Die Unverpassbaren, Woche 41 – 2017

Jean-Louis Trintignant in ‚Happy End‘ von Michael Haneke © filmcoopi

Erst diese fünf Filme sehen, dann alle anderen:

  1. Happy End von Michael Haneke. Wer ist Herr seines eigenen Todes? Österreichs Kinomoralist spinnt den Ansatz von Amour weiter, konsequent, ambivalent und manchmal gar ein wenig komisch.
  2. Lasst die Alten sterben von Juri Steinhart. Ein ziemlich lebendiger, origineller Schweizer Film, der durchspielt, was passieren könnte, wenn wohlstandsverwahrloste Jugendliche von heute sich als Punks gebärden und auf die Protest-Werte ihrer Eltern stossen.
  3. Blade Runner 2049 von Denis Villeneuve. Eher Hommage an das Original und Remake von 1982 als Fortsetzung. Aber visuell überwältigend und erzählerisch gleichzeitig adäquat und nostalgisch. Eine echte Wiederbegegnung.
  4. Tiere von Greg Zglinski. Eine Beziehungskiste als verdrehte Möbiusschlaufe, in der Zeitebenen und Figuren durcheinandergeraten. Ein subtiler Horrorfilm, der zugleich schräge Komödie ist. Nicht zu hundert Prozent verständliches aber irre gutes Kino aus der Schweiz, aus Österreich und Polen.
  5. Ava von Léa Mysius. Eine 13jährige muss gleichzeitig mit ihrer drohenden Erblindung und der einsetzenden Pubertät klar kommen. Ein schöner, wilder Film voll aggressiver Lebenslust.

Im Filmpodcast morgen: Happy End, Lasst die Alten sterben, Päpste im Film. Der Fall Weinstein.

Kommentar verfassen