Erst diese fünf Filme sehen, dann alle anderen:
- After the Storm von Hirokazu Kore-Eda. Nach einem Anfangserfolg als Schriftsteller verspielt der geschiedene Ryota das Geld, das er als Privatdetektiv verdient, auf der Rennbahn. Aber eigentlich möchte er seine Familie zurück. Kore-edas Filmgeschichten werden immer alltäglicher. Und immer perfekter, weil er einem jede Figur gleich nahe ans Herz bringt.
- Die göttliche Ordnung von Petra Volpe. Der Spielfilm zur Einführung des Schweizer Frauenstimmrechts 1971. Ein kluger, gut gemachter Glücksfall, die richtige Mischung aus Drama, Komödie und Lehrstück, zum Leben erweckt von Darstellerinnen, die sich und uns und unsere Schweizer Eigenarten bestens kennen, nostalgisch, herzlich und treffsicher spöttisch.
- Wilde Maus von Josef Hader. Der entlassene Musikkritiker probt den Aufstand und bleibt doch nur ein wütendes Würstchen. Die erste Regiearbeit des österreichischen Kabarettisten trägt seine klare Handschrift und seinen schneidenden Humor.
- Sieranevada von Cristi Puiu. Das rumänische Familiendrama ist mit seinen 173 Minuten so anstrengend wie eine echte aus dem Ruder laufende Familienfeier. Aber deutlich kürzer. Und dazu raffiniert, komisch, manchmal bedrohlich und in keiner Sekunde langweilig.
- Silence von Martin Scorsese. Episch, bildstark und zugleich asketisch reduziert geht der gequälte Katholik Scorsese den Roman des Japaners Shusaku Endo an, als Dilemma zwischen Glaubensdogmen, Politik und Menschlichkeit.
Im Filmpodcast morgen: Der Frosch, Schweizer Filmpreis.