Locarno 10: SONGS OF LOVE AND HATE von Katalin Gödrös

Sarah Horvath in 'Songs of Love and Hate' von Katalin Gödrös
Sarah Horvath in 'Songs of Love and Hate' von Katalin Gödrös

Festivaldirektor Olivier Père programmiert porgrammatisch: Nach dem Rotkäppchendrama Au fond des bois von gestern hat er heute den Wettbewerb mit einem weiteren Adolseszenz-Drama eröffnet. Die sechzehn oder siebzehnjährige Lilli im Fiml der Schweizerin Katalin Gödrös ist eben richtig erblüht. Sie spielt mit dem verliebten Nachbarsjungen, flirtet mit dem Werkmeister der Kunsteisbahn – und sie verwirrt ihren Vater mindestens so sehr wie sich selbst. Ob sie nun nackt im Bad steht und Papi um Hilfe ruft, weil der Hund nicht aufhört zu bellen, oder ob sie mit leiser Eifersucht zusieht, wie der Vater mit der jüngeren Schwester auf dem Sofa herumbalgt, während er bei ihr merklich zurückhaltender geworden ist mit körperlichen Berührungen: Lilli ist konfus.

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Locarno 10: AU FOND DES BOIS von Benoit Jacquot

Isild le Besco in 'Au fond des bois' von Benoit Jacquot
Isild le Besco in 'Au fond des bois' von Benoit Jacquot

Da mokiert sich unsereins immer mal wieder über die braven Eröffnungsfilme der Festivals, jene massengängigen Vehikel, die auch den Sponsoren und den anwesenden Politikern zu gefallen haben, und dann dies! Olivier Père, der neue künstlerische Leiter des Festivals von Locarno, hat schon mal die Krallen ausgefahren und einen Eröffnungsfilm programmiert, der manche ratlos, viele verägert und einige wohl auch empört haben dürfte. Dabei ist Benoit Jacquots Au fond des bois ein Film in einer langen Tradition. Es ist eine Adoleszenz-Fantasie, eine männliche Projektion auf das Erwachen weiblicher Sexualität, eine Rotkäppchengeschichte. Das Rotkäppchen in diesem Film trägt allerdings vorzugsweise unschuldiges Weiss, wird gespielt von der aparten Isild le Besco, und sie wird von ihrem Ver- oder Entführer immer wieder vergewaltigt, ohne dass die Kamera sich zurückziehen würde. Aber fassen wir doch zuerst einmal die Geschichte zusammen:

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Locarno 10: Die Katzen kommen

pardo in treno ©Gutersohn
pardo in treno ©Gutersohn

Das Filmfestival von Locarno beginnt heute Abend, und Kollege Thomas Gutersohn hat im Zug durch den Gotthard bereits die ersten Leoparden in freier Wildbahn gesichtet.

Locarno 10: DRS2 und DRS4News live vom Filmfestival

DRS 2 und DRS 4 News am Puls des Locarno Filmfestivals
Live-Magazin, 5. bis 13. August, jeweils Montag bis Freitag um 11.00 Uhr

DRS 2 und DRS 4 News präsentieren auch dieses Jahr das Locarno Filmfestival mit einem Live-Magazin aus dem Herzen des Festivals. Jeweils von Montag bis Freitag berichtet die SR DRS-Filmcrew um 11.00 Uhr über das aktuelle Filmgeschehen, über Menschen vor und hinter der Kamera und begrüsst täglich neue Live-Gäste.

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Balimage: Und es hat ‚Zoom‘ gemacht

Stina Werenfels übergibt den Basler Filmpreis 2009 an Anna Thommen (Foto ©Ursula Haas, via facebook)

Aus dem Basler Filmpreis, letztes Jahr im Rahmen eines eintägigen Events erstmals verliehen, wird «Zoom – Basler Filme im Fokus». Die vom Verein Balimage organisierte Veranstaltung, die von den Lotteriefonds der Kantone BS/BL und der CMS unterstützt wird, dauert neu vier Tage und findet vom 8.- 11. September 2010 im Stadtkino Basel und im Schauspielhaus statt.  „Balimage: Und es hat ‚Zoom‘ gemacht“ weiterlesen

Die Unverpassbaren, Woche 31

'Inception' von Christopher Nolan ©Warner Bros.
'Inception' von Christopher Nolan ©Warner Bros.

Erst diese fünf Filme sehen. Dann alle anderen.

  1. Inception von Christopher Nolan. Der Weltenbieger von Memento und The Prestige biegt weiter. Faszinierend.
  2. Moon von Duncan Jones. Ein feiner, fast kammerspielartiger Science-Fiction-Film stellt philosophische Fragen über das menschliche Sein. Mit einem grossartigen Sam Rockwell.
  3. Micmacs à tire-larigot von Jean-Pierre Jeunet. Der Vater von Amélie sucht seine Wurzeln bei seinen Delicatessen. Unterhaltsam fluffig.
  4. Die Fremde von Feo Aladag. Das Drama einer jungen türkischen Mutter in Deutschland, zwischen Selbstbestimmung und Familientradition.
  5. No One Knows About Persian Cats von Bahman Ghobadi. Für seinen Kamikaze-Film über die Untergrund-Rock-Szene im Iran ging der Kurde Bahman Ghobadi selber under cover und filmte digital im Guerilla-Stil. Packend.

Im Filmpodcast morgen gibts es einen königlichen DVD-Tipp, sowie mehr zu Inception und der Doors-Doku When You’re Strange .

Locarno 10: Locarnos L.A. ZOMBIE in Australien zensiert

'L.A. Zombie' behind the scenes ©Bruce LaBruce
'L.A. Zombie' behind the scenes ©Bruce LaBruce

Locarnos neuer Direktor Olivier Père schlägt Pflöcke ein und hat offenbar bei aller Zurückhaltung durchaus Lust auf Provokation. So wird sein erster Wettbwerb in Locarno zwar mit der im Tessin angesiedelten Schweizer Produktion Songs of Love and Hate von Katalin Gödrös eröffnet, dann folgt aber um 23 Uhr am Donnerstag, 5. August gleich schon starker Tobak: Die schwule Zombie-Apocalypse L.A. Zombie des Kanadiers Bruce LaBruce ist den australischen Sittenwächtern in den falschen Hals geraten: Nach Meldung von moviepilot.de musste das Filmfestival von Melbourne den Film wieder aus dem Programm nehmen. Im sittenstrengen Tessin läuft die Diskussion seither auch, der «Corriere del Ticino» hat die Geschichte dankbar aufgenommen, und nun laufen in der Sonnenstube wieder die politischen Diskussionen um Subventionen sowie «gute» und «schlechte» Kultur. Ach, wenn sich Festivals doch so leicht programmieren liessen wie konservative Politiker…

Locarno 10: Screen up!

screen1

In einer Woche geht es wieder los mit dem Filmfestival Locarno. Der bewährte kleine Haufen von Radio DRS2 und DRS4News berichtet auch dieses Jahr tägliche eine halbe Stunde live aus Locarno (Details folgen). Und damit schon das Vorprogramm vom Wochenende erste Schlachtenbummler anlockt, wurde Europas grösste Open-Air-Leinwand vom eingespielten Team wieder hochgezogen. Ein Spektakel für sich, wie die Bilder nach dem Sprung zeigen:

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Filmpodcast Nr. 191: Moon, Gasser & ‚Gasser‘ DVD Coraline.

Sam Rockwell in 'Moon' von Duncan Jones ©xenix
Sam Rockwell in 'Moon' von Duncan Jones ©xenix

Kino im Kopf, heute mit Brigitt Häring und dem Science-Fiction-Film Moon von David-Bowie-Sohn Duncan Jones, einem aktuellen Oldie-Film von 1994 mit dem Titel Gasser & „Gasser“ – über die Fichenaffäre – von Iwan Schuhmacher, und der DVD mit dem Puppenfilm Coraline. Dazu natürlich auch die Kurztipps und eine Tonspur.

Saugen: Filmpodcast Nr. 191 (Rechtsklick für Download). Hören:


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FERIENTAGE von Michael Sennhauser

Easy Rider

Ich bin für ein paar Tage unterwegs, Die Unverpassbaren für diese Woche finden im Filmpodcast statt, den Brigitte Häring per Freitagmorgen 08.15 Uhr wie gewohnt produziert. Der Podcast wird für Abonnenten wie gewohnt verfügbar sein, wer ihn normalerweise direkt über den Blog bezieht, sei für einmal auf den untenstehenden Direktlink verwiesen.


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