Die Unverpassbaren, Woche 41 – 2019

‚So Long My Son‘ © trigon

Erst diese fünf Filme sehen, dann alle anderen:

  1. So Long My Son von Wang Xiaoshuai. Über mehr als zwanzig Jahre chinesische Gesellschaftsentwicklung entfaltet sich die Geschichte von Yojun und Liyun, die ihren einzigen Sohn verloren haben. Die Einkind-Politik ist nur ein Aspekt dieser eben so epischen wie empathischen China-Geschichte.
  2. Systemsprenger von Nora Fingscheidt. Die neunjährige Benni sprengt mit ihren Wutanfällen jedes Erziehungssystem. Der Film ist so grandios geschrieben, inszeniert und vor allem auch interpretiert, dass man seine anstrengende Hauptfigur unmittelbar ins Herz schliesst.
  3. Grâce à Dieu von François Ozon. Als filmische Stafette inszeniert Ozon die Anstrengung dreier Männer, die katholische Kirche Frankreichs auf Missbrauch zu behaften. Stark geschrieben und gespielt, in unmittelbarer Nähe zur Realität.
  4. Der nackte König – 18 Fragmente über Revolution von Andreas Hoessli. Der Filmemacher, Historiker und Journalist verknüpft die Revolution im Iran von 1979 mit jener in Polen von 1980, über persönliche Erinnerungen und heutige Interviews. Anregend, fragmentarisch, informativ – das Gegenteil einer polierten TV-Dokumentation.
  5. X and Y von Anna Odell. Die schwedische Künstlerin spielt Geschlechter-Stereotype mit ihrem Kollegen Mikael Persbrandt und je drei alter egos durch. Ein erotisch-subversives, beeindruckendes, achtköpfiges filmisches Monster.

Und im Filmpodcast morgen: Joker, So Long My Son, Wir Eltern

 

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