Die Unverpassbaren, Woche 13 – 2018

Isabelle Huppert ist Madame Géquil © Praesens

Erst diese fünf Filme sehen, dann alle anderen:

  1. Madame Hyde von Serge Bozon. Stevensons Verwandlungsklassiker, neu gedacht als psychopathologische Pädagogik-Farce, mit Blitz und Donner und Isabelle Huppert.
  2. Petit paysan von Hubert Charuel. Ein grosser Film über einen kleinen Bauern, ein Werk über die Paranoia unserer Zeit, irgendwo zwischen existentieller Angst und feindosierter Situationskomik.
  3. Thelma von Joachim Trier. Eine psychologisch stringente, zeitgenössische Variante von Carrie, im hohen Norden, mit kühlen Bildern und einer starken jungen Hauptdarstellerin.
  4. Matar a Jesús – Killing Jesus von Laura Mora Ortega. Eine junge Kolumbianierin freundet sich gezielt an mit dem Mörder ihres Vaters. Ein vielschichtig verdrehter, überraschender Rachethriller, inszeniert von einer Frau mit einschlägiger Erfahrung.
  5. Eldorado von Markus Imhoof. Der Schweizer Regisseur von Das Boot ist voll und More than Honey macht seinen Film über Bootsflüchtlinge im Mittelmeer und ihre Odyssee durch Italien nach Norden zu einer berührenden, persönlichen Geschichte.

Morgen im Filmpodcast: Madame Hyde, Petit paysan, Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer, Nachruf Erwin C. Dietrich, Hongkong Film Festival.

Die Unverpassbaren, Woche 12 – 2018

Eili Harboe als ‚Thelma‘ © Outside the Box

Erst diese fünf Filme sehen, dann alle anderen:

  1. Thelma von Joachim Trier. Eine psychologisch stringente, zeitgenössische Variante von Carrie, im hohen Norden, mit kühlen Bildern und einer starken jungen Hauptdarstellerin.
  2. Matar a Jesús – Killing Jesus von Laura Mora Ortega. Eine junge Kolumbianierin freundet sich gezielt an mit dem Mörder ihres Vaters. Ein vielschichtig verdrehter, überraschender Rachethriller, inszeniert von einer Frau mit einschlägiger Erfahrung.
  3. Eldorado von Markus Imhoof. Der Schweizer Regisseur von Das Boot ist voll und More than Honey macht seinen Film über Bootsflüchtlinge im Mittelmeer und ihre Odyssee durch Italien nach Norden zu einer berührenden, persönlichen Geschichte.
  4. Call Me by Your Name von  Luca Guadagnino. Die erste grosse Liebe in Italien, mit kleinen, köstlichen Schönheitsfehlern, zwei schönen jungen Männern und einem Drehbuch von James Ivory, nach dem Roman von André Aciman. Oscarnominiert.
  5. The Shape of Water von Guillermo del Toro. Kino vom Ober-Nerd, dem Herrn des Fantastischen im Zeitgenössischen. Und zugleich im Kern der herzerwärmende Märchenfilm «Prinzessin liebt Fisch».

Morgen im FilmpodcastEt au pire, on se mariera, mongolisches Kino am FIFF, LED Cinema Screen.

LES GARDIENNES von Xavier Beauvois

Iris Bry, Nathalie Baye in ‚Les gardiennes‘ von Xavier Beauvois © Praesens

Das Beste an diesem Film sind die Frauen. Die Figuren natürlich, schliesslich geht es um jene Mütter, Schwestern und Töchter, welche während des ersten Weltkrieges in Frankreich die Bauernhöfe über die Runden brachten, während ihre Männer und Söhne in den Schützengräben starben. „LES GARDIENNES von Xavier Beauvois“ weiterlesen

Die Unverpassbaren, Woche 11 – 2018

Natasha Jaramillo in ‚Matar a Jesús‘ © Xenix

Erst diese fünf Filme sehen, dann alle anderen:

  1. Matar a Jesús – Killing Jesus von Laura Mora Ortega. Eine junge Kolumbianierin freundet sich gezielt an mit dem Mörder ihres Vaters. Ein vielschichtig verdrehter, überraschender Rachethriller, inszeniert von einer Frau mit einschlägiger Erfahrung.
  2. Eldorado von Markus Imhoof. Der Schweizer Regisseur von Das Boot ist voll und More than Honey macht seinen Film über Bootsflüchtlinge im Mittelmeer und ihre Odyssee durch Italien nach Norden zu einer berührenden, persönlichen Geschichte.
  3. Call Me by Your Name von  Luca Guadagnino. Die erste grosse Liebe in Italien, mit kleinen, köstlichen Schönheitsfehlern, zwei schönen jungen Männern und einem Drehbuch von James Ivory, nach dem Roman von André Aciman. Oscarnominiert.
  4. Mario von Marcel Gisler. Homophobie und Zuschauersport, schwule Spieler und der Fussballzirkus: Gislers Drama lebt von seinen jungen Darstellern und seiner Ehrlichkeit.
  5. The Shape of Water von Guillermo del Toro. Kino vom Ober-Nerd, dem Herrn des Fantastischen im Zeitgenössischen. Und zugleich im Kern der herzerwärmende Märchenfilm «Prinzessin liebt Fisch».

Morgen im Filmpodcast: Matar a Jesús, Mary Magdalene, Les gardiennes, Xavier Beauvois, Inclusion Rider, ZFF.

Die Unverpassbaren, Woche 10 – 2018

‚Eldorado‘ von Markus Imhoof © frenetic films, Massimo Sestini

Erst diese fünf Filme sehen, dann alle anderen:

  1. Eldorado von Markus Imhoof. Der Schweizer Regisseur von Das Boot ist voll und More than Honey macht seinen Film über Bootsflüchtlinge im Mittelmeer und ihre Odyssee durch Italien nach Norden zu einer berührenden, persönlichen Geschichte.
  2. Call Me by Your Name von  Luca Guadagnino. Die erste grosse Liebe in Italien, mit kleinen, köstlichen Schönheitsfehlern, zwei schönen jungen Männern und einem Drehbuch von James Ivory, nach dem Roman von André Aciman. Oscarnominiert.
  3. Mario von Marcel Gisler. Homophobie und Zuschauersport, schwule Spieler und der Fussballzirkus: Gislers Drama lebt von seinen jungen Darstellern und seiner Ehrlichkeit.
  4. The Shape of Water von Guillermo del Toro. Kino vom Ober-Nerd, dem Herrn des Fantastischen im Zeitgenössischen. Und zugleich im Kern der herzerwärmende Märchenfilm «Prinzessin liebt Fisch».
  5. Ex Libris – The New York Public Library von Frederick Wiseman. Vom Meister des Direct Cinema, ein witziges, kurzweiliges Werk über einen regen Kulturbetrieb, in dem die Ausleihe von Büchern nur eine Nebenrolle spielt.

Morgen im Filmpodcast: Molly’s Game, Ella und John (The Leisure Seeker), Eldorado Markus Imhoof.

Die Unverpassbaren, Woche 09 – 2018

Timothée Chalamet, Armie Hammer in ‚Call Me by Your Name‘ von Luca Guadagnino © Praesens

Erst diese fünf Filme sehen, dann alle anderen:

  1. Call Me by Your Name von  Luca Guadagnino. Die erste grosse Liebe in Italien, mit kleinen, köstlichen Schönheitsfehlern, zwei schönen jungen Männern und einem Drehbuch von James Ivory, nach dem Roman von André Aciman. Oscarnominiert.
  2. Mario von Marcel Gisler. Homophobie und Zuschauersport, schwule Spieler und der Fussballzirkus: Gislers Drama lebt von seinen jungen Darstellern und seiner Ehrlichkeit.
  3. The Post von Steven Spielberg. Noch einmal das Hohelied des investigativen Journalismus und der vierten Gewalt, mit Tom Hanks und Meryl Streep. Viel Zeitungsnostalgie, aber auch viel Plädoyer. Und wohl der letzte klassische Zeitungsfilm.
  4. The Shape of Water von Guillermo del Toro. Kino vom Ober-Nerd, dem Herrn des Fantastischen im Zeitgenössischen. Und zugleich im Kern der herzerwärmende Märchenfilm «Prinzessin liebt Fisch».
  5. Ex Libris – The New York Public Library von Frederick Wiseman. Vom Meister des Direct Cinema, ein witziges, kurzweiliges Werk über einen regen Kulturbetrieb, in dem die Ausleihe von Büchern nur eine Nebenrolle spielt.

Morgen im Filmpodcast: Red Sparrow, Call Me by Your Name, The Long Way Home, Luc Schaedler, Film im 1. Weltkrieg, Zwingli-Dreh im Grossmünster.

Berlinale 18: IN DEN GÄNGEN von Thomas Stuber (Wettbewerb)

Sandra Hüller und Franz Rogowski © Sommerhaus Filmproduktion / Anke Neugebauer

Franz Rogowski ist tatsächlich der Shooting Star der diesjährigen Berlinale. Er trägt nicht nur Christian Petzolds Transit souverän und zurückhaltend, er gibt auch dem neuen Film von Thomas Stuber eine fragile Mitte.

Von der Anlage her erinnert In den Gängen an die Texte und Filme des verstorbenen Harun Farocki. Der Film spielt in den Gängen eines Warenlager-Direktverkauf-Grossmarktes im Osten Deutschlands. „Berlinale 18: IN DEN GÄNGEN von Thomas Stuber (Wettbewerb)“ weiterlesen

Berlinale 18: TWARZ (Mug) von Małgorzata Szumowska (Wettbewerb)

Mateusz Kosciukiewicz © Bartosz Mronzowski

Ob man den Titel besser mit «Fresse» oder mit «Fratze» übersetzt? Gemeint ist jedenfalls das Gesicht von Jacek. Aber das erfahren wir erst nach etwas mehr als einer halben Stunde.

Davor beschenkt uns Szumowska mit einem filmischen Tempodrom. Es gibt so viel zu sehen und zu hören, so viele spöttisch-grossartige Bilder, die nicht abreissen. Das beginnt mit dem Sturm konsumwütiger Bürgerinnen und Bürger in Unterwäsche auf einen Stapel vergünstigter Fernseher. Wer sich auszieht, ist schnäppchenberechtig. „Berlinale 18: TWARZ (Mug) von Małgorzata Szumowska (Wettbewerb)“ weiterlesen

Berlinale 18: TOUCH ME NOT von Adina Pintilie (Wettbewerb: Goldener Bär 2018)

Laura Benson © Manekino Film, Rohfilm, Pink, Agitprop, Les Films de l’Etranger

Dass uns ein Film oder eine Szene berührt habe, behaupten wir ja immer wieder einmal. Physisch stimmt das nie. Und wenn es vorkäme, würden wir uns sehr erschrecken.

Touch me not – rühr mich nicht an, heisst dieses dokumentarisch aufgezogene Experiment der Rumänin Adina Pintilie. Es ist ein Film, der an die körperlichen Grenzen geht.

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Berlinale 18: ELDORADO von Markus Imhoof (ausser Konkurrenz)

Giovanna und Markus © frenetic films

Einfach einen weiteren Dokumentarfilm über «mare nostrum» und das Elend der Bootsflüchtlinge im Mittelmeer konnte und wollte Markus Imhoof nicht machen. Als er allerdings zu drehen anfing, waren die später breit wahrgenommenen Flüchtlingsfilme auch erst am entstehen.

Vor zwei Jahren gewann Gianfranco Rosis Fuocoammare den goldenen Bären in Berlin. Und in Venedig wurde letztes Jahr Ai Weiweis Human Flow heftig diskutiert. „Berlinale 18: ELDORADO von Markus Imhoof (ausser Konkurrenz)“ weiterlesen