Die Unverpassbaren, Woche 46 – 2016

Eleni Haupt und Noé Ricklin in 'Finsteres Glück' von Stefan Haupt © Xenix
Eleni Haupt und Noé Ricklin in ‚Finsteres Glück‘ von Stefan Haupt © Xenix

Erst diese fünf Filme sehen, dann alle anderen:

  1. Finsteres Glück von Stefan Haupt. Ein Junge verliert seine Familie. Der Film nach dem Roman von Lukas Hartmann arbeitet mit Perspektivenwechsel und Lichtregie und packt über das Spiel seiner Protagonisten.
  2. Die Geträumten von Ruth Beckermann. Die grosse österreichische Dokumentarfilmerin rekonstruiert die dramatische Dichter-Liebe zwischen Ingeborg Bachmann und Paul Celan mit spielerischer Leichtigkeit als beobachtete, inszenierte und präzise mäandrierende Lesung aus dem Briefwechsel. Streng, witzig, grossartig.
  3. La fille inconnue von Jean-Pierre & Luc Dardenne. Auch wenn die Dardenne Brüder mit dieser Mischung aus realistischem Moraldrama und Sozialkrimi zum ersten Mal so etwas wie Routine erreicht haben, spielt das Drama um eine prinzipienreitende Ärztin im freien Fall noch immer auf höchstem Niveau.
  4. Wild Plants von Nicolas Humbert. Pflanzen Pflanzen als stiller politischer Akt. Wachstum und Vergehen als Spiegel des Lebens. Ein poetisch-musikalisches Sinngedicht, das Geduld fordert und belohnt.
  5. A Dragon Arrives! von Mani Haghighi. Bilder wie von Antonioni, Plot-Spiele wie bei David Lynch, ein iranischer Wüsten-Friedhofs-Neo-Noir-Meta-Film, den man am liebsten pfeiferauchend immer wieder von vorne sehen möchte.

Und morgen im Filmpodcast: Finsteres Glück, War on Everyone, American Pastoral, Countdown.

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