Ich liebe Filme, in denen für einen kurzen Moment etwas total Schräges passiert – am besten am Rand einer Szene, im Hintergrund und ohne direkten Zusammenhang mit der Handlung. Eine meiner Lieblingsszenen dieser Art gibt’s in der TV-Serie Twin Peaks. Die spielt in einer Kleinstadt ganz im Norden der USA. Und plötzlich läuft ein Lama durchs Bild. Ich liebe solche Momente im Kino. Was aber, wenn man solche Momente erlebt, wenn man grad das Kino verlassen hat? Von einem Termin zum anderen hetzt? Dann kann man sich schon einmal im sprichwörtlichen falschen Film wähnen. Ich zum Beispiel stand heute plötzlich vor einer überlebensgrossen Giraffe. Aus Lego. Und bemerkte amüsiert, dass der Dokumentarfilm „Brigitte an der Berlinale“ durchaus noch mehr solcher kleinen, surrealistischen Schnappschüsse beinhaltet:
Einen Snowboarder zum Beispiel, der auf dem künstlichen Wall hinter dem Potsdamer Platz ganz oben sass. Den britischen Chefdirigenten der Berliner Philharmoniker, der bei Eiseskälte gemütlich mit einer Glacé in der Hand sich durch die Festivalbesucher schlängelt. Solche Momente sind kurz und stören meinen Tagesablauf gar nicht. Aber sie bringen mich zum Schmunzeln, und ich freue mich, dass mir der Regisseur Zufall solche skurrilen Szenen in meinem alltäglichen Film inszeniert.