Die Unverpassbaren, Woche 10 – 2017

Josef Hader in ‚Wilde Maus‘ © frenetic

Erst diese fünf Filme sehen, dann alle anderen:

  1. Die göttliche Ordnung von Petra Volpe. Der Spielfilm zur Einführung des Schweizer Frauenstimmrechts 1971. Ein kluger, gut gemachter Glücksfall, die richtige Mischung aus Drama, Komödie und Lehrstück, zum Leben erweckt von Darstellerinnen, die sich und uns und unsere Schweizer Eigenarten bestens kennen, nostalgisch, herzlich und treffsicher spöttisch.
  2. Wilde Maus von Josef Hader. Der entlassene Musikkritiker probt den Aufstand und bleibt doch nur ein wütendes Würstchen. Die erste Regiearbeit des österreichischen Kabarettisten trägt seine klare Handschrift und seinen schneidenden Humor.
  3. Sieranevada von Cristi Puiu. Das rumänische Familiendrama ist mit seinen 173 Minuten so anstrengend wie eine echte aus dem Ruder laufende Familienfeier. Aber deutlich kürzer. Und dazu raffiniert, komisch, manchmal bedrohlich und in keiner Sekunde langweilig.
  4. Silence von Martin Scorsese. Episch, bildstark und zugleich asketisch reduziert geht der gequälte Katholik Scorsese den Roman des Japaners Shusaku Endo an, als Dilemma zwischen Glaubensdogmen, Politik und Menschlichkeit.
  5. Tour de France von Rachid Djaïdani. Der Rapper aus Paris und der Rassist aus der Provinz. Gérard Depardieu und Sadek bringen Frankreichs Extreme zusammen, glaubwürdig, nachvollziehbar und filmisch sehr eingängig.

Im Filmpodcast morgen: Die göttliche Ordnung, Petra Volpe, Wilde Maus, Brechts Dreigroschenoper als Film

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