Filmpodcast Nr. 216: Les amours imaginaires, Satte Farben vor Schwarz, Faye Dunaway, DVD David Wants To Fly

Bruno Ganz und Senta Berger in 'Satte Farben vor Schwarz' von Sophie Heldman ©look now
Bruno Ganz und Senta Berger in 'Satte Farben vor Schwarz' ©LookNow!

Kino im Kopf mit Brigitte Häring. Heute mit zwei grossen Filmdiven, mit Liebes- und Glaubenskrisen. Michael Sennhauser hat den jungen kanadischen Regisseur Xavier Dolan zu seinem Film Les amours imaginaires befragt, ich traf Senta Berger zum Gespräch über Satte Farben vor Schwarz von Sophie Heldman, und Faye Dunaway bekommt von Michael Sennhauser einen Geburtstagsgruss. Der DVD-Tipp der Woche gilt dem Film David Wants To Fly von David Sieveking. Zuvor aber wie immer fünf Kurztipps und eine Tonspur zum Erraten.

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Die Unverpassbaren, Woche 2

Xavier Dolan, Niels Schneider und Monia Chokri in 'Les amours imaginaires' von Xavier Dolan ©filmcoopi
Xavier Dolan, Niels Schneider und Monia Chokri in 'Les amours imaginaires' von Xavier Dolan ©filmcoopi

Erst diese fünf Filme sehen. Dann alle anderen.

  1. Les amours imaginaires von Xavier Dolan. Der knapp über zwanzigjährige Kanadier schafft den unverschämten, jungen Film über das Verliebtsein als Konzept und Grundhaltung ohne Zynismus und theoretischen Unterbau, wie ihn etwa Tom Tyker bei Drei bemüht.
  2. Another Year von Mike Leigh. Der streitbare Brite fordert uns mit einer weiteren seiner schauspielergetriebenen Alltagsgeschichten unterhaltsam und hart aber herzlich heraus.
  3. Tournée von Mathieu Amalric. Das poetische europäische Gegengift zum verlogenen Schmu von Burlesque , bevor das Hauptgift überhaupt verabreicht wurde. Melancholisch und, ja, ergreifend.
  4. Des hommes et des dieux von Xavier Beauvois. Ruhig, intensiv und gelassen erzählt Beauvois von Mönchen, die trotz Terror in ihrem Kloster ausharren – ohne sich als Märtyrer zu verstehen. Ein intelligenter Film über den eigenen Glauben und den der anderen.
  5. Beyond this Place von Kaleo La Belle. Ein Hippievater, ein Filmemachersohn, ein Field-Trip – ein Dokumentar-Roadmovie.

Und morgen im Filmpodcast: Mehr von XAvie Dolan zu Les amours imaginaires, von Senta Berger zu Satte Farben vor Schwarz und ein Geburtstagsgruss für Faye Dunaway.

Peter Yates ist gestorben

Poster 'Bullit' mit Steve McQueen, Jacqueline Bisset in 'The Deep'
Poster 'Bullit' mit Steve McQueen, Jacqueline Bisset in 'The Deep'

Er hat Actionfilmgeschichte geschrieben, unter anderem mit Bullit und Steve McQueen (ein Clip aus dem Film mit der klassischen Autoverfolgungsjagd folgt nach dem Sprung) oder mit Jacqueline Bisset (und ihrem nassen T-Shirt) in The Deep. Aber eigentlich war Peter Yates ein Regie-Profi alter Schule, er hat fast jedes Genre ausprobiert und es – zumindest formal – maximiert. Auch den Fantasy-Film mit dem spektakulären Krull. Er hat TV-Episoden gedreht, namentlich sieben Folgen von The Saint mit Roger Moore, und Thriller wie The House on Caroll Street. Dabei war er durch und durch Brite, wie sein Landsmann Alfred Hitchcock, ähnlich pragmatisch und zielstrebig, aber vielseitiger, vielleicht weniger genial, ganz sicher weniger geschickt als Selbstdarsteller.  Überlassen wir die Würdigung des gestern 82jährig Gestorbenen seinen Landsleuten, eine erste kurze Zusammenfassung seiner Karierre gibt es hier im Guardian. Und gleich nach dem Sprung wie versprochen seine berühmteste Filmsequenz: „Peter Yates ist gestorben“ weiterlesen

Online Festival für französische Filme

Online-Festivalfilm 'Le bal des actrices' von Maïwenn (2007) ©unifrance
Online-Festivalfilm 'Le bal des actrices' von Maïwenn (2007) ©unifrance

Unifrance, die gut finanzierte und starke Promotionsagentur für das französische Filmschaffen, ist mal wieder allen anderen Europäern einen Schritt voraus. Vom 14. bis 29. Januar präsentieren sie online für die ganze Welt zugänglich My French Film Festival, ein Festival mit zehn langen und zehn kurzen Filmen viel versprechender französischer Talente. Keine Frankreich-Premieren, sondern bewährtes, attraktives Kino aus Frankreich (und der Schweiz notabene, denn mit dabei ist auch Complices von Frédéric Mermoud). Zugänglich wird das Festival mit all seinen Informationen und den Filmtrailern in zehn verschiedenen Sprachen sein, die Filme selber werden als „Video on demand“ (VOD) angeboten, zu halbwegs konkurrenzfähigen Preisen. Ein Film wird ausserhalb Frankreichs 1.99 € kosten, ein kompletter Festivalpass für das ganze Programm 13.99 €. Interessanterweise wird innerhalb Frankreichs für alles etwa der dreifache Preis fällig (man will offensichtlich die Verleiher im Land nicht unterbieten) – dafür ist das Angebot für Russland und Lateinamerika komplett gratis.

„Online Festival für französische Filme“ weiterlesen

Filmpodcast Nr. 215: Another Year, Taxiphone, Filmenden, Hayao Miyazaki, Douglas Trumbull.

Mona Petri in 'Taxiphone' © Michael Von Graffenried
Mona Petri in 'Taxiphone' ©Michael Von Graffenried

Kino im Kopf 2011, die Erste, mit Brigitte Häring. Wir beginnen das Jahr mit einem grossen Paket: Mit Michael Sennhausers Silvesterbeitrag zu Filmschlüssen; mit Mike Leighs neuem Film Another Year; mit einem Gespräch zum Schweizer Wüstenfilm Taxiphone und mit einem Geburtstagsgruss an Hayao Miyazaki. In Reflexe hat sich Michael Sennhauser mit dem Kinotüftler Douglas Trumbull getroffen. Ausserdem gibt’s endlich wieder Kurztipps und – natürlich die Tonspur zum Rätseln.

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Die Unverpassbaren, Woche 1

Jim Broadbent, Lesley Manville und Ruth Sheen in 'Another Year' ©Pathé Films
Jim Broadbent, Lesley Manville und Ruth Sheen in 'Another Year' ©Pathé Films

Erst diese fünf Filme sehen. Dann alle anderen.

  1. Another Year von Mike Leigh. Der streitbare Brite fordert uns mit einer weiteren seiner schauspielergetriebenen Alltagsgeschichten unterhaltsam und hart aber herzlich heraus.
  2. Tournée von Mathieu Amalric. Das poetische europäische Gegengift zum verlogenen Schmu von Burlesque , bevor das Hauptgift überhaupt verabreicht wurde. Melancholisch und, ja, ergreifend.
  3. Des hommes et des dieux von Xavier Beauvois. Ruhig, intensiv und gelassen erzählt Beauvois von Mönchen, die trotz Terror in ihrem Kloster ausharren – ohne sich als Märtyrer zu verstehen. Ein intelligenter Film über den eigenen Glauben und den der anderen.
  4. Beyond this Place von Kaleo La Belle. Ein Hippievater, ein Filmemachersohn, ein Field-Trip – ein Dokumentar-Roadmovie.
  5. Exit Through The Gift Shop von Banksy. Der noch immer anonyme britische Kunst-Guerillero spielt mit sich, dem Kunstmarkt und mit seinem Publikum. Brillant und unterhaltsam.

Und morgen im Filmpodcast: Mehr von Mike Leigh zu Another Year, Taxiphone von Mohammed Soudani, ein Geburtstagsgruss für Hayao Miyazaki und mein langes Gespräch mit Douglas Trumbull. Und bitte unbedingt verpassen: Burlesque .

Robert Duvall ist 80 Jahre alt

Der Mann ist eine Institution, ein Monument, ein Dinosaurier und ein Visionär. Robert Duvall spielte in Filmen mit, lange bevor ich ich sie zu sehen begann. Und als ich dann anfing ins Kino zu gehen, tauchte er immer wieder auf auf, meistens dann, wenn mich ein Film wirklich beeindruckte. Er ist unvergessen als Colonel Kilgore in Apocalypse Now (siehe Clip unten), aber auch als Corleone-Anwalt in The Godfather. 1971 war er THX 1138 in George Lucas‘ gleichnamigem Debut und wirkte darin verblüffender weise jünger, als zwei Jahre früher im John-Wayne-Vehikel True Grit, dessen Neuverfilmung durch die Coens uns eben ins Haus steht. In 133 Filmabspännen taucht er namentlich auf; Rollen dürften es mehr gewesen sein, TV-Serien gehörten zu seiner Karriere und als Regisseur hat er mehrfach Chuzpe und Geschick bewiesen, am grossartigsten mit der sehr ernsthaften Glaubens-Satire The Apostle von 1997. Duvall war stets seine eigene Qualitätsgarantie, ich mag ihn sogar in Schwurbelgekurbel wie Tony Scotts Days of Thunder oder seine Autoparodie der gleichen Rolle im Cage/Jolie-Remake von Gone in Sixty Seconds. „Robert Duvall ist 80 Jahre alt“ weiterlesen

Pete Postlethwaite gestorben

Er war das Rauhbein vom Dienst, der Hüne mit dem goldenen Herzen, der zähe Jäger in Jurassic Park oder der herzkranke Dirigent in Brassed Off, einem meiner britischen Lieblingsfilme. Der britische Schauspieler Pete Postlethwaite hatte eines der unverwechselbaren Gesichter für einprägsame Nebenrollen. Gestern ist er seinem seit 1990 diagnostizierten Krebs erlegen.

„Pete Postlethwaite gestorben“ weiterlesen

Douglas Trumbull, Kinomagier und Filmtüftler

Starburst 2001

Mit seinen Entwürfen und Animationen für Stanley Kubricks 2001 – A Space Odyssey wurde der einstige Sciencefiction-Buchumschlaggrafiker Douglas Trumbull zum gefragten Spezialisten. Von Close Encounters of the Third Kind über Star Trek bis Blade Runner verzichtete kaum ein bahnbrechender Sciencefiction-Film auf seine Visionen, und auch als Regisseur und Verfahrens-Entwickler betrat Trumbull immer wieder Neuland. Ich habe den 68jährigen am letzten NIFFF getroffen und mir erzählen lassen, wie sich seine Vergangenheit in seiner Zukunft niederschlagen soll. Morgen Dienstag nun die Sendung zur Begegnung:

Dienstag, 4. Januar 2011, 11.03-11.30, 22.03- 22.30, DRS2
Download (MP3, 13.8 MB) Hören:

Douglas Trumbull am NIFFF 2010 ©sennhauser

„Douglas Trumbull, Kinomagier und Filmtüftler“ weiterlesen

Filmpodcast Nr. 214: Drei, DVD Air Doll.

Simon (Sebastian Schipper) und Hanna (Sophie Rois) in 'Drei' ©filmcoopi
Simon (Sebastian Schipper) und Hanna (Sophie Rois) in 'Drei' ©filmcoopi

Herzlich Willkommen zu Kino im Kopf mit Michael Sennhauser. Diese letzte Ausgabe des alten Jahres ist eine schamlose Vorproduktion, daher ohne Kurztipps. Aber mit einem brandaktuellen Beitrag von Brigitte Häring zu Tom Tykwers Drei, einem ziemlich speziellen DVD-Tipp von mir zu Kuki ningo und einer bedrohlichen Tonspur.

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