Die Unverpassbaren, Woche 46 – 2014

Wenders / Salgado 'Das Salz der Erde' © Donata Wenders  Filmcoopi Zürich AG
Wenders / Salgado ‚Das Salz der Erde‘ © Donata Wenders Filmcoopi Zürich AG

Erst diese fünf Filme sehen, dann alle anderen.

  1. Das Salz der Erde von Wim Wenders und Juliano Ribeiro Salgado. Zusammen mit dessen Sohn portraitiert Wenders den zutiefst an Menschen und Menschlichkeit interessierten Fotografen und Abenteurer Sebastião Salgado und seine Arbeit.
  2. Mr. Turner von Mike Leigh. Timothy Spall als Jahrhundertmaler William Turner ist ein monstre sacré bei Mike Leigh. Ein grosser, schwerer Mann, dessen Seele auf seinen Leinwänden explodiert, der aber ansonsten gefangen ist in einem Körper, den er selber als Zumutung begreift.
  3. Interstellar von Christopher Nolan. Die Erde stirbt und ein Farmer-Astronaut macht sich auf zur Rettung der Menschheit. Nur die Nolan-Brüder können US-Pioniergeist-Nostalgie und dystopische Zukunfstängste derart schamlos effizient verbinden. Starke Bilder und wuchtiges Geschwurbel in fünf Dimensionen.
  4. Le meraviglie von Alice Rohrwacher. Deutsche Aussteiger in Umbrien, eine autarke, isolierte Kleinfamilie, im Fokus eine adoleszente Tochter: Ein träumerisch realistischer Spielfilm mit einem klaren, weiblichen Blick, formal hypnotisch unfixiert.
  5. Deux jours, une nuit von Jean-Pierre und Luc Dardenne. Marion Cotillard spielt die Arbeiterin Sandra, deren Boss die Belegschaft darüber abstimmen lässt, ob sie alle auf ihren Jahresbonus verzichten mögen, damit er Sandra nicht entlassen muss. In knackigen 95 Minuten spielen die beiden Belgier alle möglichen Begegnungen durch, präzise und unerbittlich.

Und morgen im Filmpodcast: Das Salz der Erde, Pride, Pink Panorama Luzern, Schweizer Helden und Kevin Smith.

3 Antworten auf „Die Unverpassbaren, Woche 46 – 2014“

  1. Ich habe mir bereits den Trailer von Interstellar angesehen, fand die Thematik ganz interessant, aber der Vorgeschmack war irgendwie lasch. Nicht, dass nicht genügend Action drin wäre, aber so richtig animiert, um ins Kino zu gehen fühlte ich mich nicht. Sollte ich aber nach den „Unverpassbaren“ hier vielleicht doch nochmal überdenken ? ;-)

  2. „Zwei Tage, eine Nacht“ wird einer der Autorenfilme des Jahres; bis ins kleinste Detail mit äußerster Sorgfalt gemacht. Man achte nur mal auf die beiden Songs, die aus dem Autoradio kommen. Das ganze Drehbuch ist daran entlanggeschrieben. Und welche Schauspieler kann man schon minutenlang ohne Schnitt und in Großaufnahme zeigen, ohne sie zu überfordern? Bei Marion Cotillard geht das.

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