Happy Birthday, John Travolta!

Heute wird dieser Jüngling fünfundfünfzig Jahre alt. In die schönen Polyesterhosen käme er nicht einmal mehr mit einem einzigen Bein. Dafür hat er schon mehrere Comebacks geschafft und (abgesehen von diesem Disaster) auch seine Scientology-Mitgliedschaft mit weniger Image-Problemen und mehr Würde getragen als sein kurzer Kollege von der manischen Front. Das Saturday-Night-Fever-Video erzeugt bei mir immer noch Gänsehaut (man beachte die strategische Plazierung eines Blitzlichtes bei 1′ 20″), so eine pubertäre Schockprägung geht offenbar tief. Go, Johnny, go!

Stadtkino Basel: Kontrolliertes Filmwissen für Studierende

Eben hat uns eine bittersüsse Medienmitteilung erreicht: Gute Idee mit kleinen Borsten, würde ich sagen (Erklärung am Ende):

Das Stadtkino Basel und das Institut für Medienwissenschaften der Universität Basel gehen im Bereich der Vermittlung von Filmgeschichte neue Wege. Studierende im Bachelor-Studiengang können ab dem Frühjahrssemester 2009 das Modul «Filmwissen» belegen. Ziel des Angebots sind die Erweiterung des Filmwissens und der Erwerb von Kenntnissen der Schlüsselwerke der Filmgeschichte sowie der filmhistorisch relevanten Filmemacher und Genres. Mit regelmässigen Besuchen im Stadtkino Basel sollen die an der Universität vermittelten theoretischen Ansätze mit kinematographischen Inhalten bereichert werden. „Stadtkino Basel: Kontrolliertes Filmwissen für Studierende“ weiterlesen

Berlinale09: Deutsche Beziehungskiste – next generation

Mitte Ende August Marie Bäumer Milan Peschel
Marie Bäumer und Milan Peschel in Sebastian Schippers 'Mitte Ende August'

Mit Mitte Ende August, Sebastian Schippers Uminterpretation von Goethes Wahlverwandschaften, im Forum, und Maren Ades Alle anderen im Wettbewerb heute habe ich wieder einmal mein eigenes Alter gespürt, das einem ja sonst im Kino leicht abhanden kommt. Beide Filme sind sehr deutsch, und reine Beziehungskisten, reminiszent an die 80er Jahre – für mich. Nicht aber für die Generation, welche sie jetzt macht, mit unterschiedlichen Zielen und Vorgaben. Sebastian Schipper (‚Absolute Giganten‘, 1999) lässt ein mittdreissiger Paar in die Zerreissprobe zwischen dem älteren Bruder des Mannes und der jüngeren Patentochter der Frau geraten. Sehr frei nach Goethe „Berlinale09: Deutsche Beziehungskiste – next generation“ weiterlesen

Berlinale09: Weiter, tiefer … und viel, viel breiter. Mit der 70mm Retrospektive.

70mm Film ist Schwerarbeit für Operateure
Vorführer mit 70-mm-Filmstreifen (Fotograf: Marian Stefanowski)

Es gab einmal ein Kino, das war nicht nur ‚bigger than life‘ sondern sogar ‚bigger than the movies‘. Filme wie Lawrence of Arabia oder Kubricks 2001: A Space Odyssey kamen in einem Format in die Welt, das überirdische Bilder produzierte: 70mm. Ein Filmstreifen, doppelt so breit wie der gewohnte, ein Bild, das nicht wie beim klassischen Cinemascope einfach optisch zusammengestaucht und dann über ein Prisma breit projiziert wurde, sondern wirklich postkartengrosse Einzelbilder, vierundzwanzig Mal pro Sekunde auf Riesenleinwände geworfen. Heute macht Imax etwas ähnliches (und nicht mehr lange, das System wird digital), aber die Zeit der wirklich monumentalen Monumentalfilme ist vorbei. Hier, an der 59. Berlinale lebt sie allerdings noch einmal auf.

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Nicole Kidman, Russell Crowe, Geoffrey Rush, Cate Blanchett: Ablecken und aufkleben

Australia legends09 stamps

Die australische Post widmet ihren Oscar-geehrten Landsleuten eine Serie von acht neuen Briefmarken. Nicole Kidman, Russell Crowe, Geoffrey Rush und Cate Blanchett zieren die Zackenblättchen je einmal in Natura und einmal ‚in character‘. Offenbar freuen sie sich alle sehr darüber. Gemäss BBC kann es insbesondere Cate Blanchett gar nicht erwarten, ‚von Millionen von Australiern abgeleckt zu werden‘ („I’m going to be licked by millions of Australians and I can’t wait.“). Wen würden Sie sich von unserer Post auf einer Briefmarke wünschen? Und jetzt sagen Sie bitte nicht Roger Federer. Der klebt schon. Und ich rede von Filmgesichtern.

Winnetous 80. Geburtstag. Hugh!

Am nächsten Freitag (6. Februar 2009) wird der Held meiner frühesten Jugend achtzig Jahre alt: Pierre Brice, der französische Darsteller des deutschesten aller edlen Apachen, der Mann, der nach seinen ersten Erfolgen unter der braunen Schminke bald selber davon überzeugt war, in Wahrheit ein Indianer zu sein, im Herzen, wie im Geiste. Er hat Winnetou in elf Filmen gespielt, in zwei Fernsehserien, und unzählige Male live, an den Karl-May-Festspielen in Bad Sägebrecht Segeberg und in Elspe. Und er hat mir ein Autogramm gegeben, in der Manor, die damals noch Rheinbrücke hiess, im Baselbieter Hauptstädtchen Liestal, als ich etwa 6 Jahre alt war (also ca. 1967) und überzeugt davon, dass ich den wahren Winnetou vor mir hatte. Weil er es auch war, haben wir uns fest in die Augen geblickt und verstanden. „Winnetous 80. Geburtstag. Hugh!“ weiterlesen

Oscars für die Toten

Oscars für Anthony Minghella RIP, Heath Ledger RIP, Sydney Pollack RIP ?
Oscars für Anthony Minghella RIP, Heath Ledger RIP, Sydney Pollack RIP ?

So wie es derzeit aussieht, wird der verstorbene Joker-Darsteller Heath Ledger nicht der Einzige sein, der am 22. Februar gute Chancen auf einen posthumen Oscar hat. Während Ledger als Bester Nebendarsteller in Frage kommt, dürften die ebenfalls 2008 verstorbenen Sydney Pollack und Anthony Minghella als Produzenten von The Reader mit Kate Winslet ins Oscarrennen um den Besten Film geschickt werden. Der Guardian hat die Meldungen von Variety zusammengefasst.

Mumblecore?

Hannah Takes the Stairs von Joe Swanberg
Hannah Takes the Stairs von Joe Swanberg

 

Seit einigen Tagen stosse ich andauernd auf diesen Begriff. Als «Mumblecore» (Kombination aus „to mumble“ = murmeln, nuscheln, und „hardcore“) bezeichnet die angelsächsische Film- und Hype-Gemeinde die aktuell grassierende Welle von Independent-Filmen in den USA, die sich mit den Menschen nach Generation X und Slacker befasst. Die neuen Twens, die sich – zumindest in den Filmen – durch ein eher unverbindliches, um nicht zu sagen unverständliches Sprechen auszeichnen. Mir gefällt der Begriff, denn er lehnt sich eher an kitchen sink realism an, bezeichnet damit eine Filmbewegung, eher als ihr Sujet. Die New York Times feiert zum Beispiel Joe Swanberg und seine Filme als Mumblecore und grosses Kino. Die Wikipedia behauptet im übrigen, der Begriff (und die Filme) existierten bereits seit dem Jahr 2000. Bin ich der einzige, dem er erst jetzt auffällt?

Bye, bye, VHS!

Das ist das endgültige Ende: JVC wird keine VHS-Videorecorder mehr bauen, jedenfalls keine mehr, welche ausschliesslich dieses Format nutzen. Dual-Geräte zum transferieren auf DVD wird es wohl noch eine Weile geben. Zwar hat Kollege Beni Eppenberger schon vor Jahren wehmütig von der VHS-Kassette und ihrem Grabbeltisch-Charme Abschied genommen ("Niemand scratcht mit DVD…"), aber nun ist die Ära vorbei, mit der unsere Generation die persönliche Verfügbarkeit von Filmen kennengelernt hat. Sniff.

Farewell, Paul Newman!

Robert Redford und Paul Newman in "Butch Cassidy and the Sundance Kid" von George Roy Hill, 1969

Am Freitag ist Paul Newman gestorben, mit 83 Jahren und nicht unerwartet. Sein Nachruf (von Pierre Lachat) lag schon seit Wochen bei uns bereit (so ist das bei den Medien: Wer bei uns keinen vorbereiteten Nachruf liegen hat, hat es noch nicht ganz geschafft). Ich war unterwegs und beschäftigt, aber einfach so will ich ihn nicht ziehen lassen. Hier also eine kleine Sammlung von Links zu Hommagen im Web:

Guardian New York Times
Süddeutsche Zeitung
Google News deutsch
FAZ
Variety
ImdB
Wikipedia deutsch
Wikipedia english
Wikipedia français
le monde
Newman’s Own (seine Salatsaucen etc. Eigenmarke/Stiftung)