Fantoche 2010 ist gefeiert

fantoche opening 2010

Die 8. Ausgabe des internationalen Animationsfilmfestivals Fantoche In Baden [ich gehöre dem Verein an] war ein einziges grosses Fest und damit auch im neuen jährlichen Rhythmus ein Erfolg. Mit 33’000 Besucherinnen und Besuchern animierte Filme anzusehen, animierte Gespräche zu führen, die Zukunft der (Schweizer) Gamekultur zu diskutieren hob die sechs Tage weit über den Alltag hinaus. Hier ein Rückblick in Fotos und nach dem Sprung die Preise:

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Au revoir, Claude Chabrol. Et merci pour le chocolat!

chabrol collage

Heute morgen ist der französische Filmregisseur Claude Chabrol gestorben – wenige Wochen nach seinem 80. Geburtstag. Mit Psychothrillern à la française und raffinierten Mordgeschichten hat er Europa ein halbes Jahrhundert lang unterhalten – und bitterböse hinterfragt. Ein Nachruf zum Hören. Und noch ein Stück über sein Verhältnis zu Autoren.

Basler Filmpreis: Und es hat «Zoom» gemacht

vlnr: Eliana Dreyfus (Hauptdarstellerin im Film und Cousine von Jeshua Dreyfus), Claire Guérrier, Hercli Bundi, Vadim Jendreyko, Benno Hungerbühler, Geroges Delnon, Madeleine Hirsiger, Gilles Tschudi. ©:Häring
vlnr: Eliana Dreyfus (Hauptdarstellerin im Film und Cousine von Jeshua Dreyfus), Claire Guérrier, Hercli Bundi, Vadim Jendreyko, Benno Hungerbühler, Georges Delnon, Madeleine Hirsiger, Gilles Tschudi. ©Häring

Der rote Teppich war in Basel gestern Abend ein schwarzer Bühnenboden, das Kino ein Theatersaal. Im Schauspielhaus ging die erste Basler Filmnacht mit der Verleihung der Basler Filmpreise über die Bühne. Zum zweiten Mal wurden die Preise verliehen, zum ersten Mal im Rahmen einer mehrtätigen Veranstaltung und mit neuem Namen: «Zoom». Hinter der Veranstaltung steht der Verein balimage rund um den umtriebigen Basler Filmaktivisten Pascal Trächslin, der dem Basler Filmschaffen mehr öffentliche Aufmerksamkeit wünscht und auch verschafft. Dass die behördliche Filmförderung in Basel nicht gerade berühmt ist, war auch am gestrigen Abend kein Geheimnis – und wenn auch eine illustre Schar von Filmschaffenden und Kulturmenschen zusammen kam: die baselstädtische Regierung glänzte durch Abwesenheit. Immerhin war der Baselbieter Kulturdirektor Urs Wüthrich da.

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Filmpodcast Nr. 198: Copacabana, Cleveland vs Wallstreet, Fantoche, The Visitor.

Richard Jenkins und Haaz Sleiman in 'The Visitor' von Thomas McCarthy
Richard Jenkins und Haaz Sleiman in 'The Visitor' von Thomas McCarthy

Kino im Kopf: Michael Sennhauser zu Copacabana mit Isabelle Huppert und Cleveland vs. Wallstreet von Jean-Stéphane Bron, Brigitte Häring zum Badener Animationsfilmfestival Fantoche, noch einmal Sennhauser zum grossartigen, eben auf DVD erschienen The Visitor und schliesslich Kurztipps und Tonspur wie immer.

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Die Unverpassbaren, Woche 37

Isabelle Huppert in 'Copacabana' von Marc Fitoussi ©Pathé
Isabelle Huppert in ‚Copacabana‘ von Marc Fitoussi ©Pathé

Erst diese fünf Filme sehen. Dann alle anderen.

  1. Copacabana von Marc Fitoussi. Mutter Isabelle Huppert und Tochter Lolita Chamah spielen Mutter und Tochter. Bittersüss, komisch und sozialreal bissig.
  2. Cleveland vs. Wall Street von Jean-Stéphane Bron.
  3. Zara von Ayten Mutlu Saray. Ein starkes Stück Kunst-Arbeit aus der Schweiz. Eine mit dem Schweizer Filmpreis ausgezeichnete Soundscape von Marcel Vaid ergänzt Bilder von Verlorenheit, Schmerz und Sehnsucht.
  4. Ajami von Scandar Copti und Yaron Shani. Das höllisch komplizierte Leben in Jaffa, verdichtet in ein Oscar-nominiertes Kinopaket.
  5. Mammuth von Gustave de Kervern und Benoît Delépine. Der überaus verwüstliche Gérard Depardieu einmal mehr in einer Rolle, die (post festum) keiner ausser ihm spielen könnte. Und der Film ist wirklich anders als anders. Und Yolande Moreau sowie Isabelle Adjani sind auch noch drin.

Im Filmpodcast morgen mehr zu Fantoche, Fitoussis Copacabana und Jean-Stéphane Brons Cleveland vs Wallstreet, dazu die DVD The Visitor .

Fantoche, Animationen und Games

Fantoche 2010 Screen klein

Heute beginnt in die 8. Ausgabe von Fantoche, dem internationalen Animationsfilmfestival (ich bin im Vorstand des Vereins). Fantoche war immer am Puls der Zeit und ist es jetzt, im neuen jährlichen Rhythmus, erst recht. Ein spannender Schwerpunkt, der sich schon in der letzten Ausgabe abzeichnete, ist das Grenzgebiet zwischen Animationsfilm und Game-Entwicklung. FAntoche widmet sich der Gamekultur mit einer ganzen Reihe von Ausstellungen, Podien und Veranstaltungen. Die Beschäftigung mit der Game-Kultur ist gerade für angestammte Filmjournalisten ein zwiespältiges Feld. Einerseits spüren wir alle die Verwandschaft (und die Konkurrenz, die dem traditionellen Kino erwachsen ist), andererseits hängen die meisten von uns an Linearität, Storyline und Plot. Entsprechend eingeengt schreiben denn auch die meisten über das weite Feld. Blogkollege Christof Zurschmitten von nahaufnahmen.ch hat mich auf einen Aufsatz aufmerksam gemacht, mit dem er versucht hat, das übliche Schreiben für Game-Insider zu durchbrechen:

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Filmpodcast Nr. 197: Zara, Ajami, Cleveland vs Wallstreet, DVD Box Lars von Triers Europa.

'Ajami' ©trigon
'Ajami' ©trigon

Kino im Kopf, heute mit diesen Themen: Zara, ein filmisches Kunstwerk aus der Schweiz, Ajami, ein dichtes Drama aus Jaffa, Israel. Cleveland vs Wallstreet vom Westschweizer Jean-Stéphane Bron, ein Überraschungserfolg in Frankreich. Dazu eine gründliche Wiederbegegnung mit Lars von Trier und seiner frühen Europa-Trilogie. Und natürlich wie immer Kurztipps und Tonspur.

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Die Unverpassbaren, Woche 36

'Zara' von Ayten Mutlu Saray ©cineworx
‚Zara‘ von Ayten Mutlu Saray ©cineworx

Erst diese fünf Filme sehen. Dann alle anderen.

  1. Zara von Ayten Mutlu Saray. Ein starkes Stück Kunst-Arbeit aus der Schweiz. Eine mit dem Schweizer Filmpreis ausgezeichnete Soundscape von Marcel Vaid ergänzt Bilder von Verlorenheit, Schmerz und Sehnsucht.
  2. Ajami von Scandar Copti und Yaron Shani. Das höllisch komplizierte Leben in Jaffa, verdichtet in ein Oscar-nominiertes Kinopaket.
  3. Mammuth von Gustave de Kervern und Benoît Delépine. Der überaus verwüstliche Gérard Depardieu einmal mehr in einer Rolle, die (post festum) keiner ausser ihm spielen könnte. Und der Film ist wirklich anders als anders. Und Yolande Moreau sowie Isabelle Adjani sind auch noch drin.
  4. Inception von Christopher Nolan. Der Weltenbieger von Memento und The Prestige biegt weiter. Faszinierend.
  5. Moon von Duncan Jones. Ein feiner, fast kammerspielartiger Science-Fiction-Film stellt philosophische Fragen über das menschliche Sein. Mit einem grossartigen Sam Rockwell.

Im Filmpodcast morgen mehr zu Zara und Ajami, erste Eindrücke aus Venedig, Jean-Stéphane Brons Cleveland vs Wallstreet in Frankreich und Lars von Triers Europa -Trilogie.

Alain Corneau ist gestorben

Le Monde hat sich von Regisseur Alain Corneaus Agenten die RTL-Meldung von seinem Tod bestätigen lassen. Der 67jährige Regisseur ist seinem Krebs erlegen. Corneau war ein eben so leidenschaftlicher wie präziser Filmemacher. Am bekanntesten wurde er im deutschen Sprachraum mit seinem Gambenmeister-Drama Tous les matins du monde von 1991 und der Tabucchi-Verfilmung Nocturne indien von 1989.

Neue Freunde für die Basler Kultkinos

Massimo Rocchi kult amici
künftige kult.amici, darunter Massimo Rocchi, im Basler Theaterfoyer ©sennhauser

Die vier Musketiere als Emblem für die Freunde des vielfältigen Kinos: Das hat Charme. Und diesem Charme sind gestern Abend in Basel etliche Hundertschaften anspruchsvoller Kinogängerinnen erlegen, die dem Ruf der frisch formierten kult.amici gefolgt sind. Der Abend in den atelier kult.kinos und anschliessend im darüber liegenden Foyer des Basler Stadttheaters war die Initialzündung.

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