffbau die Schweizer Filmpreise 2014 vergeben. Der diesjährige Ehrenpreis für das Gesamtwerk geht an einen der heimlichen Revolutionäre des Schweizer Films, an den 86jährigen Alexander J. Seiler, Theaterwissenschaftler, Filmemacher, Publizist.

Mit Dokumentarfilmen wie Siamo italiani von 1964, mit kulturpolitischen Initiativen und mit unzähligen Aufsätzen und Publikationen hat sich Alexander Seiler unermüdlich eingemischt in die „eigenen Angelegenheiten“ der Schweiz. „Schweizer Filmpreis für Alexander J. Seiler“ weiterlesen

Oscars 2014. Wer soll. Wer wird.

OscarOrakel

Und wieder auguren die Auguren. Auf der offiziellen Oscarseite kann jeder und jede mittun dabei. Wer gegen mich wetten möchte, kann das über die SRF-Kulturseiten tun. Hier meine Vorhersagen (die sich in den vergangenen Jahren als nicht allzu treffsicher erwiesen haben), während der Verleihung dann laufend um die Fakten (Spalte „hat“) ergänzt. Nachtrag post festum: 19 von 24. Besser als auch schon. „Oscars 2014. Wer soll. Wer wird.“ weiterlesen

Umbau beim «Filmbulletin»

Walt R Vian (© sennhauser) Tereza Fischer-Smid (screenshot srf)
Walt R Vian (© sennhauser) Tereza Fischer-Smid (screenshot srf)

Die letzte gedruckte unabhängige Filmzeitschrift der Deutschschweiz tritt in eine neue Ära ein. Das seit Jahrzehnten von Walt R. Vian geleitete «Filmbulletin» wird neu von einer eigens gegründeten Stiftung getragen und soll von einer neuen Chefredaktorin und Verlagsleiterin mit „Erfahrung im E-Publishing-Bereich“ in eine neue Phase geführt werden. Hier die offizielle Medienmitteilung von heute: „Umbau beim «Filmbulletin»“ weiterlesen

Hal Douglas – DIE Trailerstimme

Dieser neunminütige Kurzdokumentarfilm stellt den Mann vor, dessen Stimme wir besser kennen als unsere eigene. Hal Douglas hat so viele Trailer gesprochen, dass seinem Timbre wohl niemand entgangen sein dürfte. Mit neunzig hat er nicht mehr den alten Druck auf den Stimmbändern – aber seine Technik demonstriert er eindrücklich. Und der kurze Film von Casimir Nozkovsky bleibt dicht dran, auch wenn der dünne Direktton seinem Sujet leider nicht ganz gerecht wird.