Die Unverpassbaren, Woche 31 – 2015

'Ich seh, ich seh' Susanne Wuest © Praesens Film
‚Ich seh, ich seh‘ Susanne Wuest © Praesens Film

Erst diese fünf Filme sehen, dann alle anderen:

  1. Ich seh, ich seh von Veronika Franz und Severin Fiala. Nach der Gesichtsoperation ist Mami anders. Die Zwillinge hegen den Verdacht, sie sei es gar nicht mehr. Und sie sind entschlossen, das auf jeden Fall und mit allen Mitteln herauszufinden. Geseidelter Arthouse-Horror aus Österreich. Gekonnt unterkühlt, raffiniert giftig, schonungslos brutal.
  2. While We’re Young von Noah Baumbach. Der Regisseur von Frances Ha steigert den frühen Woody Allen zur Perfektion und lässt drei Generationen von Stadtneurotikern aufeinander los. Treffsicher, komisch und zwischendurch auch ziemlich böse.
  3. Men & Chicken (Mænd og Høns) von Anders Thomas Jensen. Tragikomisch und grotesk über die Schmerzgrenze hinaus ver-Adams-äppelt der Däne zwei Horror-Klassiker: Freaks von Todd Browning und die H.G. Wells Verfilmung The Island of Dr. Moreau. Die Screwball-Chimäre, die dabei entsteht ist nicht schön. Aber herzergreifend.
  4. Taxi Teheran von Jafar Panahi. Zum dritten Mal unterläuft der iranische Regisseur das Arbeitsverbot. Und dieses Mal mit feinem Humor, bissigem Witz und mit einer raffiniert minimalistischen Anlage: Er spielt einen Taxifahrer in Teheran, seine Fahrgäste geben ihm und vielen anderen eine subversive Stimme.
  5. Fidelio: L’odyssée d’Alice von Lucie Borleteau. Wenn es um Männer geht, dann weiss es die Schiffsmechanikerin Alice ganz genau. Ein Mann soll zwar ihr Freund sein, aber auch ihr Liebhaber, ein Bandit, ihr Bruder und ihr Vertrauter. Fidelio ist ein poetisch erzählter Liebesfilm mit einer grandiosen Ariane Labed in der Hauptrolle. Ein Film, der uns eines zeigt: Auf hoher See pulsieren nicht nur die Schiffsmotoren, sondern auch die Herzen.

Der Filmpodcast mach Sommerpause bis Ende August.

Kommentar verfassen