Venedig 16: ANG BABAENG HUMAYO (The Woman Who Left) von Lav Diaz

Ang Babeng Humayo © Hazel Orencio
Ang Babeng Humayo © Hazel Orencio

Der philippinische Regisseur Lav Diaz hat mit dem Spielfilm Ang Babaeng Humayo (The Woman Who Left) den aufregendsten Film am Festival von Venedig präsentiert. Wobei aufregend eigentlich das falsche Wort ist – fast vier Stunden nimmt er sich Zeit, um in langen Szenen, ruhigen Einstellungen und in manchmal sehr dunklem Schwarzweiss die Geschichte von Horacia Somorostro zu erzählen. Es ist das Jahr 1997, als Horacia aus dem Gefängnis entlassen wird. Dreissig Jahre lang war sie unschuldig eingesperrt, wegen eines Mordes, den sie nie begangen hatte – nun endlich hat die richtige Mörderin, ihre beste Freundin Petra, gestanden und sie entlastet.

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Venedig 16: THE YOUNG POPE von Paolo Sorrentino

Jude Law. 'The Young Pope' © Gianni Fiorito
Jude Law. ‚The Young Pope‘ © Gianni Fiorito

Ein neuer Papst ist gewählt: 47 Jahre jung, Amerikaner, Raucher und sehr konservativ. Keine Angst: Sie haben kein Konklave verpasst – das ist eine fiktive Geschichte. Sie bildet den Plot einer neuen Fernsehserie des italienischen Regisseurs Paolo Sorrentino, die im Oktober startet. Am Filmfestival von Venedig wurden die beiden ersten Teile von The Young Pope präsentiert.

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Venedig 16 : LES BEAUX JOURS D’ARANJUEZ von Wim Wenders

Reda Kateb und Sophie Semin in 'Les Beaux Jours d'Aranjuez' © Donata Wenders
Reda Kateb und Sophie Semin in ‚Les Beaux Jours d’Aranjuez‘ © Donata Wenders

Wim Wenders liebt das 3D-Format. Als einer der ersten hat er die Technik in einem Dokumentarfilm eingesetzt: Pina über die Choreographin Pina Bausch war eine Lektion in Sachen Sehgewohnheiten im Kino (und auf der Tanzbühne). Nun setzt er sein 3D-Abenteuer fort – in seinem Dialogstück Les Beaux Jours d’Aranjuez nach dem gleichnamigen Theaterstück von Peter Handke.

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Venedig 16: NOCTURNAL ANIMALS von Tom Ford

Jake Gyllenhaal in 'Nocturnal Animals' von Tom Ford © Universal Pictures International
Jake Gyllenhaal in ‚Nocturnal Animals‘ von Tom Ford © Universal Pictures International

Tom Ford macht nicht nur schöne Kleider, er macht auch tolle Filme. Sein Debüt als Regisseur mit A Single Man mit Colin Firth und Julianne Moore lief 2009 auch schon im Wettbewerb von Venedig und brachte Colin Firth den Darstellerpreis ein und Tom Ford gehörigen Respekt als Filmemacher. Nun ist auch sein zweiter Film Nocturnal Animals im Wettbewerb von Venedig – als nächster Höhepunkt nach dem Eröffnungsfilm La La Land.

Tom Ford führt nicht nur Regie, er schrieb auch das Drehbuch zu diesem komplexen Drama mit integriertem Thriller. Nocturnal Animals ist die Adaptation des Romans «Tony and Susan» von Austin Wright und damit eine Roman-im-Roman-Geschichte. In Tom Fords Film wird daraus Roman-im-Film, beziehungsweise eben Film-im-Film.

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Venedig 16: LA LA LAND von Damien Chazelle

Emma Stone und Ryan Gosling in 'La La Land' von Damien Chazelle © Ascot Elite
Emma Stone und Ryan Gosling in ‚La La Land‘ von Damien Chazelle © Ascot Elite

Gestern Abend wurde das Filmfestival Venedig eröffnet: mit einem romantischen Musical. Regisseur Damien Chazelle sagte, angesprochen auf den Film, der so gar nicht die aktuelle düstere Weltlage reflektiere, er glaube, wir bräuchten jetzt mehr denn je Hoffnung und Romantik auf der Leinwand.

Eine grosse Verbeugung vor den Hollywood-Musicals der 50er Jahren ist La La Land, eine Feier des alten Hollywoods, eine Reminiszenz an Musicals wie «An American in Paris» von Vinzente Minelli oder an «Singin‘ in the Rain» von Gene Kelly. Ein nostalgischer Traum in Cinemascope und Technicolor. Obschon: Nostalgie ist immer da und spürbar, aber sie ist klug reflektiert und gebrochen. Die Geschichte spielt im heutigen Los Angeles, wo Träume und Realität härter aufeinander prallen als irgendwo sonst. „Venedig 16: LA LA LAND von Damien Chazelle“ weiterlesen