
Jay (Romain Duris) fährt mit seinem Taxi durch Tokio und sucht seine Tochter Lily. Tag für Tag. Sie war drei Jahre alt, als ihre Mutter Keiko ihn verlassen und das Kind mitgenommen hat. In den neun Jahren seither hat er sie nie wieder gesehen. Japans Gesetz gibt das alleinige Sorgerecht dem Elternteil, bei dem das Kind sich während der Trennung befindet.
Die westliche Faszination mit der japanischen Kultur hat ein eigenes Kinogenre der Selbstfindung in der Fremde hervorgebracht, mit Sophia Coppolas Lost in Translation als Prototyp. Doris Dörrie hat das mit mindestens drei Filmen durchgespielt, Kirschblüten – Hamami (2008), Grüsse aus Fukushima (2016) oder Kirschblüten & Dämonen (2019). Wim Wenders hat seine Künstlerseele immer wieder nach Japan getragen, zuletzt ganz besonders schön mit Perfect Days (2023). Und Frankreichs Slony Sow hat ein Jahr davor mit Umami Gérard Depardieu als verlorenen Spitzenkoch zur Selbstfindung nach Japan geschickt. „UNE PART MANQUANTE von Guillaume Senez“ weiterlesen













