Noch bis am 2. Mai läuft der internationale Wettbewerb des Dokumentarfilmfestivals Visions du réel von Nyon – komplett online und gratis so zu sehen, wie ihn auch die Jury sieht. Unter den vierzehn Filmen ist auch Davos von Andreas Hoesl und Julia Nieman aus Österreich.
Über ein Jahr haben die Österreicher Daniel Hoesl und Julia Nieman in Davos gelebt und gefilmt. Angezogen hat sie die Faszination für das Globalspektakel des «World Economic Forum» WEF.
Neun Jahre nach seinem Dokumentarfilm Day Is Done montiert Thomas Imbach noch einmal den Ausblick aus seinem Wohnungsfenster zu einem überraschenden und gestalterisch eindrücklichen Film.
Über sieben Jahre hinweg hat er den Abriss des alten Zürcher Güterbahnhofs gefilmt und den Bau des umstrittenen neuen Untersuchungsgefängnisses mit seiner Kamera verfolgt.
Die Auswahlkommission der Solothurner Filmtage wollte Christian Labharts Dokumentarfilm im Januar nicht zeigen. Das Dokumentarfilmfestival Nyon hat Passion als einzigen Schweizer Beitrag in den internationalen Wettbewerb genommen.
Sein junger russischer Ko-Autor habe ein Angebot eines kommerziellen Pay-TV-Kanals gehabt für seine spektakulären Aufnahmen der «Mammutjäger» auf den sibirischen Inseln, erzählte Christian Frei gestern nach der Weltpremiere seines neuen Dokumentarfilms.
Aber als Maxim Arbugaev und Frei sich in Nyon, am Dokumentarfilmfestival, getroffen hatten, habe Frei ihm vorgeschlagen, die Möglichkeiten der europäischen und insbesondere der Schweizer Filmförderung zu nutzen: «Let us make art». „Nyon 18: GENESIS 2.0 von Christian Frei, Maxim Arbugaev“ weiterlesen
Sie heissen Jean-François, Ronald, Alexis, Cédric, Benoit und Maxim. Sie bestehen aus Bergen von Muskeln. Und wenn sie nicht gerade hart am Aufbau weiterer Berge arbeiten, posieren sie wie Youtube-Teenies mit einstudierten Posen und einem Lächeln, das sie alle leicht psychotisch wirken lässt.
Bodybuilder und Wrestler sind für das gängige Festivalpublikum in Locarno keine alltäglichen Figuren. Schon gar nicht, wenn sie breites Kanadafranzösisch sprechen und zuweilen wirken, wie Popeye the Sailorman nach einer Spinatorgie. „Locarno 17: TA PEAU SI LISSE von Denis Coté (Wettbewerb)“ weiterlesen
Der Film, der die diesjährige Duisburger Filmwoche eröffnet hat, ist ein Nachkomme des Duisburger 3Sat-Preisträgers von 2011. Und der Filmemacher Florian Hoffmann der Sohn der damaligen Preisträgerin Heidi Specogna.
Künstlerporträts sind eines der Kerngeschäfte des Dokumentarfilms. Einem berühmten oder wichtigen Menschen im Alltag zuzuschauen, hinter die bekannten Fassaden Einblick zu bekommen, das macht den Reiz solcher Filme aus. Fassade ist ein passendes Stichwort für den Film Die Böhms – Architektur einer Familie.
Zombies sind wirklich universell einsetzbar, sie sind pflegeleicht, günstig in der Anschaffung und eben so leicht zu entsorgen. Und dass sie sich unter so gut wie allen klimatischen Bedingungen vermehren, unter bestimmten Wetter- und Temperatureinflüssen offenbar sogar richtig beweglich werden, war in der letzten langen Nacht des diesjährigen NIFFF zu erfahren. In Tommy Wirkolas Død snø (Dead Snow) habe ich die schnellsten Zombies der bisherigen Filmgeschichte gesehen. Das ist allerdings der einzige filmhistorisch relevante Fakt, den diese norwegische Produktion zu bieten hat. Der Rest ist klassisches WYSIWYG, mithin aber auch genau das, was die Fans von Gore & Zombie erwarten wollen und dürfen. Die Bilder von den zombifizierten Nazisoldaten und der brachiale Trailer haben diesem norwegischen Zombiethriller innert kürzester Zeit zu ordentlich Internet-Buzz verholfen.
Für etwas über neunzigtausend Euro haben der schwedische Regisseur Peter Pontikis und sein Produzent Patrick Sobieski Vampyrer auf die Beine gestellt. innerhalb von 14 nasskalten Novembernächten haben sie in Stockholm mit zwei grossartigen jungen Schauspielerinnen (Jenny Lampa und Ruth Vega Fernandez) und fünf gesichtslosen Motorradfahrern ein Beziehungsdrama unter Schwestern abgedreht. Dass Vera und Vanja Vampire sind, gibt dem Film seinen Kick (und immer wieder Anlass für überraschende Momente).
Wenn das NIFFF nicht Lars von Triers verstörend grossartigen Antichrist in den Wettbewerb genommen hätte, müsste morgen Abend eigentlich Gerald McMorrow für Franklyn (zusammen mit Duncan Jones für Moon)ausgezeichnet werden. Der Film mit Eva Green, Ryan Philippe und Sam Riley ist nicht nur optisch ein Genuss, sondern auch von seiner Anlage her spannend. Das zeitgenössische London und eine dunkle, gigantische, von multiplem religiösem Eifer geprägte Parallelversion namens „Meanwhile City“ sind Schauplatz der Suche von vier verlorenen Menschen. In „Meanwhile City“ ist der maskierte Jonathan Preest (Philippe) auf der Suche nach dem „Individual“, den er für den Tod eines kleinen Mädchens verantwortlich macht und dafür exekutieren möchte. Im realen London sucht Milo (Riley) nach dem Platzen seiner Hochzeit seine Kindheitsliebe, und Emilia (Green) treibt mit ihren suizidären Kunstprojekten nicht nur ihre Mutter zur Verzweiflung, sondern auch ihren Tutor an der Akademie. Und dann ist da noch der traurige Sakristan aus Cambridge, der in London seinen verlorenen Sohn sucht.