Eine wilde Idee zur Regionenförderung wurde gestern in Locarno vorgestellt:
Erstmals wird dieses Jahr der Film, der die Schweiz an den Oscars vertreten soll, anlässlich einer Spezialwoche bestimmt, in deren Verlauf das Publikum die insgesamt neun Kandidaten-Filme sehen oder wiedersehen kann. Vom 15. bis 19. September werden sie in den Kinos von Delémont laufen und auch anderswo im Jura zahlreichen Schulklassen gezeigt. Die Bewertung übernimmt eine vom Bundesamt für Kultur eingesetzte Jury aus unabhängigen Experten; auch das Publikum erhält eine beratende Stimme. Der Film, der unser Land im Jahr 2010 in Kalifornien repräsentiert, reist direkt von Delémont nach Hollywood.
Was von aussen auf den ersten Blick sehr seltsam anmutet, hat eine gewisse Logik, wenn man sich die formulierten Ziele der Aktion vor Augen führt:
Hier sind die Ziele, welche die Initative anstrebt:
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Delémont und dem Kanton Jura eine Veranstaltung von schweizweiter Bedeutung zu verschaffen.
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Die Wahl des Schweizer Oscar-Kandidaten zu mediatisieren – und dem Sieger einen Preis von 10’000 CHF zu verleihen, zusätzlich zu den 50’000 CHF, die das BAK für eine aktive Promotion des Films für die Endauswahl in Los Angeles bereitstellt.
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Die Sichtbarkeit der Schweizer Filme im Jura zu erhöhen und mit dieser Plattform zu einem neuen Publikum zu finden.
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Mit Schulvorführungen ein zukünftiges Filmpublikum zu erreichen.
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Eine Begegnungsplattform für Filmschaffende aufzubauen.
Mehr Informationen gibt es auf der offiziellen Website www.delemont-hollywood.ch, insbesondere auch zur Zusammensetzung der Jury, welche die Vorauswahl trifft, und natürlich die Liste der Filme, welche in die Kränze kämen.
Eine hübsche Idee, um im fast kinoleeren Jura wieder etwas mehr cineastischen Wind wehen zu lassen. Aber vielleicht wäre es noch effizienter gewesen, die nächste Quartz-Verleihung von Luzern nach Delémont zu verlegen?