Die Unverpassbaren, Woche 41 – 2018

Thomasin McKenzie und Ben Foster in ‚Leave No Trace‘ von Debra Granik © Praesens

Erst diese fünf Filme sehen, dann alle anderen:

  1. Leave No Trace von Debra Granik. Ein Vater lebt mit seiner Tochter versteckt im Wald, bis die beiden zufällig entdeckt werden und die Vormundschaftsbehörde eingreift. Individuelle Freiheit vs. gesellschaftliche Norm, subtil inszeniert, zwischen Thoreaus «Walden» und zeitgenössischer Aussteigerromantik.
  2. Der Läufer von Hannes Baumgartner. Wie wird ein Mann zum Mörder, wie explodiert das Innere sinnlos ins Äussere? Ein präziser Versuch, einem realen Gewalttäter fiktiv zu folgen. Mit einem starken Max Hubacher in der zentralen Rolle.
  3. Lazzaro felice von Alice Rohrwacher. Vorindustrielle de-facto-Leibeigenschaft kontrastiert mit aktueller Arbeitslosigkeit in dieser hinreissenden Italien-Traum-Skizze: märchenhaft verspielt, ein bisschen oeko-esoterisch, ein wenig satirisch und ausufernd figurenreich fantasievoll.
  4. Out of Paradise von Batbayar Chogsom. Ein mongolischer Hirte und seine Frau werden in der Hauptstadt mit der modernen Welt konfrontiert. Der aus der Schweiz heraus produzierte Erstling hat den Spielfilmpreis des Shanghai-Filmfestivals gewonnen. Und wer sich darauf einlässt, kann das unschwer nachvollziehen.
  5. Chris the Swiss von Anja Kofmel. Mit dieser bestechenden Mischung aus Animations- und Dokumentarfilm macht sich die Autorin auf Spurensuche nach ihrem 1992 in Kroatien ermordeten Cousin.

Und im Filmpodcast morgen Fahrenheit 11/9, Yvette Z’Graggen, Frenemy.

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